Interview

Adriana Puglisi: ‚Jeder hat eine Camping-Erfahrung‘

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Die «Bella Italia»-Executive Producerin spricht im Quotenmeter-Interview unter anderem über das Casting vor Ort und über die Herausforderungen beim Dreh.

Hallo Frau Puglisi. Am Montag geht bei RTLZWEI «Bella Italia» in die zweite Runde. Wieder mit dabei auf dem größten Campingplatz in Europa ist die Familie Fingerhuth. Wächst da eine neue Sender-Familie heran, mit der man weitere Projekte starten kann?
(lacht) Sag niemals nie! Natürlich freuen wir uns sehr, Familie Fingerhuth zum zweiten Mal in ihren Urlaub begleiten zu dürfen. Sie sind authentisch, sympathisch und bodenständig – und leben damit das Dolce Vita von «Bella Italia». Neben den Fingerhuths werden auch wieder andere Protagonistinnen und Protagonisten aus Staffel 1 zu sehen sein. Und genau darum geht es uns in dem Format: Wir möchten eine der liebsten Urlaubsformen der Deutschen auf dem größten Campingplatz Europas zeigen – und wagen damit einen kleinen Blick in einen vielfältigen Mikrokosmos.

Sie sind die zuständige Redakteurin für das Format. Sind Sie eigentlich selbst Camper und wenn ja, auch welche Art?
Ich glaube, in unseren Breitengraden hat so ziemlich jeder eine Camping-Erfahrung – oder zumindest die eine Story zum Camping an sich. Ich selber war tatsächlich vor einigen Jahren in Frankreich – und finde das Camping-Leben sehr spannend. Man erlebt und lebt den Urlaub ganz anders, denn auf dem Platz entwickelt sich eine Gemeinschaft. Ich hoffe, dass es uns gelungen ist, jetzt zum Start der Urlaubszeit in Deutschland, dieses Gefühl einzufangen und authentisch zu porträtieren.

RTLZWEI steht auch für neue Welten entdecken. Es ist durchaus möglich, in Venedig für 14 Euro pro Tag zu campen. Welche Art der Zuschauerschicht sprechen Sie damit an?
Die erste Staffel hat gezeigt, dass wir ganz unterschiedliche Milieus erreichen. Mit einem Marktanteil von 5,4 Prozent in der klassischen Zielgruppe und 5,2 Prozent in der jungen Zielgruppe bleiben Format und Urlaubsform über die Altersgrenzen hinweg spannend. Und das ist auch verständlich beim Camping geht es vom Low-Budget-Camping bis hin zum millionenschweren Luxus-Wohnmobil in beide Richtungen ohne Grenzen nach oben oder unten. Jeder der gerne in den Urlaub fährt, schaut sich dementsprechend gerne auch unterschiedliche Welten an.

Das Format «Bella Italia» läuft jetzt Ende Juni/Anfang Juli im Programm. Lassen sich die Zuschauer motivieren, einen Wohnwagen zu mieten oder soll die Show einfach unterhalten?
Camping ist an sich eine sehr flexible Urlaubsweise und das wiederum kann Lust auf einen solchen Urlaub machen. Zumal seit Beginn der Pandemie auch die Nachfrage nach Camping-Urlauben gestiegen ist und sich viele Menschen in dieser Form des individuellen wie gemeinschaftlichen Urlaubs wiederfinden. Ich würde mir wünschen, wenn wir mit unserem Format unterhalten und ein positives Urlaubsgefühl vermitteln könnten – gerade in schwierigen Zeiten.

Wie schaffen Sie es, so authentische Menschen zu finden?
Die Suche nach den Menschen, die eine Geschichte zu erzählen haben, ist die Basis für jede Dokumentation und Reportage und ist eine zentrale Aufgabe der Produktionsfirmen im Rahmen der Recherche – bei «Bella Italia» setzt das die Story House Productions GmbH um. Wichtig ist: Eine Recherche kann nicht nur am Schreibtisch stattfinden. Zwar gibt es in Deutschland eine große Online- Community, die sich dem Thema Camping mit viel Leidenschaft widmet, allerdings ist es elementar, auch vor Ort auf dem Campingplatz auf die Menschen zuzugehen. Dabei ist es unabdingbar, einen gewissen Grad an Offenheit mitzubringen und sich aus der berühmten Komfortzone des eigenen Büros zu bewegen, um die Leute anzusprechen. Wenn man ein Format und seine Mitwirkenden wirklich verstehen und authentisch produzieren möchte, ist das essentiell.

Welche Herausforderungen gilt es während einer Produktion wie «Bella Italia» zu bewältigen?
Aus Produktionssicht ist es natürlich immer spannend, einen Außendreh zu planen, da das Wetter unberechenbar ist. Innerhalb von wenigen Stunden kann es von purem Sonnenschein zu Regen und Gewitter umschlagen. Durch die direkte Lage am Meer bietet sich eine einzigartige Umgebung, die allerdings noch eine Kehrseite für die Camper und das gesamte Produktionsteam mit sich bringt: Mücken. Hierfür werden im ständigen Wechsel Sonnencreme und Anti-Mückenspray aufgetragen. Und trotzdem überwiegen für mich persönlich die positiven Emotionen – wenn ich die Folgen zu Hause sehe, fühle ich mich gut unterhalten, bekomme wahnsinnig Lust in die Sonne zu fahren und überlege, wo ich das nächste Gelato herbekomme. Kurz: Der Aufwand lohnt sich.

Was passiert nach Drehschluss auf dem Campingplatz?
Das offene Gemüt und die Kontaktfreudigkeit der Camper endet auch nicht nach Drehschluss. Unsere «Bella Italia»-Protagonistinnen und -Protagonisten bekommen auch regelmäßig Besuch von anderen Campern. Nicht nur uns sind sie daher ans Herz gewachsen, einige unserer Camper sind mittlerweile auch untereinander befreundet und haben auch über die Dreharbeiten hinaus Kontakt gehalten. Die von Ihnen angesprochene Familie Fingerhuth plant zum Beispiel eine Campingtour durch Deutschland, um ihre «Bella Italia»-Freundschaften zu pflegen.

Verraten Sie uns vielleicht schon ein paar Highlights der 2. Staffel? Worauf dürfen sich die Zuschauer/innen am meisten freuen?
Es wird heute Abend ein Wiedersehen mit alten Bekannten geben – aber auch neue Camper werden wir begleiten. Familie Fingerhuth macht zum ersten Mal einen „Pärchenurlaub“ und lässt es danach mit der gesamten Clique krachen. Die Sachsen Christine und Hannes lernen nach 25 Jahren auf dem Marina gemeinsam Italienisch und eine ganze Biker-Crew schlägt am Platz auf. Und natürlich wird wieder rangiert, aufgebaut, gehandwerkt, gegrillt, gebadet und das „Dolce Vita“ gefeiert.

Gibt es eigentlich eine Sendung, die Sie produziert haben und die nicht gut ankam?
Selbstverständlich – in acht Jahren auf der Produzentenseite hat man viele Erfolge gefeiert, aber es gehören auch Formate dazu, die ihr Publikum nicht erreichen. Man feiert Erfolge und setzt auch mal auf ein Format, das sein Publikum eben nicht findet. Mit «Bella Italia» haben wir jedenfalls im letzten Sommer einen Nerv getroffen und hoffen, dass wir zum heutigen Start der neuen Staffel die Zuschauerinnen und Zuschauer auf eine spannende Reise in eines der beliebtesten Urlaubsländer mitnehmen dürfen.

Vielen Dank für das Gespräch!

«Bella Italia» ist ab Montag, den 27. Juni, bei RTLZWEI um 20.15 Uhr zu sehen.

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