Stab
Darsteller: Valerie Niehaus, Ernst Stötzner, Susanna Simon, Ulrike Krumbiegel, Winnie Böwe, Fabian GerhardtSchnitt: Matti Falkenberg
Musik: Anna Kühlein, Maurus Ronner
Kamera: Fee Scherer
Drehbuch: Georg Weber
nach einer Idee von: Remy Eyssen und Georg Weber
Regie: Luise Brinkmann
Dabei klingt der Ausgangspunkt zunächst vielversprechend: Katharina will auf den Jakobsweg, um zu sich selbst zu finden. Ein klassisches Motiv – Pilgern als Selbstfindung –, das durchaus Potenzial für leise Töne und innere Konflikte bietet. Doch statt Katharinas Weg ins Innere zu beleuchten, baut «Weg zur Wahrheit» ein Netz aus banalen Intrigen, zwischenmenschlichen Verstrickungen und pseudo-mysteriösen Beobachtungen auf. Spätestens, wenn ein mysteriöser Mann vor dem Kindergarten steht und Kinder beobachtet, droht die Erzählung zu zerfasern.
Regisseurin Luise Brinkmann bemüht sich sichtlich, die verschiedenen Stränge – Katharinas Fernweh, schrullige Nebenfiguren, Lauras geheimnisvolle Vergangenheit und den charmanten Sascha Falk (Bert Tischendorf) – zusammenzuhalten. Doch der Film verliert dabei schnell seinen emotionalen Fokus. Was als feinfühliges Drama gedacht war, kippt zügig ins konstruierte Fernsehmärchen. Besonders Pfarrer Josef Steinberger (Sebastian Klein), ein allzu pathetisches Motiv, wirkt wie eine Idee aus einer anderen Serie, irgendwo zwischen Rosamunde Pilcher und «Tatort – Erfurt».
Valerie Niehaus spielt souverän, aber routiniert und verleiht Katharina eine Mischung aus Rastlosigkeit und innerer Zerrissenheit. Ihr Spiel bleibt auf der Stelle, weil das Drehbuch sie zu sehr mit Nebensächlichkeiten beschäftigt. Statt ihr Raum für echte Entwicklung zu geben, muss sie sich durch Gesprächsszenen kämpfen, die oft erklärend statt erzählerisch sind. Ihre stärksten Momente hat Niehaus, wenn sie mit Ernst Stötzner als Willi interagiert – ein Schauspielveteran, der selbst den dünnsten Dialogzeilen noch Leben einhaucht.
Technisch ist «Weg zur Wahrheit» gewohnt solide, aber unspektakulär umgesetzt. Fee Scherers Kamera findet schöne, manchmal fast poetische Bilder – besonders in den Szenen, die Eisenach im milden Abendlicht zeigen. Doch der Film bleibt optisch brav, selten wagt er sich an ungewöhnliche Perspektiven oder filmische Experimente. Inhaltlich bleibt das große Thema – die Suche nach Wahrheit, sei es im Glauben, in der Liebe oder im eigenen Ich – derweil erstaunlich oberflächlich. Das Format streift seine Fragen nur, anstatt sie zu ergründen. Warum will Katharina wirklich pilgern? Und was bedeutet „Wahrheit“ für die Figuren überhaupt? Das Drehbuch gibt darauf keine befriedigenden Antworten. Stattdessen verheddert es sich in einer Mischung aus halbgaren Enthüllungen und wohlmeinender Versöhnlichkeit.Die erste von drei neuen Folgen «Nächste Ausfahrt Glück» namens «Weg zur Wahrheit» wird am Sonntag, den 2. November um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt.







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Supervisor Sound Technics (m/w/d)
Initiativbewerbungen (m/w/d)
Rechtsreferendariat im Bereich Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt Urheberrecht 




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