«Stromberg»-Mastermind Ralf Husmann hat mit seinem Team die frühere ProSieben-Comedy-Serie auf dem Höhepunkt beendet. Nachdem Timo Becker (Lars Gärtner) alkoholkrank wurde, übernahm Bernd Stromberg (Christoph Maria Herbst) die vorübergehende Gesamtleitung. In der finalen Folge mischt Stromberg Becker sogar Wodka in den Kaffee, sodass dieser einen Rückfall erleidet. Papa hat scheinbar alles richtig gemacht – und gut war’s.Doch dann kamen Autor Husmann, Produzent Arne Feldhusen und die anderen Verantwortlichen auf die Idee eines Kinofilms. Weil weder ein Verleiher noch ProSieben an einen Erfolg glaubten, musste man sich bei den Fans eine Million Euro als Crowdfunding-Projekt leihen. Die Finanzierung war ein Erfolg, der Film allerdings – zwei Jahre nach dem Ende der Serie – nur ein loser Aufguss. Zur 50-Jahr-Feier der Capitol fährt das Schaden-Team in ein Landhotel in Botzenburg. Stromberg wird zu einer Vorstandsfeier in einem Bordell eingeladen, bringt aber seine Flamme Jennifer Schirrmann (Milena Dreißig) mit. Es kommt zum Bruch, Stromberg wird entlassen. Gerade die letzten Minuten des Films sind kolossaler Schabernack, sodass man sich lieber auf das Serienende bezieht.
«Stromberg – Wieder alles wie immer» ist ein weiterer Spielfilm, der erneut von Arne Feldhusen und Ralf Husmann verantwortet wird. Neben Prime Video mischen auch ProSieben (als SevenPictures) und die Banijay-Gruppe mit Banijay Media Germany und der Tochterfirma MadeForFilm mit. Brainpool TV fungiert nur noch als Lizenzgeber. Damit die Produktion gestemmt werden konnte, verrieten die Produzenten, dass man dafür unter anderem zahlreiche Deals mit Firmen wie McDonald’s oder Lorenz Snacks eingegangen sei. Das Maß an Product Placement ist im zweiten «Stromberg»-Film jedoch noch akzeptabel.Der Film spielt im Hier und Jetzt und handelt davon, dass ein fiktiver Fernsehsender, bei dem Matthias Opdenhövel vor der Kamera steht, am Samstagabend erst eine verrückte Clipshow mit Tieren zeigt, ehe um 21.45 Uhr die Show „Stromberg – Das Wiedersehen“ läuft. Das klingt natürlich nach der schrägen ProSieben-Programmierung, wie man sie kennt. Nach dem TV-Erfolg der Sendung will man erneut auf die einzelnen Personen der Dokumentation zurückblicken. Das ist eine gute Anspielung auf die Arbeiterfamilie «Die Fussbroichs», die zwischen 1989 und 2001 im WDR porträtiert wurde und mit der fünften «Big Brother»-Staffel aktiv ins Fernsehen eingriff. Höhepunkt war der Besuch bei «Das Sommerhaus der Stars» im Sommer 2018.
Der zweite «Stromberg»-Film versucht sich in der ersten Hälfte als Mediensatire. Die Szenen spielen hinter den Kulissen der geplanten Fernsehshow, und neben Stromberg sind auch die Steinkes (Oliver Wnuk und Diana Staehly), Ernie Heisterkamp (Bjarne Mädel), Jennifer Schirrmann (Milena Dreißig) sowie Social-Media-Star Julian (László Branko Breiding) dabei. Am Premierenabend wirkte Ralf Husmann etwas wehmütig.Stromberg hat sein neues Zuhause in der fiktiven Firma Alpha gefunden, bei der allerdings nie so wirklich erklärt wird, was dort eigentlich gemacht wird. Während bei der Capitol-Versicherung Bestandslisten überprüft wurden (Warum eigentlich?), hat Stromberg nun zahlreiche Präsentationen auf dem Schirm und betrachtet Excel-Diagramme. Obwohl sich das äußere Setting geändert hat, bleiben die Probleme nahezu die gleichen. Das ist auch der Grund, warum Ulf seinen Posten als Bereichsleiter wieder verloren hat. Er bleibt der Sidekick jeder Serie, der für Spaß und Chaos steht – eine Rolle, die Ulf gut ausfüllt. Tanja hingegen ist Chefin der Entwicklungsabteilung geworden, wobei Autor Husmann hier erneut nur ein paar Office-Buzzwords in die Dialoge schreibt. Tiefe war nie die Stärke der Serie.
Besonders enttäuschend ist die Entwicklung von Schirmchen, die nun mit einem YouTuber zusammen ist. Im Laufe des Films wirkt es jedoch so, als sei Julian nur dabei, um vom Hype zu profitieren. Dem ohnehin schon schwachen Charakter wird zusätzlich ein latentes Alkoholproblem zugeschrieben, weil während der Dreharbeiten offenbar ständig getrunken wird. Ernie hingegen ist Anti-Mobbing-Berater und damit überraschend erfolgreich. Das ist im Grunde der Plot: Es gibt keine Überraschungen. Stromberg bleibt ein Blender, und Ernie hat sich nicht hochgeschummelt oder besonders hervorgetan.
Während der erste Teil des Films noch lustig ist und sich zu einer echten Mediensatire entwickeln könnte, stürzt der zweite deutlich ab. Innerhalb der Dreharbeiten dreht Bernd Stromberg zunehmend durch, während Julian das meiste für seine Social-Media-Aktivitäten verwertet. In einem kleinen Park in Köln flippt Stromberg aus, anschließend geht es zur alten Firmenzentrale und zum Showdown auf der Brücke, die jeder Fan gefühlt eine Million Mal gesehen hat. Ehe die Lichter ausgehen, weiß der Rezipient nicht, ob er lachen oder weinen soll.Die Gags in «Stromberg – Wieder alles wie immer» sitzen oft, Cameos gibt es reichlich – und trotzdem bleibt ein schaler Nachgeschmack. Der zweite Film fühlt sich weniger wie ein neues Kapitel an, sondern eher wie ein Bonus-Level, das man aus Nostalgie mitnimmt, ohne wirklich etwas daraus zu gewinnen. Am Ende steht der Zuschauer mit mehr offenen Fragen als befriedigenden Antworten da: Kommt Stromberg noch einmal bei der Capitol unter? Wohin steuert die Ehekrise von Ulf und Tanja? Und was soll eigentlich Jennifers neuer Social-Media-Lover? «Wieder alles wie immer» ist damit tatsächlich genau das: ein loses Add-On. Nur leider keines, das die Serie bereichert – eher eines, das zeigt, warum manche Geschichten besser dort enden, wo sie perfekt aufgehört haben.
«Stromberg – Wieder alles wie immer» ist ab 4. Dezember 2025 in den deutschen Kino zu sehen.







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