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«Precht»

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Seit einem Jahrzehnt darf der Philosoph Richard David Precht sechsmal im Jahr im ZDF auf Sendung gehen. Wie lief es für den Bestseller-Autor im vergangenen Jahr auf dem Fernsehmarkt?

Bis zu seinem Durchbruch, den Richard David Precht mit seiner Philosophie-Einführung „Wer bin ich – und wenn ja wie viele?“ im Jahr 2007 feierte, veröffentlichte der zum Star gewordene Publizist und Moderator laut des Katalogs der Deutschen Nationalbibliothek fünf verschieden Bücher. Seither hat sich nicht nur seine Medienpräsenz deutlich erhöht, sondern auch der Output im Buchwarenhandel. Allein im vergangenen Jahr veröffentlichte er „Freiheit für alle“ und gemeinsam mit Harald Welzer „Die vierte Gewalt“, das viel diskutiert wurde.

Nebenbei produziert er gemeinsam mit Markus Lanz den Podcast «Lanz & Precht» sowie die ZDF-Sendung «Precht», die nach vier Ausgaben im Jahr 2012 seither immer sechsmal im Jahr gesendet wird. 2021 erzielten die sechs Folgen am späten Sonntagabend durchschnittlich 0,63 Millionen Zuschauer, die Marktanteile beliefen sich auf 6,4 Prozent bei allen und 2,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Wie lief es im vergangenen Jahr? In der ersten Folge des Jahres sprach Precht am 30. Januar mit Hartmut Rosa über „unser digitales Lebensgefühl“. Um 23:40 Uhr schalteten 0,55 Millionen Zuschauer ein, was einem schrecklichen Marktanteil von 4,5 Prozent entsprach. Mit 0,07 Millionen Jüngeren blieb das ZDF bei 2,1 Prozent hängen.

Am 27. Februar folgte die zweite Sendung. Wenige Tage nach dem russischen Angriff auf die Ukraine lautete das Thema „Demokratie: Müssen wir sie retten? Oder rettet sie uns?“, Precht begrüßte den Schweizer Publizist Roger de Weck. Der Krieg in der Ukraine wurde in der voraufgezeichneten Sendung aber nicht besprochen. Aufgrund der Nachrichtenlage schob das ZDF diverse Sondersendungen ein, weshalb «Precht» erst um 1:01 Uhr auf Sendung ging. Dementsprechend schrumpfte die Reichweite auf 0,25 Millionen, darunter 0,04 Millionen Jüngere. Die Marktanteile stiegen leicht auf 5,0 und 2,4 Prozent. Erst im Mai thematisierte die Talkshow den Krieg. Das Gespräch mit Ivan Krastev verfolgten zu gewohnter Sendezeit 0,74 Millionen Menschen. Der Marktanteil stieg auf 8,8 Prozent – Jahresbestwert. Aus dem jungen Publikum stammten allerdings nur 0,04 Millionen Zuschauer, was den Marktanteil auf katastrophale 1,8 Prozent stürzen ließ.

Im September verbesserte sich dieses Ergebnis auf 0,07 Millionen und 3,4 Prozent. Insgesamt durfte sich «Precht» über 0,55 Millionen Zuschauer und 6,8 Prozent Marktanteil freuen. Im Oktober war Umweltaktivistin Luisa Neubauer zu Gast. Das Interesse stieg auf 0,57 Millionen Zuschauer, der Marktanteil sank jedoch auf 6,1 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen sorgte die 26-Jährige für 0,09 Millionen Interessierte und die Topquote des Jahres von 4,0 Prozent. In der bislang letzten Folge sprach «Precht» mit Ortwin Renn, den 0,51 Millionen Zuschauer sehen wollten. Mit Marktanteilen von 5,2 und 2,0 Prozent lief es einmal mehr schlecht. Nur 0,05 Millionen junge Zuschauer wurden registriert.

Unter dem Strich steht für das Jahr 2022 eine durchschnittliche Reichweite von 0,53 Millionen, was einem Marktanteil von 6,1 Prozent entspricht. Vor allem die spät in der Nacht gezeigte Februar-Ausgabe drückte den Schnitt. Rechnet man diese heraus, bleibt dennoch ein Zuschauerschwund von rund 40.000 Menschen im Vergleich zum Vorjahr. Bei den 14- bis 49-Jährigen war jene Folge kein Faktor. Die Reichweite sank um 10.000 auf 0,06 Millionen, der Marktanteil rutschte auf 2,6 Prozent.

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