1. Qualität und Reinheit können im Eigenanbau nicht immer sichergestellt werden
Medizinisches Cannabis unterliegt beim Anbau strengen Kontrollen und weist daher höchste Qualität und Reinheit auf. Seit der Erwerb auf Rezept 2017 ermöglicht wurde, haben sich zahlreiche Blüten durchgesetzt, die mit ganz unterschiedlichen Wirkstoffen, Terpenen und Preisniveaus etabliert. Inzwischen gibt es sogar unabhängige Vergleichswebseiten wie Sweeedz, mit denen man sich schon vor Arztbesuch einen Eindruck machen und Favoriten auswählen kann. Wenn Sie Ihr eigenes Cannabis nun zu Hause anbauen möchten, sind Sie auf die Samen diverser Hersteller angewiesen. Qualität und Reinheit können hier aber nur bedingt kontrolliert werden und es kann auch durch falsche Trocknung der Blüten im Eigenheim z.B. zu erhöhter Feuchtigkeit und Schimmel kommen. Medizinisches Cannabis vom Hersteller ist hier sicher und mehrfach geprüft.
2. Die benötigte Menge kann oft nicht durch den Eigenanbau gedeckt werden
Abhängig von der Krankheit oder den Schmerzen können Ärzte bis zu 100 Gramm Cannabis verschreiben. Da in den eigenen vier Wänden aber nur maximal drei Pflanzen gezüchtet werden dürfen und diese nicht durchgehend blühen, kann dieser Bedarf an medizinischem Cannabis oft nur schwer zuhause gedeckt werden. Das neue Gesetz rund um die Teillegalisierung besagt zudem, dass maximal 50 Gramm zu Hause gelagert werden dürfen. Mit medizinischem Cannabis per Rezept, das z.B. per Lieferapotheke bestellt werden kann, lässt sich daher der Bedarf leichter stillen.
3. Selbsttherapie per Eigenanbau kann unter Umständen gefährlich sein
Die Medizin ist sich mittlerweile einig, dass Cannabis beruhigende und schmerzlindernde Eigenschaften aufweist. Besonders häufig wird die alternative Therapieform daher bei Tumorpatienten, Personen mit chronischen Schmerzen oder Menschen mit Spastiken eingesetzt. Durch die Teillegalisierung in Deutschland besteht aber auch ein gewisses Risiko, dass der selbst angebaute Joint zur Selbsttherapie genutzt wird. Statt der Kopfschmerztablette oder dem Melatonin zum Einschlafen könnte künftig auch häufiger zur grünen Pflanze gegriffen werden. Bei der Selbsttherapie mit selbst angebautem Cannabis muss jedoch beachtet werden, dass hier nicht langfristig der Arztbesuch aufgeschoben werden sollte. Natürlich können Sie den Cannabiskonsum aber mit ihrem Hausarzt als alternative Therapieform bei Migräne und Co. besprechen. Wenn der Arzt seine Zustimmung gibt, müssen Sie grundsätzlich keine Bedenken haben.
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