Schwerpunkt

74. Deutscher Filmpreis: Die Nominierungen

von

Als Favorit geht «Sterben» ins Rennen, der neun Mal nominiert wurde, aber maximal acht Lolas gewinnen kann. Weitere Mehrfach-Nominierten sind unter anderem «Die Theorie von allem» und «Der Fuchs».

Noch bevor am heutigen Dienstagmittag die Nominierten des Deutschen Filmpreises 2024 bekannt gegeben wurde, stand eine Gewinnerin bereits fest. Den Ehrenpreis erhält in diesem Jahr die Schauspielerin Hanna Schygulla, die von Alexandra Maria Lara, Präsidentin der Deutschen Filmakademie und Vorsitzende der diesjährigen Ehrenpreisjury, als „Institution des deutschen wie auch des europäischen Kinos“ bezeichnet wurde. Die ersten Nominierungen wurden zunächst in einem Livestream der ARD Mediathek von Filmpreis-Botschafter Lucas Reiber und Schauspielerin Dennenesch Zoudé, die sich vor allem auf die Gewerke konzentrierten. Weitere sieben Kategorien folgten im «ARD-Mittagsmagazin», in dem das Präsidenten-Duo Alexandra-Maria Lara und Florian Gallenberger sowie Kulturstaatsministerin Claudia Roth im Studio zu Gast waren.

Teilnahmeberechtigt sind alle deutschen Kinofilme, die zwischen dem 1. Dezember 2022 und dem 2. Mai 2024 gestartet sind oder starten werden. Verändert wurde in diesem Jahr das zugrundeliegende Wahlverfahren, nachdem im vergangenen Jahr die Nicht-Berücksichtigung von Christian Petzolds «Roter Himmel» große Kritik hervorgerufen hatte. Die erste Stufe des bislang dreistufigen Auswahlverfahrens fiel weg, sodass die über 2.200 Mitglieder der Deutschen Filmakademie erstmals direkt über die eingereichten Filme abstimmen.

Die meisten Nominierungen erhielt «Sterben». Das Werk von Jan Krüger, Ulf Israel sowie Regisseur und Autor Matthias Glasner darf auf insgesamt neun Lolas hoffen, unter anderem in der Hauptkategorie ‚Bester Film‘. Lars Eidinger und Corinna Harfouch sind jeweils als ‚Beste Hauptdarsteller‘ nominiert, während Hans-Uwe Bauer und Robert Gwisdek um den Preis für die ‚Beste Nebenrolle‘ konkurrieren. In den 17 Kategorien wurde auch «Die Theorie von allem» (6 Nominierungen) nominiert, der mit «Der Fuchs» (5 Nominierungen), «Ein ganzes Leben» (4 Nominierungen), «Elaha» (2 Nominierungen), «Im toten Winkel» (3 Nominierungen) und «Sterben» um den Preis als ‚Bester Film‘ antritt.

Ausschließlich in den Schauspiel-Kategorien wurde «15 Jahre» nominiert. Neben Hannah Herzsprung sind für die ‚Beste weibliche Hauptrolle‘ auch Bayan Layla («Elaha») und Corinna Harfouch «Sterbe») nominiert. Adele Neuhauser «15 Jahre») geht gegen Marie-Lou Sellem («Knochen und Namen») und Barbara Philipp («Sprich mit mir») für die ‚Beste weibliche Nebenrolle‘ ins Rennen. Für die beiden letztgenannten Filme ist es jeweils die einzige Nominierung im Wettbewerb. Für die ‚Beste männliche Nebenrolle‘ wurden Christian Friedel («15 Jahre») und die erwähnten Robert Gwisdek und Hans-Uwe Bauer (jeweils «Sterben») bedacht. Viermal wurde derweil der mit Matthias Schweighöfer besetzte Musikfilm «Girl You Know It’s True» nominiert, wobei der Starschauspieler leer ausging. Stattdessen darf der Streifen über das Pop-Duo „Milli Vanilli“ auf Preise in den Kategorien ‚Bestes Szenenbild‘, ‚Bestes Kostümbild‘, ‚Bestes Maskenbild‘ und ‚Beste visuelle Effekte‘ hoffen.

Verliehen werden die Preise am 3. Juni in Theater am Potsdamer Platz in Berlin. Die kreative Leitung liegt dieses Jahr in den Händen des Regisseurs Lars Jessen («Mittagsstunde») und der Autorin Samira El Ouassil. Die ARD zeigt die Zeremonie ab 19:30 Uhr live in der ARD Mediathek und zeitversetzt ab 22:20 Uhr im Ersten.

Bester Spielfilm
- «Der Fuchs» (Hana Geißendörfer, Malte Can, Gerrit Klein)
- «Die Theorie von Allem» (Heino Deckert, Viktoria Stolpe)
- «Ein ganzes Leben» (Timm Oberwelland, Theodor Gringel, Dieter Pochlatko)
- «Elaha» (Matthias Greving)
- «Im toten Winkel» (Mehmet Aktaş)
- «Sterben Jan» (Krüger Ulf Israel Matthias Glasner)

Bester Dokumentarfilm
- «Anselm» (Karsten Brünig, Wim Wenders)
- «Sieben Winter in Teheran» (Melanie Andernach, Knut Losen, Steffi Niederzoll)
- «Vergiss Meyn Nicht» (Melanie Andernach, Knut Losen, Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl, Jens Mühlhoff)

Bester Kinderfilm
- «Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen» (Fidelis Mager, Oliver Gernstl)
- «Sieger sein» (Sonja Schmitt, Christoph Daniel, Marc Schmidheiny)

Beste Regie
- «Die Theorie von Allem» (Timm Kröger)
- «Im toten Winkel» (Ayşe Polat)
- «Sterben» (Matthias Glasner)

Bestes Drehbuch
- «Der Fuchs» (Adrian Goiginger)
- «Im toten Winkel» (Ayşe Polat)
- «Sterben» (Matthias Glasner)

Beste weibliche Hauptrolle
- Hannah Herzsprung für «15 Jahre»
- Bayan Layla für «Elaha»
- Corinna Harfouch für «Sterben»

Beste männliche Hauptrolle
- Simon Morzé für «Der Fuchs»
- Marc Hosemann für «Sophia, der Tod und ich»
- Lars Eidinger für «Sterben»

Beste weibliche Nebenrolle
- Adele Neuhauser für «15 Jahre»
- Marie-Lou Sellem für «Knochen und Namen»
- Barbara Philipp für «Sprich mit mir»

Beste männliche Nebenrolle
- Christian Friedel für «15 Jahre»
- Robert Gwisdek für «Sterben»
- Hans-Uwe Bauer für «Sterben»

Beste Kamera / Bildgestaltung
- «Der Fuchs» (Yoshi Heimrath, Paul Sprinz)
- «Die Theorie von allem» (Roland Stuprich)
- «Luise» (Lotta Kilian)

Bester Schnitt
- «Falling into Place» (David J. Achilles)
- «Sieben Winter in Teheran» (Nicole Kortlüke)
- «Sterben» (Heike Gnida)

Beste Tongestaltung
- «Ein ganzes Leben» (Max Vornehm, Christof Ebhardt, Christian Bischoff)
- «Leere Netze» (Bahman Ardalan, Ansgar Frerich, Florian Beck)
- «The Dive» (Michael Schlömer, Corinna Fleig, Tobias Fleig)

Beste Filmmusik
- «Die Theorie von allem» (Diego Ramos Rodríguez)
- «Leere Netze» (John Gürtler, Jan Miserre featuring Saba Alizadeh)
- «Sterben» (Lorenz Dangel)

Bestes Szenenbild
- «Die Theorie von allem» (Cosima Vellenzer, Anika Klatt)
- «Ein ganzes Leben» (Jurek Kuttner, Marcel Beranek, Hanna Bowe, Bernadette Weinzierl)
- «Girl You Know It's True» (Heike Lange, Alexandra Pilhatsch)
- «Stella. Ein Leben» (Albrecht Konrad, Ellen Somnitz, Ruth Barbara Wilbert)

Bestes Kostümbild
- «Die Herrlichkeit des Lebens» (Tanja Hausner)
- «Girl You Know It's True» (Ingken Benesch)
- «Stella. Ein Leben» (Thomas Oláh)

Bestes Maskenbild
- «Ein ganzes Leben» (Helene Lang)
- «Girl You Know It's True» (Alisza Pfeifer, Christina Baier)
- «Stella. Ein Leben» (Kerstin Gaecklein, Heiko Schmidt, Lisa Becker)

Beste visuelle Effekte
- «Der Fuchs» (Manfred Büttner)
- «Die Theorie von allem» (Kariem Saleh, Adrian Meyer)
- «Girl You Know It's True» (Juri Stanossek, Apollonia Hartmann, Jan Burda)
- «Stella. Ein Leben» (Marco Del Bianco, Benedict Neuenfels)

Ehrenpreis
Hanna Schygulla

Kurz-URL: qmde.de/150030
Finde ich...
super
schade
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelBuchclub: ‚Gruß aus der Küche‘nächster ArtikelBR produziert «Tatort» für Twitch
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung