Hingeschaut

«Ex on the beach»: Auf die äußeren Werte kommt es an

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In der neuen RTL- und TVNow-Sendung «Ex on the beach» wollen sich ehemals Verliebte an ihren Ex-Partnern rächen. Herausgekommen ist dabei ein Format, das mit gewohnten Mitteln arbeitet und alte Bekannte präsentiert...

Über «Ex on the beach»

«Ex on the Beach» ist eine Produktion von RTL Studios für TVNow. Das britische Original läuft seit 2014 bei MTV in der mittlerweile elften Staffel. Bei TVNow sind die ersten beiden Folgen bereits abrufbar, bei RTL startet die zwölfteilige erste Staffel des Formats am 15. August um 23.05 Uhr.
Die erste Folge der neuen TVNow-Produktion «Ex on the beach» dürfte Fans der leichten Fernsehunterhaltung genau das liefern, was der Titel erwarten lässt. Der Neustart setzt auf viele bekannte Elemente und ähnelt in seiner Erzählweise den zahlreichen Kuppel- und Trash-Shows, die inzwischen bei TVNow abrufbar sind. Das Konzept ist schnell erklärt. In «Ex on the beach» treffen Singles im sonnigen Griechenland aufeinander, die „nicht zum Muschelsuchen hier am Strand sind“, wie die Stimme aus dem Off gleich zu Beginn betont. Wofür genau die acht Singles da sind, weiß aber niemand von ihnen so genau. Erst als das „Terror-Tablet“, das in den kommenden Tagen und Wochen noch einige Unruhe stiften soll, verrät, dass der Titel der Sendung «Ex on the beach» lautet, wittert den ersten Teilnehmern, was ihnen blühen wird.

Der Clou, der «Ex on the beach» von anderen Genre-Vertretern unterscheidet, ist, dass die Sendung nicht nur Singles miteinander in Kontakt bringt, sondern im Verlauf der Staffel auch ehemalige Partnerinnen und Partner auftauchen lässt. Und weil Trennungen in aller Regel nicht schmerzfrei und einvernehmlich ablaufen, geht es den Ex-Partnern weniger um ein gutes Gespräch unter Feinden, sondern um Rache. Angenehm dürfte es den meisten jedenfalls nicht sein, wenn sie mit ansehen müssen, wie der eigene Ex-Partner mit anderen flirtet.

In der ersten Folge, die eine Netto-Laufzeit von 45 Minuten hat, verschont die Sendung ihre Akteure aber noch weitestgehend mit ihren Ex-Partnern. Wie üblich braucht das Format zunächst einige Minuten, um die Protagonisten einzuführen. Dabei konnten es sich die Redakteure nicht verkneifen, die Kandidaten vor allem zu ihrem Liebes-Leben auszufragen, was auf Anhieb für ein paar witzige Zitate sorgt. Von Kandidat Paul, der sich selbst als "Kolumbus der Liebe" (links abgebildet) bezeichnet, erfährt das Publikum so etwa, dass sein größtes Sex-Abenteuer nicht nur mit einer und auch nicht mit zwei Personen stattfand.

Ähnlich direkt gibt sich Kandidat Gigi in seinem ersten Date mit Walentina. „Ich würde deinen Hintern glaub' ich heiraten“, sagt er ihr unverblümt und unterstreicht damit, dass es bei «Ex on the beach» selbstverständlich auf die äußeren Werte ankommt. Ohne Frage: Damit die Situation in den kommenden Folgen noch so richtig schön eskalieren kann, haben die Verantwortlichen darauf geachtet, lediglich Kandidaten auszuwählen, die nicht gerade verklemmt sind. Dass das Niveau der Gespräche damit häufig nur knapp über Normalnull liegt, dürfte Trash-Freunde nicht verwundern. Wie gut, dass auch das Wetter beim Dreh vor Ort heiß und sonnig war und Badehosen und Bikinis so zum Standardoutfit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehören.

Abgesehen davon bedienen die Kandidaten auch sonst sämtlich Reality-TV-Klischees und dürften dem geneigten TVNow-Trash-Fan zum Teil sogar bekannt sein. Ferhat, der das Experiment «Ex on the beach» wagt, hat erst kürzlich bei «Are you the One?» mitgemacht, gleich mehrere Teilnehmer haben schon Vorerfahrungen bei «Temptation Island» gesammelt. «Ex on the beach» bestätigt damit endgültig den Verdacht, dass es längst ein sich selbst erhaltendes System gibt. In diesem werden Kandidaten zunächst bekanntgemacht, woraufhin sie diesen anfänglichen "Fame" in ihren Instagram-Blasen ausbauen, bevor sie dann durch diverse weitere Shows mit ähnlichem Konzept weitergereicht werden.

Wie genau sich das Format entwickeln wird, ist derweil schwer abzusehen. Die erste Ex-Partnerin taucht nämlich erst am Ende der ersten Folge auf - sorgt aber sogleich dafür, dass die Sendung ordentlich an Fahrt aufnimmt. „Ich werde den so fertig machen, das hat der sich einfach verdient“, sagt sie, kurz bevor sie auf ihren Ex trifft. Den wiederum begrüßt sie charmant mit „Hallo Falk, Du Fremdgeher!". Es ist kaum vorstellbar, dass die beiden auf engstem Raum mit zahlreichen Singles in den kommenden Tagen und Wochen geräuschlos miteinander auskommen werden.

Unklar bleibt trotzdem, ob das Konzept jeder Kandidat komplett schlecht findet. „Die heißeste Frau in meinem Leben war meine Ex-Freundin“, sagt etwa Gigi, bevor er von dem Konzept der Sendung erfährt. Zugleich gibt er aber offen zu, dass er „jetzt nicht der treuste Mensch“ in seinem Leben gewesen sei. Kandidatin Michelle erklärt derweil, dass sie nicht so viel von One Night Stands hält und es stattdessen besser findet, etwas mit seinem Ex-Partner zu haben - ein Zitat, das Produzenten und trash-freudige Zuschauer vor dem Hintergrund des Sendungskonzepts hoffen lassen dürfte. Ob es dazu tatsächlich kommen wird, bleibt aber abzuwarten. Staffel eins von «Ex on the beach» umfasst immerhin gleich zwölf Folgen.

Bei TVNow sind die ersten beiden Folgen von «Ex on the beach» bereits abrufbar, die ersten 20 Minuten sind kostenlos. Bei RTL startet die zwölfteilige erste Staffel des Formats am Dienstag, 15. August, um 23.05 Uhr.

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