Quotencheck

«Germany’s Next Topmodel»

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Aus Quotensicht war es die erfolgreichste Staffel seit 13 Jahren. Ist somit alles Gold, was glänzt?

Mehr Diversity war das Schlagwort der 17. Staffel von «Germany’s Next Topmodel», doch Heidi Klum konnte mir ihrer Top3-Finalauswahl von drei blonden Frauen nicht einhalten. Bereits im Vorfeld der finalen Liveshow wurde Kritik an dem Supermodel und an der Produktion laut, die darauf abzielte, dass die Castingshow auf fragwürdige Produktionsabläufe setzt, die sogar bis hin zu Missbrauchsvorwürfen reichen. Verschiedene ehemalige Teilnehmerinnen meldeten sich zu Wort, sodass auch verschiedene YouTuber wie beispielswiese Rezo („Zerstörung der CDU“) das Thema aufgriffen und die Kritik medienwirksam zusammenfassten. Klum entgegnete in ihrer Liveshow, dass sie ihre Kritiker „leider enttäuschen“ müssen, „wir machen genauso weiter wie bisher“. Der Erfolg scheint der gebürtige Bergisch Gladbacherin zu Kopf gestiegen zu sein und ihre Kritikfähigkeit einzuschränken. Doch wie erfolgreich war die 17. Staffel wirklich?

Den Auftakt verfolgten am 3. Februar 2,06 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, was einem Marktanteil von sehr guten 7,2 Prozent entsprach. Mit 1,46 Millionen 14- bis 49-Jährige generierte ProSieben in der Zielgruppe fabelhafte 20,4 Prozent. In den Folgewoche stieg das Interesser an und die Reichweite kletterte auf 2,20 und 2,44 Millionen, der Zielgruppenanteil wuchs von 21,9 auf 23,9 Prozent. Ende Februar fiel man dann aber etwas zurück und musste sich mit 2,03 Millionen Zuschauern zufriedengeben. Die Quoten sanken auf 7,7 Prozent bei allen und 16,1 Prozent bei den Umworbenen.

In den März fiel die Umstyling-Folge, die am 10. März ausgestrahlt wurde. Es war einmal mehr der größte Erfolg der Staffel, denn die Reichweite stieg von 2,13 Millionen am 3. März auf 2,69 Millionen, womit man auch die Zehn-Prozent-Hürde auf dem Gesamtmarkt übersprang. 1,72 Millionen 14- bis 49-Jährige sorgten für 26,5 Prozent. Im März verblieb die Reichweite über der Zwei-Millionen-Marke und auch der Zielgruppenanteil bewegte sich weiterhin im Zwanziger-Bereich. Am 7. April sank dieser Wert auf 19,0 Prozent und sollte nur zum Finale nochmal über die 20 Prozent steigen. Im April bewegte sich das Interesse zwischen 1,82 und 2,08 Millionen Zuschauern, der Marktanteil lag zwischen 7,6 und 8,4 Prozent. In der Zielgruppe markierten die vier Episoden 19,0, 17,3, 19,5 und 17,0 Prozent Marktanteil.

Im Mai ergab sich ein ähnliches Bild, denn am 4. Mai sorgten 1,83 Millionen Zuschauer für 7,4 respektive 17,1 Prozent Marktanteil. Eine Woche später schalteten nur noch 1,72 Millionen ein, sodass 7,5 und 16,6 Prozent Sehbeteiligung drin war. Das Halbfinale sorgte dann für eine Steigerung um 120.000 Zuschauer, der Zielgruppenanteil blieb aber mit 16,7 Prozent nahezu konstant. Insgesamt verbuchte die letzte reguläre Sendung 7,8 Prozent Marktanteil. Das Finale, das wie üblich aus einer Liveshow bestand, sahen 1,93 Millionen Klum-Fans, was die niedrigste Reichweite aller Zeiten war. Die Kritik stieß anders als bei Heidi Klum offenbar nicht auf taube Publikumsohren. Dennoch verbuchte ProSieben starke Marktanteile von 8,0 Prozent bei allen und 21,0 Prozent in der Zielgruppe.

Alles in allem bleibt «Germany’s Next Topmodel» freilich ein Leuchtturm im Programm von ProSieben, denn im Schnitt schalteten die 17 Ausgaben 2,06 Millionen Zuschauer ab drei Jahren en, womit der Unterföhringer Sender 8,3 Prozent Marktanteil einfuhr. Zwar konnte man somit das Ergebnis aus dem Vorjahr um einen Zehntelpunkt verbessern, doch die Reichweite belief sich 2021 noch auf 2,46 Millionen. Ähnlich deutlich ist der Zuschauerverlust in der Zielgruppe. 2021 waren 1,62 Millionen mit von der Partie, in diesem Jahr schalteten 1,25 Millionen 14- bis 49-Jährige ein. Auch hier verbesserte sich der Marktanteil um 0,1 Punkte auf 19,8 Prozent, was die 17. Staffel aus Quotensicht zur erfolgreichsten seit 13 Jahren macht. Dennoch ist nicht alles Gold, was glänzt, denn einerseits sink die Reichweite und andererseits wird die Kritik an der Model-Reality-Show immer lauter. Bislang hält sich ProSieben noch zurück, und wenn man Heidi Klum Glauben schenken darf, soll das auch so bleiben.

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