Wochenquotencheck

«taff»-Verlängerung zahlt sich noch nicht aus

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Kurz vor dem 30-Jährigen Jubiläum des Magazins spendiert ProSieben der Marke eine Testphase mit mehr Sendezeit.

Bald wird das Boulevard- und Lifestyle-Magazin «taff» bei ProSieben seinen dreißigsten Geburtstag feiern können. Am 29. Mai 1995 ging das Format zum ersten Mal auf Sendung und hat es seitdem geschafft, einen festen Platz im Inventar des Kanals zu sichern. Jenen Meilenstein nahmen die Programmplaner*innen nun zum Anlass, eine zweiwöchige Probephase ins Leben zu rufen, in der die Vorabend-Sendung 80 statt 60 Minuten Laufzeit spendiert bekommt. Sicher nicht ohne Hintergedanken, denn bei Erfolg ließen sich damit vielleicht die gesunkenen «Simpsons»-Quoten abfangen, deren Dosis im Gegenzug reduziert wird.

Ob diese Hoffnung Zukunftsträchtigkeit erweisen wird, zeigte sich ab letzten Montag, den 28. April. An diesem Tag kam das Experiment jedenfalls schonmal recht ordentlich aus den Startlöchern und bewegte 0,14 Millionen Werberelevante zum Einschalten, welche einen Marktanteil von soliden 10,8 Prozent ausmachten - zweistellige Prozente waren zuletzt keine Selbstverständlichkeit mehr für den Dauerbrenner. Bei den Älteren liefs im Angesicht von 0,25 Millionen Einschaltenden zu 2,9 Prozent hingegen ganz übel - was üblicher Weise bei der juvenilen Ausrichtung aber auch nicht verwundert.

Dass die Zweistelligkeit in der Hauptzielgruppe auch bei verlängerter Sendezeit kein Selbstläufer werden wird, offenbarte sich dann am Tag darauf. Der Dienstag ließ die Resonanzen folglich auf mittelmäßige 8,6 Prozent zurückgehen, weil bloß noch 0,08 Millionen aus der Zielgruppe dabei waren. Am Gesamt-Markt sah es mit 0,22 Millionen bei 2,6 Prozent konstant schlecht aus. Zwar ging die Sehbeteiligung der 14-49-Jährigen zur Wochenmitte dann minimal nach oben, jedoch nur so wenig, dass man bei 0,09 Millionen Zuschauenden von ihnen stecken blieb. Im Verhältnis reduzierte sich an diesem Vorabend der daraus resultierende Quotenwert auf ärgerliche 7,1 Prozent, der ProSieben nicht mehr wirklich zufriedenstellen kann.

Genau dieser Umstand trat auch am Freitag nach dem Feiertag wieder ein: Wieder nur 0,09 Millionen wurden gemessen, die den Zielgruppen-Anteil weiter auf jetzt vollends ungenügende 6,1 Prozent absacken ließen. Insgesamt schrumpfte die Reichweite der Eskapismus-Stories auf bloß noch 0,20 Millionen Verfolger, die in eine ganz niedrige Zone von 2,1 Prozent führten.

Gut angefangen, sukzessive nachgelassen und mit einem Nackenschlag geendet - so in etwa könnte die erste Testwoche des Verlängerten «taff» auf den Punkt gebracht werden. Natürlich sind schwankende Ergebnisse in heutigen Daytimes keine Seltenheit mehr, die Rückschläge vom Mittwoch und Freitag dürften aber dennoch als klare Enttäuschung gewertet werden. Eine echte Verstärkung ist die Ausweitung der Laufzeit nur, wenn das Magazin in der Form vom Wochenstart ist. Vielleicht kann die Sendung sich nächste Woche jener wieder annähern. Das wird nötig sein, wenn die erhöhte Sendezeit zum Dauerzustand werden soll.

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