Wirtschaft

Paramount: CBS & Co. leiden unter Werbemangel

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Auch Paramount Pictures hat mit Ausnahme von «Paw Patrol» keinen wirklichen Kinohit gelandet. Vor allem CBS litt unter dem Schauspiel-Streik im vierten Quartal.

Paramount-Global-Eigentümer National Amusement hatte in den vergangenen Wochen Druck auf den Medienkonzern ausgeübt, seine Kosten in den Griff zu bekommen. Bei der Präsentation der Quartalszahlen zeigte sich, dass das vierte Quartal viele unglückliche Elemente vereint. Der Umsatz von Paramount sank von 8,131 auf 7,638 Milliarden US-Dollar, ein Minus von sechs Prozent. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen fiel von 614 auf 520 Millionen Dollar. Der Nettogewinn stieg dagegen von 182 auf 404 Millionen US-Dollar.

Die werbefreien und kostenpflichtigen Streamingdienste Paramount+ und BET+ sowie die kostenfreie Streamingplattform Pluto TV erzielten einen Umsatz von 1,869 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einer Steigerung von 34 Prozent bzw. 473 Millionen US-Dollar. Im vierten Quartal 2023 kamen 526 Millionen US-Dollar (Vorjahresergebnis: 460 Millionen) aus der Werbung, der Abo-Umsatz stieg um 403 Millionen auf 1,339 Milliarden US-Dollar. Die Kosten im Consumer-Geschäft kletterten um 388 Millionen auf 2,359 Milliarden. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen lag im vierten Quartal 2023 bei -490 Millionen US-Dollar. In den Monaten Oktober, November und Dezember 2022 lag der Verlust bei 575 Millionen Dollar.

Im Fernsehgeschäft hatten CBS, Showtime, MTV, BET, Paramount Network und Nickelodeon ein schwaches Quartal. Vor allem der Mangel an fiktionalen Stoffen führte zu einem deutlichen Rückgang der Fernsehwerbung im Weihnachtsgeschäft. Eine Situation, die sich die großen Studios selbst eingebrockt haben. Bereits zum zweiten Mal innerhalb von vier Jahren verlief die reguläre Network Season nicht wie geplant. Der Umsatz in diesem Segment sank von 5,883 auf 5,168 Milliarden US-Dollar. Obwohl die Ausgaben um 561 Millionen US-Dollar sanken, verdiente der Bereich nur noch 1,142 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: 1,296 Milliarden US-Dollar). Das Werbegeschäft brach um 399 Millionen US-Dollar auf 2,283 Milliarden US-Dollar ein, die Fremdproduktionen gingen um 295 Millionen US-Dollar auf 882 Millionen US-Dollar zurück. Das Affiliate-Geschäft blieb mit 2,003 Milliarden US-Dollar stabil. Live-Football am Sonntag verhinderte noch größere Werbeeinbußen.

Paramount Pictures und Nickelodeon Studios konnten im vierten Quartal mit Ausnahme von «Paw Patrol» keine Hits produzieren. Der Kinderanimationsfilm startete noch knapp im dritten Quartal und spielte 202,2 Mio. US-Dollar ein. «Killers of the Flower Moon» zahlte sich dank den Abnehmer Apple aus, war aber mit 156,8 Millionen US-Dollar an den Kinokassen ein Verlust. Der Umsatz der Kinosparte sank von 97 auf 78 Millionen US-Dollar, da viele Filme für Paramount+ gedreht wurden, sank das Lizenzgeschäft von 833 auf 566 Millionen US-Dollar. Unter dem Strich blieben im vierten Quartal 2023 24 Millionen US-Dollar übrig. Das Jahresgeschäft verbrannte sogar 119 Millionen US-Dollar.

"Mit Blick auf die Zukunft konzentrieren wir uns weiterhin darauf, die Rendite unserer Investitionen in Inhalte zu maximieren und unser Streaming-Geschäft zu skalieren, während wir gleichzeitig die Kostenbasis unseres Unternehmens umgestalten", sagte Geschäftsführer Bob Bakish. "Und ich könnte nicht begeisterter sein von der ersten Dynamik, die wir 2024 über alle Plattformen hinweg hatten und die die Stärke unserer Strategie und unserer Vermögenswerte zeigt", sagte er in einer Erklärung. Paramount+ erreichte 67,5 Millionen Abonnenten, mit 4,1 Millionen Netto-Neuzugänge vierten Quartal. Paramount Global machte im Jahresabschluss 451 Millionen US-Dollar Minus. 2022 erwirtschafte das Unternehmen 2,342 Milliarden, 2021 noch 6,297 Milliarden US-Dollar. Der Weckruf von National Amusement ist daher tatsächlich angebracht.

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