Quotencheck

«Armes Deutschland – Stempeln oder Abrackern?»

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RTLZWEI entschied sich vor einigen Monaten dazu, nun auch den Samstag-Abend mit der Programmfarbe zu bespielen.

In den letzten Monaten verfiel RTLZWEI auf den Move, die Samstags-Primetime nicht mehr mit Spielfilm-Wiederholungen zu bestücken, sondern mit alten Folgen der Sozial-Dokusoap «Armes Deutschland – Stempeln oder Abrackern?» - eine wirtschaftlich nachvollziehbare, aber doch uninspirierte Strategie. Schien die Intention der kostengünstigen Schadensbegrenzung zu Anfang auch tatsächlich akzeptabel zu greifen, kippte die Programmierung mit der Zeit dann doch deutlich unter Senderschnitt...

Los ging die neue Re-Run-Schiene am Samstag, 9. August um 20.15 Uhr. Zu dem Zeitpunkt wurden 0,12 Millionen Leute zwischen 14 und 49 erhoben, die immerhin akzeptable 4,8 Prozent hervorbrachten - ein zunächst glanzloser Start mit dem RTLZWEI aber sicher Leben konnte. Tatsächlich sah es dann sieben Tage später trotz etwas erhöhter Zielgruppen-Reichweite um 0,14 Millionen ein Stück schwächer vom Anteil her aus – nur noch behäbige 3,9 Prozent (0,19 Millionen) holte die Folge des Abends.

Steigerungen in der Zielgruppe konnten dann wieder in der Folgewoche verbucht werden: Die Zielgruppen-Reichweite von 0,15 Millionen reichte aus, um zu einer Größenordnung von wieder recht annehmbaren 4,5 Prozent zu führen. Der Tanz mit der Vier-Prozent-Hürde setzte sich jedoch fort – dieses Mal in noch drastischerer Weise. Denn die am 30. August erhobenen 2,5 Prozent waren weit entfernt von der bisherigen Flughöhe. An jenem Abend bewegte sich der Zuspruch nur auf desolate 0,08 Millionen Jüngere.

In den nächsten 14 Tagen durfte RTLZWEI noch einmal etwas durchatmen, denn der Mechanismus mit der Rückkehr in die Vierer-Range setzte ein letztes mal fort und sich sogar zwei Wochen konstant. Was ab dem 20. September jedoch folgte, war ein abermaliger Rückschlag, von dem sich die Programmierung auch bis zum heutigen Zeitpunkt nicht mehr erholen konnte. Schon an besagtem Datum brach das Interesse auf nur noch schwache 3,3 Prozent durch 0,11 Millionen weg. Die Folgewoche brachte keine Steigerungen, sondern krachte vielmehr weiter runter auf katastrophale 2,2 Prozent (0,09 Millionen).

Auf diesem ärgerlichen Niveau verlief schließlich der ganze bisherige Oktober weiter, denn auch in der Zeit danach verblieb man bei krisenhaften 2,3 Prozent bei um die 0,09 Millionen. Am Gesamtmarkt hielt sich das alles übrigens meistens zwischen Reichweiten von 0,20 und 0,30 Millionen auf bei Anteilen um läppische ein Prozent.

Am Ende sind Durchschnittszahlen von 3,5 Prozent (0,12 Millionen) in der Zielgruppe, wie 1,5 Prozent (0,31 Millionen) gesamt festzuhalten. Bei den 14-49-Jährigen donnerte die Re-Run-Programmierung im Laufe der Wochen und Monate von einer anfangs noch recht schadlosen Dimension immer mehr in einen ungenügenden Bereich von zwei Prozent. Diese Verfassung lag dann deutlich unter dem eh schon nicht sehr hohen Senderschnitt von RTLZWEI, womit die Schadensbegrenzung folglich nicht mehr aufrechterhalten werden konnte. Die Strategie, den Grundkern des Interessentenkreises der Programmfarbe Sozial-Dokusoap auch für den Samstag zu beziehen, schien zu Beginn noch annehmbar zu fruchten, nutzte sich über die weiteren Wochen aber schließlich offensichtlich mehr und mehr ab. Ab 8. November laufen wieder Spielfilme.

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