
Die Hauptakteure waren ein kanadisch-amerikanisches Konsortium, Geheimdienstleute und Sicherheitskreise der damaligen Tschechoslowakei sowie der Sohn des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei. In der Nähe des einstigen SS-Truppenübungsplatzes Beneschau bei Štěchovice machten sich die ungleichen Partner auf die Suche nach unterirdischen Einlagerungen im Wert von angeblich 28 Milliarden US-Dollar. Laut einem gefundenen Dokument gingen die Schatzsucher von Dutzenden Behältern mit Kunstgegenständen, Gold, Juwelen und Akten zu geheimen Rüstungsvorhaben aus. Als zuverlässige Quelle galten die Angaben von Emil Klein, dem ehemaligen Kommandanten einer Pionierschule auf dem Truppenübungsplatz. Der SS-Oberführer war kurz vor Kriegsende verantwortlich für zahlreiche Einlagerungen in unterirdische Depots.
Das berichten auch die Quellen aus dem tschechischen Militär- und Staatssicherheitsarchiv. Als Kulisse für die «Operation» diente ein angebliches Filmprojekt zu einem militärischen Manöver. Mithilfe von Spezialtruppen vor Ort wurden, getarnt durch die aufwendig inszenierten Dreharbeiten, diverse Maßnahmen ergriffen, um den Schatz zu suchen und zu finden. Der Plan war, die Beute anschließend gemäß vertraglicher Vorabsprachen zu teilen und zu verwerten. Das gesamte Unternehmen erforderte einen enormen planerischen und logistischen Aufwand, der bis ins Detail dokumentiert ist. Doch dann fielen Schüsse und Sprengsätze explodierten am Filmset. Dies war jedoch noch nicht das Ende der Jagd nach dem Nazischatz, die auf den Recherchen des Prager Journalisten Jaroslav Mares und des Historikers Adam Kretschmer basiert.
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