Momme: Das erste Mal war vor so acht, neun Monaten.
Nina: Ne, das allererste Mal war ungefähr vor fünf Jahren. Und dann, vor acht Monaten, kam die Idee zu «Die Leute lieben das» auf. Ich bin selber super gerne zu Gast bei Podcasts, weil ich so ein großer Podcast-Fan bin. Da lag es relativ nah. Natürlich war meine erste Idee: Das muss mit Momme passieren. Mit ihm habe ich die besten Gespräche, das passt wie Arsch auf Eimer.
Der Titel heißt «Die Leute lieben das». Wie kam es zu diesem augenzwinkernden Namen – und wer hatte die Idee zuerst?
Momme: Das haben wir bei unseren musikalischen Proben für die Sommershows entschieden. Wir saßen alle zusammen nach der Probe und die Runde rum musste jeder eine Idee pitchen. Da war ganz viel Müll dabei und irgendwann kam aus verschiedensten Fragmenten zusammengesetzt «Die Leute lieben das».
Nina: Ich weiß es tatsächlich gar nicht mehr, der Name war auf einmal da. Vielleicht ist «Die Leute lieben das» auch einfach von Momme.
Im Podcast sprecht ihr über Backstage-Erlebnisse, Alltagschaos und echte Gefühle. Wie sehr müsst ihr euch bremsen, um nicht zu privat zu werden?
Nina: Ich glaube, für mich ist es nicht so schwer. Ich weiß schon, welche Sachen ich in die Öffentlichkeit tragen und welche ich privat halten möchte. Aber wir sind natürlich im Podcast so ehrlich und transparent wie möglich bei verschiedenen Themen.
Momme: Für mich ist das noch ein bisschen neuer, aber ich habe schon eine grobe Idee davon, was man preisgeben sollte und was nicht. Nina würde eh nichts rausrutschen, die ist einfach Profi. Und Nina würde bei mir auch sofort intervenieren. Das ist auch vollkommen fein, ich vertraue Nina und unserem Management, dass sie das gut für mich mitentscheiden können, bis ich selber meinen Weg gefunden hab.
Ihr beide beschreibt euch gegenseitig als „lustigste Menschen“ und „Seelenverwandte“. Welche Situationen zeigen am deutlichsten, dass ihr euch blind versteht?
Momme: Für mich ist das der größte Freundschaftsbeweis, wenn man nebeneinandersitzt, sich grad nichts zu erzählen hat und es dann nicht cringe ist. Weil man einfach koexistiert und es immer noch besser ist, als alleine zu sein.
Nina: Ich glaube, es gibt so viele Situationen, wo wir einfach auf etwas reagieren, und dann im gleichen Moment dasselbe sagen. Das ist manchmal auch schon fast unheimlich, auch wenn es natürlich normal ist, wenn man viel Zeit miteinander verbringt. Aber in solchen Momenten merken wir dann immer, wie krass unsere Verbindung ist.
Nina, du bist durch deine Musik ein Star geworden. Was unterscheidet die Arbeit am Mikrofon im Studio für einen Podcast von der Arbeit als Sängerin auf der Bühne?
Nina: Ich würde sagen, im Studio und auf der Bühne bin ich eine Kunstperson. Ich versuche, das so weit wie möglich von meiner Persönlichkeit zu trennen. Viele Songs schreibe ich nicht autobiografisch, sonst wären meine Songs wirklich sehr langweilig und ich würde dann darüber schreiben, wie ich nachmittags im Bioladen einkaufen gehe. Im Podcast bin ich einfach sehr privat, da bin ich einfach ungefiltert ich.
Momme, du bist Drummer und Producer. Wie verändert es deine Rolle, wenn du plötzlich nicht hinter den Instrumenten, sondern im Mittelpunkt eines Gesprächsformats stehen?
Momme: Das ist erstmal eine neue Erfahrung für mich, weil ich ja in meinen bestehenden Jobs eher im Hintergrund stehe. Was mir auch überhaupt nicht aufstößt, ich mag das eigentlich ganz gerne. Aber ich freue mich auch sehr, dass ich jetzt ein bisschen ausbrechen kann und neben Nina eine gewisse öffentliche Rolle einnehmen kann. Ich glaube, das wird natürlicher, als wir dachten.
Studio Bummens produziert einige der erfolgreichsten Podcasts Deutschlands. Was unterscheidet euren Ansatz von etablierten Formaten wie «Baywatch Berlin» oder «Feelings»?
Nina: Generell gibt es das nicht oft, dass es einen weiblichen und einen männlichen Part gibt. Wir sind eine gute Mischung aus der neuen und der älteren Generationen. Wir können, glaube ich, mit allen gut funktionieren und das macht es irgendwie besonders.
Humor, Haltung, Chaos, Herz – so wird der Podcast beschrieben. Welche der vier Eigenschaften bringt Nina am meisten ein, welche Momme?
Momme: Ich würde sagen, Nina bringt am meisten Humor und Herz mit rein, auch wenn es vielleicht ein bisschen früh ist, das einzuschätzen. Chaos und Haltung spielen aber natürlich immer eine Rolle.
Nina: Die Punkte treffen auf uns beide zu und alles wird irgendwie stattfinden, auch Haltung. Aber überwiegend sind wir dazu da, gute Laune zu verbreiten und schöne Gespräche, denen man gerne zuhört, zu haben.
Im Podcast geht es auch um eure Beobachtungen der Popkultur und des Internets. Habt ihr das Gefühl, dass sich die Grenze zwischen Privatperson und öffentlicher Figur immer mehr auflöst?
Nina: Das kommt auf den Künstler oder die Künstlerin an und auch darauf, wie man Social Media als Tool nutzt. Bei mir ist es so, auf der Bühne bin ich Nina Chuba, auf Social Media bin ich manchmal Nina Chuba und manchmal ich. Ich glaube, das muss man so handhaben, wie es für einen selber am besten passt. Manche wollen nicht so viel von sich preisgeben und sind eher zurückgezogen, da zähl ich mich überhaupt nicht zu.
Nina, du sagtest einmal, dass du Meme-Liebhaberin und Lama-Fan bist. Momme, du kämpfst mit einer Balkon-Taube. Wie wichtig sind euch solche kleinen, absurden Anekdoten als Brücke zu eurem Publikum?
Momme: Mir persönlich sehr wichtig! Ich liebe kleine unnötige Anekdoten. Ich könnte eine ganze Folge über meine Balkon-Taube füllen, einfach weil es mich beschäftigt.
Nina: Wir leben natürlich genauso wie jeder normale Mensch auch ein normales Leben und wir haben unsere Alltagssituationen, die uns beschäftigen, und die werden natürlich auch einen großen Teil im Podcast einnehmen.
Ihr richtet euch an die Generation „zwischen Gen Z und Millennials“. Welche Themen oder Beobachtungen wollt ihr dieser Zielgruppe unbedingt mitgeben?
Momme: Ich mache das nicht, weil ich jemandem das Leben erklären möchte oder jemanden belehren möchte. Ich glaube, dass wir uns einfach eine schöne Zeit machen und auch tiefgründige Themen besprechen. Da kann man sich bestimmt etwas mitnehmen.
Nina: Wir beide nutzen Podcasts, um kurz aus der Realität zu entfliehen, uns mitgenommen zu fühlen und Spaß zu haben. Und das möchten wir den Leuten auch schenken, mit unserem Gelaber.
Momme: Das sie sich als dritter Teil unserer Freundschaft fühlen.
Nina: Und trotzdem ist es uns natürlich auch wichtig, Werte zu vermitteln. Über Themen wie Mental Health ehrlich und offen zu reden und vielleicht auch ein bisschen diese Tabus aufzubrechen. Zu zeigen, dass wir auch struggeln und unsere Probleme haben. Dass es uns auch mal nicht gut geht und dass das normal ist.
Zum Abschluss: Was ist euer größter Wunsch für «Die Leute lieben das» – ein Platz in den Podcast-Charts, oder dass Fans euch nach einer Folge mit einem ganz neuen Blick kennenlernen?
Nina: Ich würde sagen auf jeden Fall beides, ich wünsche mir schon einen Platz in den Podcast-Charts.
Momme: Es wäre gelogen, wenn wir das verneinen würden. Aber ich wünsche mir in erster Linie, einfach eine gute Zeit.
Nina: Wir beide haben den Anspruch daran, dass es eine längerfristige Sache wird. Die wachsen kann und nicht von Anfang an da sein muss. Ich möchte im besten Fall, dass dieser Podcast eine Art Lebensbegleiter von uns wird. Das es wie ein kleines Tagebuch ist und das Teil von uns wird.
Vielen Dank für das Gespräch!
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