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Neue rbb-Programmdirektorin gefunden: Bisherige Kulturchefin soll es machen

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rbb-Intendantin Katrin Vernau schlägt Martina Zöllner als neue Programmdirektorin des Rundfunk Berlin-Brandenburg vor, nachdem Jan Schulte-Kellinghaus den Sender Ende Januar verlassen hatte.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) ist auf der Suche nach einem Nachfolger von Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus, der den Sender Ende Januar im gegenseitigen Einvernehmen verlassen hatte, im eigenen Haus fündig geworden. Intendantin Katrin Vernau hat dem rbb-Verwaltungsrat am Donnerstag rbb-Kulturchefin Martina Zöllner als neue Programmdirektorin vorgeschlagen. Sie wird die Personalie dem Rundfunkrat so schnell wie möglich zur Wahl stellen. Zöllner soll die Aufgabe zum nächstmöglichen Zeitpunkt besetzen und bis 31. Juli 2024 die Leitung der Programmdirektion übernehmen.

Stellvertretende rbb-Programmdirektorin bleibt Katrin Günther. Sie ist zugleich Leiterin der Contentbox Sport und verantwortet die Abteilungen Digitale Entwicklung und Strategie sowie das Qualitätsmanagement und die Medienforschung. „Wir hatten auch über eine Doppelspitze aus Frau Zöllner und Frau Günther nachgedacht. Zumal die aus Glauchau stammende Katrin Günther einen exzellenten Ruf als Journalistin genießt und seit ORB-Zeiten mit unserem Sender verbunden ist. Aus für mich sehr nachvollziehbaren persönlichen Gründen hat Frau Günther dies abgelehnt. Ich bin überzeugt, dass die beiden in der geplanten Konstellation ein perfektes Team bilden“, so Katrin Vernau.

Martina Zöllner studierte Germanistin und Anglistin und begann ihre Laufbahn als Journalistin für verschiedene Fernsehkulturmagazine der ARD. 1998 leitete sie die Redaktion Kulturdokumentationen des SWR, später jahrelang die Redaktion Dokumentarfilm. 2011 wurde sie Kulturchefin des SWR und 2013 Leiterin der Hauptabteilung „Film und Kultur“, zuletzt „Film und Dokumentation“. Seit 2017 leitete sie beim rbb den Bereich „Dokumentation und Fiktion“. Seit 2021 verantwortet sie das gesamte Kulturprogramm des rbb, inklusive Fiktion und Dokumentation sowie Radioeins und rbbKultur. Die 61-Jährige initiierte in ihren unterschiedlichen Funktionen zahlreiche neue Formate und große Reihen, etwa «Deutsche Lebensläufe», «Was war links?» oder die ARD-Dokumentationsreihe «Deutschland, deine Künstler». Im Ersten setzte sie Akzente mit Filmen wie «Meister des Todes» oder dem ersten Teil der mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichneten Filmtrilogie «Mitten in Deutschland – NSU». Auch für zahlreiche szenische Kinoproduktionen zeichnet die Autorin zweier Romane verantwortlich. In ihrer Funktion als rbb-Filmchefin entstanden für das Erste bzw. die ARD-Mediathek preisgekrönte Produktionen wie «Tina Mobil» oder «Warten auf’n Bus», «Legal Affairs» oder die Dokumentationen «Charité intensiv» und «Wie Gott uns schuf – Coming-Out in der Katholischen Kirche». Besonders erfolgreich war das Fantasy-Hörspiel «Der Ring des Nibelungen» oder der radioeins-Podcast «Cui Bono: WTF happened to Ken Jebsen?».

„Martina Zöllner ist eine kluge Programmgestalterin und -strategin, die mit ihrer vielseitigen Erfahrung genau die Fähigkeiten mitbringt, um das rbb-Programm erfolgreich weiterzuentwickeln“, erklärt Vernau und fügt an: „Ihre Arbeit genießt in Deutschland und international höchste Anerkennung. Sie hat nicht nur ein Gespür für relevante, aktuelle und politische Themen, sondern auch für ungewöhnliche Programmformen. Dabei gelingt es ihr immer wieder, regionalen Stoffen aus Brandenburg und Berlin überregional Bedeutung zu verschaffen. Sie kann auf ein exzellentes Netzwerk innerhalb und außerhalb der ARD bauen. Angesichts der steigenden Bedeutung von Kooperationen ist ihre starke Vernetzung innerhalb der ARD besonders wertvoll für den rbb.“

Martina Zöllner sagt über ihre neue Aufgabe: „Vor dieser Aufgabe habe ich großen Respekt. Wird es uns gelingen, das Programm mit den eingeschränkten Möglichkeiten, die wir haben, neu auszurichten und unsere Stärken auszuspielen? Der rbb hat die härteste Zeit seiner Geschichte hinter sich, mit Konsequenzen für die ganze ARD. Ich hoffe, in diesen schwierigen Zeiten mehr Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu schaffen. Und wenn wir in einem Jahr wieder unbeschwerter und mit mehr Freude gutes Programm machen, wäre ich glücklich, dazu beigetragen zu haben.“

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