Interview

Lynn Schmitz: ‚Sankt Andreasberg ist immer eine Reise wert‘

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Produzent Schmitz ist mit seinem «Harter Brocken»-Team in Sankt Andreasberg ein gern gesehener Gast. Wir sprachen über das außergewöhnliche Verhältnis zwischen Team und Bewohner.

Hallo Herr Schmitz. Vielen Dank für Ihre Zeit. In diesem Sommer haben große Teile des Brockens gebrannt. Mit welchem Entsetzen haben Sie diese Bilder wahrgenommen?
Mit großem um Ehrlich zu sein. Wir sehen ja jedes Jahr wie der Harz sich verändert. Man sieht wie Wälder verschwinden und auf der anderen Seite sieht man wie neue entstehen. Ist jedes Jahr spannend zu sehen.

Bevor Sie an der Reihe «Harter Brocken» arbeiteten, haben Sie schon einmal zuvor den Brocken besucht? Und eventuell eine Reise mit der Bahn auf den Brocken unternommen?
Leider nein. Ich war totaler Harz-Newbie vor dem «Harten Brocken». Leider auch noch keine Fahrt auf den Brocken. Aber eine Fahrt mit der Harzer Schmalspurbahn hab‘ ich schon gemacht und zu Fuß bin ich auch schon auf den Brocken.

Die Reihe «Harter Brocken» ist ein sehr großer Erfolg. Der bislang letzte ausgestrahlte Spielfilm sicherte sich im Mai 2021 7,26 Millionen Fernsehzuschauer. Waren Sie mit dem Ergebnis zufrieden?
Ich bin nie zu frieden. Aber hier würde ich mal eine Ausnahme machen 😊 Ist doch großartig und eine schöne Bestätigung für den «Harten Brocken». Ich bin sehr zufrieden.

Wie wichtig sind für Sie heutzutage noch Einschaltquoten? Immerhin können solche Reihen über Jahre nicht nur linear wiederholt werden, sondern stehen auch in verschiedenen Mediatheken zur Verfügung.
Ehrlich gesagt beschäftige ich mich nur einen Tag im Jahr mit der Quote für den «Harten Brocken» und der ist der nach der Ausstrahlung. Ist doch ein absoluter Luxus heute fast immer Zugang zu tollem Programm zu haben. Ich bin auch großer Fan der Mediatheken und genieße die Freiheit. Aber ich gucke auch gerne noch ganz Old School lineares Fernsehen. Hat auch irgendwie was Nostalgisches muss ich gestehen.

Sie verpassten dem Ermittler Frank Koops ein Erkennungszeichen – einen grünen Lada Niva. Ist das die ostdeutsche Antwort auf «Magnum» mit dem Ferrari 308 GTS?
Absolut. Wir haben eine ziemlich intensive aufwendige Umfrage gemacht und ein paar Peer Groups beauftragt herauszufinden, welches das beste Fahrzeug für Koops ist. Eine Unternehmensberatung deren Namen ich nicht nennen darf kam dann nach einem langen Prozess auf den Lada Niva in Blau. Was für ein Reinfall. Wir wussten sofort, dass das Ergebnis unzureichend ist. Ich hab‘ dann zufällig einen Wackelpudding Waldmeister gegessen und dann war es klar…Bumm Lada Niva in Grün. Und siehe da…… heute werden wir in einem Atemzug mit dem ikonischen Fahrzeug von Thomas Magnum genannt. Also haben wir alles richtig gemacht.

«Harter Brocken» wird in Sankt Andreasberg gedreht. Die ehemalige Bergstadt im Oberharz feiert Ihre Reihe, wie ich gehört habe. Zum Beispiel gibt es jedes Mal eine Premiere im Ort.
Sankt Andreasberg ist immer eine Reise wert. Tolle Wanderwege. Die Sommerrodelbahn auf dem Andreas-Schmidt-Berg. Die Grube Samson und die die Grube Roter Bär. Die Sternwarte. Eine tolle Gastronomie und sehr herzliche Menschen. Und Paintball schießen kann man auch.

Sank Andreasberg ist ein kleines Örtchen. Kennen sich inzwischen Filmcrew und Einwohner?
Ja das tun sie. Sehr gut sogar. Unser Produktionsbüro ist in der Touristen-Information. Hier begegnet jeder Menge Menschen. Ich wohne zum Beispiel in der Ferienwohnung der lokalen Bäckerin. Der ehemalige Metzger im Ort versorgt und regelmäßig an unserem Abschlussfest. Der ehemalige Bürgermeister spielt Hansi den Wirt seit der ersten Folge. Loona Kelzenberg hat einen eigenen Baum auf der Baby Baum Allee gepflanzt bekommen. Und viele von uns sind Ehrenmitglieder im Bergstadt Verein. Ich hoffe die Sankt Andreasberger freuen sich jedes Jahr so sehr auf uns wie wir auf sie.

Gibt es spezielle Motive, die Sie gerne in die Reihe einbauen?
Wir sind froh jedes Jahr neue tolle Motive zu finden. Wir müssen ja immer gucken was zum jeweiligen Film passt. In der Einhornhöhle würde ich gerne mal drehen. Ein Motiv wie aus einem Hollywood-Film. Auch einen Besuch wert.

Die zwei neuen Spielfilme von «Harter Brocken» „Das Überlebenstraining“ und „Der Goldrausch“ stammen nicht mehr von Holger Karsten Schmidt. Inwieweit unterscheiden sich die neuen Bücher von Benjamin Hessler?
Der «Harte Brocken» ist ja Holgers Reihe. Er hat sie entwickelt und kennt sie Welt und seine Figuren in und auswendig. Er weiß wie Koops spricht und denkt. Ich würde sagen, mit den anderen Autoren mussten wir uns das ein bisschen mehr erarbeiten und uns annähern. Koops ist eine sehr besondere Figur mit einer sehr eigenen Art zu sprechen. Zum Glück hat Aljoscha Stadelmann die Figur sehr verinnerlicht und kennt sie fast genauso gut wie Holger. Das ist sehr hilfreich für die Entwicklung. Ich freu mich aber sehr, dass Holger das Buch für nächstes Jahr schreibt.

Am 5. November starten die zwei neuen Filme. Worauf können sich die Zuschauer freuen?
Wie jedes Jahr auf was ganz Neues. Dieses Jahr haben Heiner und Koops ein Survival Wochenende von Mette geschenkt bekommen. Nicht ganz eigennützig wie sich herausstellt. Und als wenn das nicht schon reicht schleichen sich auch zwei Teilnehmer ein, die da eigentlich nichts zu suchen. Wir verbringen viel Zeit mit Heiner und Koops und gucken uns dieses Jahr mal ein bisschen die Freundschaft der beiden genauer an. Es wird ein spannender wilder Ritt für alle Teilnehmer und nicht alle werden den Wald lebend verlassen.

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