Rundschau

Der Osten und die Ölkrise

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Mit «Last Light» startete bei Peacock ein Drama um eine globale Krise mit dem schwarzen Gold. Außerdem ist «Tell Me Lies» gestartet.

«Lauchhammer – Tod in der Lausitz» (seit 8. September in der arte-Mediathek)
Den LKA-Ermittler Maik Briegand ruft ein Fall nach Lauchhammer, den Ort seiner Kindheit und Jugend im Braunkohlerevier der Lausitz. Hier trifft er auf seine neue Kollegin Annalena Gottknecht. Es wurde ein mysteriöser Mädchenmord verübt. Die ersten Spuren deuten auf ein Sexualdelikt hin. Briegand und Gottknecht finden heraus, dass das Opfer Ramona Schinschke mit Drogen zu tun und Kontakte zur ortsansässigen Drückerkolonne hatte, die offiziell Zeitschriften vertreibt. Annalena Gottknecht, die zu Briegands anfänglicher Belustigung jedes Detail akribisch in ihren Computer tippt, wird während der Ermittlungen mit der Verschwiegenheit und der Sturheit ihres Kollegen konfrontiert.

Süddeutsche: „Das ist viel Stoff und manchmal auch deutlich zu viel, wird aber trotzdem gut zusammengehalten durch den Style, das Ensemble und eine Erzählqualität, die meilenweit über der üblichen Krimiware angesiedelt ist.“



«Tell Me Lies» (demnächst bei Disney+)
Die Serie folgt einer turbulenten, aber berauschenden Beziehung, die sich im Laufe von acht Jahren entfaltet. Als Lucy Albright und Stephen DeMarco sich auf dem College kennenlernen, befinden sie sich in jenem prägenden Alter, in dem scheinbar banale Entscheidungen zu unwiderruflichen Konsequenzen führen. Obwohl ihre Beziehung wie eine typische Campus-Romanze beginnt, verstricken sie sich schnell in eine süchtig machende Partnerschaft, die nicht nur ihr Leben, sondern auch das aller anderen um sie herum dauerhaft verändern wird.

The Hollywood Reporter: „Wenn es einen Nachteil bei der ganzheitlichen Betrachtung der Figuren gibt, dann ist es der, dass einige Nebenhandlungen stundenlang brachliegen – manchmal so lange, dass wir sie schon halb vergessen haben, wenn sie wieder auftauchen. (…) Und doch hält die Widersprüchlichkeit, die in «Tell Me Lies» eingewoben ist, die Serie davon ab, sich voll und ganz der Soap hinzugeben."



«Last Light» (seit 8. September 2022 bei Peacock, vermutlich demnächst bei Sky)
Deine Familie. Deine Welt. Was wäre, wenn das alles morgen verschwinden würde? Wenn die Gesellschaft zusammenbrechen würde, wie weit würden Sie gehen, um die zu retten, die Sie lieben? Andy Yeats (Matthew Fox) sitzt im Nahen Osten fest, getrennt von seiner Familie. Während eine globale Ölkrise ausbricht und die Welt im Chaos versinkt, sind seine Frau und sein kleiner Sohn in Paris, und seine Tochter im Teenageralter ist allein zu Hause in London.

Variety: „Die Art der Bedrohung der weltweiten Ölversorgung ist am Ende fast zu absurd, um sie ernst zu nehmen. Der Vorteil der Bösewichte in «James Bond»-Filmen ist, dass ihre hirnrissigen Pläne, unterstützt durch eine souveräne filmische Umsetzung, zumindest cool aussehen. Wenn wir am Ende von «Last Light» im Eiltempo erfahren, wie die Dinge ausgegangen sind, wirkt es ein wenig so, als ob Regisseur Dennie Gordon (der nach einer Romanvorlage von Alex Scarrow arbeitet) einfach das Interesse verloren hat.“



«Hive» (seit 8. September im Kino)
Fahrijes Ehemann gilt seit Kriegsende als vermisst – wie viele Männer in ihrem Dorf im Kosovo. Zusätzlich zur Ungewissheit hat die Familie auch finanzielle Sorgen. Als die Bienen, die sie züchten, kaum noch Honig geben, beschließt Fahrije, den Führerschein zu machen und mit hausgemachtem Ajvar, einer Paprikapaste, Geld in der Stadt zu verdienen. Doch die traditionelle patriarchalische Dorfgemeinschaft beobachtet ihr Tun misstrauisch und verurteilt offen ihre Bemühungen. Fahrije aber lässt sich nicht einschüchtern, und schon bald wagen es weitere Frauen, ihr bei diesem revolutionären Unternehmen zu helfen.

Die Zeit: „Im Film verleiht die albanische Schauspielerin Yllka Gashi der widerspenstigen Fahrije ein würdevollernstes Gesicht. Egal, wie groß die Zumutungen sind, immer bewahrt sie eine aufrechte Haltung und einen geraden Blick: Wenn sie sich heimlich auf ein Ausgrabungsgelände schleicht, auf der Suche nach Hinweisen für den Verbleib ihres Mannes.“



«Das Leben ein Tanz» (seit 8. September im Kino)
Die 26-jährige Élise (Marion Barbeau) hat eine vielversprechende Karriere als Balletttänzerin vor sich. Doch als sie sich bei einem Sprung auf der Bühne schwer verletzt, zerbricht alles, wofür sie jahrelang gearbeitet hat. Stück für Stück muss Élise ihr Leben neu zusammensetzen und lernen, dass Vergangene hinter sich zu lassen. Ihr Weg führt sie von Paris in die Bretagne, zu neuen Freunden, einer neuen Liebe und der Freiheit, endlich das zu tun, wofür ihr Herz schlägt. Und sie erkennt dabei, dass nur eins wirklich zählt: Das Hier und Jetzt.

Tagesspiegel: „«Das Leben ein Tanz» ist opulent, ohne opulent zu wirken, effektsicher, ohne effektheischend zu sein. Die eigentliche Faszination dieses Films aber besteht wohl darin, so eindringlich vor Augen und Ohren geführt zu bekommen, was wir alle wissen, nur jeden Tag wieder vergessen: Die Primärsprache ist die der Musik und der Körper. Die kümmerliche Mitteilungsweise, der wir sonst exklusiv zugestehen, „die Sprache“ zu sein, kommt dagegen kaum in Betracht.“


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