Hintergrund

Upfronts 21: Dick Wolf dominiert die NBC-Primetime

von   |  13 Kommentare

Der Herbst wir kein Comedy-Format bereithalten. Diese werden erst im Frühjahr ins Programm stoßen. Dann adaptiert NBC auch den «Eurovision Song Contest» für das US-Publikum.

Es ist Upfront-Woche in den USA und den Anfang machte in diesem Jahr wie üblich das Network NBC. Für den Herbst hat man drei neue Formate bestellt, ansonsten ändert sich im Programmplan wenig. Der Montag bleibt in der Hand des auch hierzulande erfolgreichen Casting-Formats «The Voice», das von 20 bis 22 Uhr auf Sendung geht, zudem bleibt es bei einer weiteren einstündigen Show am Dienstag zu Beginn der Primetime. In dieser Saison wird es allerdings bei einer Staffel bleiben, statt einer zusätzlich Runde im Frühjahr. Der Montag schließt mit dem ersten neuen Format der Saison: «Ordinary Joe», eine Koproduktion von 20th Television, Universal Television, 6th & Idaho und 3 Arts, in der gezeigt wird, wie Entscheidungen in einem einzelnen Moment den Verlauf des Lebens ändern können.

Nach der «The Voice»-Show einen Tag später ist auch der Lead-Out am Dienstag neu. «La Brea» startet ab 21 Uhr, ehe ab 22 Uhr «New Amsterdam» im Programm bleibt. In «La Brea» tut sich ein riesiges Loch in Los Angeles auf, das hunderte Menschen in eine urzeitliche Welt zieht. Produziert wurde die zweite neue Drama-Serie von Universal Television in Zusammenarbeit mit Keshet Studios. Der Mittwoch und Donnerstag sind schnell erzählt. Am Mittwoch ändert sich nichts und die drei «Chicago»-Reihe «Chicago Med», «Chicago Fire» und «Chicago P.D.» bleiben bestehen. Am Donnerstag übernimmt dann das «Law & Order»-Franchise, das wie die Chicago-Serien von Dick Wolf kreiert werden. Der Donnerstag startet zunächst mit dem neuen Format «Law & Order: For The Defense», in dem die Strafverteidiger im Mittelpunkt stehen. Daran anschließend folgen die 23. Staffel «Law & Order: SVU» und die zweite «Law & Order: Organized Crime»-Runde. Der Schritt überrascht nicht, da zuletzt vor allem Crossover-Episoden sehr erfolgreich liefen und auch deshalb vor allem die Chicago-Reihe zur reichweitenstärksten Sendereihe bei NBC wurde. Nun besteht an gleich zwei Abenden der Woche die Möglichkeit Crossover-Folgen einzubauen.

Für den Rest der Woche bleibt alles beim Alten: Am Freitag stehen «The Blacklist» und «Dateline NBC» im Programm, während am Samstag wie üblich auf Original-Programm verzichtet wird. Der Sonntagabend steht dann ganz im Zeichen des American Footballs, «Sunday Night Football» sollte auch in diesem Jahr wieder im Rennen um das erfolgreichste Programm in den USA sein. Wer aufgepasst hat, wird festgestellt haben, dass Comedy-Programme im Herbst Fehlanzeige sind. Das ändert sich erst im Frühjahr, wenn «American Auto» und «Grand Crew» starten. Hinter beiden Formaten stehen bekannte Namen. «American Auto» ist eine Workplace-Comedy von den Machern von «Superstore», während «Grand Crew» von den Verantwortlichen von «Brooklyn Nine-Nine» stammt. Im Frühjahr startet zudem die Miniserie «The Thing About Pam», in der Oscar-Gewinnerin Renée Zellweger die Hauptrolle übernimmt. Die «America’s Got Talent»-Franchise wird im Frühjahr einen neuen Ableger erhalten: «AGT: Extreme» zeigt Woche für Woche die waghalsigsten Auftritte.

Jimmy Fallon wird neben seiner «Tonight Show» auch mit «That’s My Jam» auf Sendung gehen, das aus verschiedenen Spielen des Late-Night-Formats besteht. Aus Großbritannien stammt die Idee von «The Wheel». Im Frühjahr darf auch Dick Wolf nicht fehlen. Er produziert «LA Fire and Rescue», eine Doku-Serie über die Feuerwehr von L.A. mit noch nie dagewesenem Einblick in deren Arbeit. Ein weiteres Reality-Format ist «Home Sweet Home», das je zwei Familien folgt, die zwei sehr verschieden Lebensentwürfe leben. Die Familien tauschen dafür eine Woche lang das eigene Zuhause. Für «American Song Contest» hat man sich vom «Eurovision Song Contest» inspirieren lassen und adaptiert die nun für die USA. Darin treten die 50 Bundesstaaten, fünf US-Territorien und Washington D.C. gegeneinander an, um den besten Original-Song zu finden. Anders als in Europa besteht der US-Wettbewerb aus drei Runden, der Qualifikation, dem Halbfinale und dem Finale.

Montag
8-10 P.M. - The Voice
10-11 P.M. - ORDINARY JOE

Dienstag
8-9 P.M. - «The Voice»
9-10 P.M. - «La Brea»
10-11 P.M.   - «New Amsterdam»

Mittwoch
8-9 P.M. - «Chicago Med»
9-10 P.M. - «Chicago Fire»
10-11 P.M. - «Chicago P.D.»

Donnerstag
8-9 P.M.   - «Law & Order: For the Defense»
9-10 P.M.   - «Law & Order: SVU»
10-11 P.M. - «Law & Order: Organized Crime»

Freitag
8-9 P.M. - «The Blacklist»
9-11 P.M - «Dateline NBC»

Samstag
8-9 P.M. - «Drama Encores»
9-10 P.M. - «Dateline Weekend Mystery»
10-11 P.M. - «SNL Vintage»

Sonntag
7-8:20 P.M. - «Football Night in America»
8:20-11 P.M. - «NBC Sunday Night Football»

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Es gibt 13 Kommentare zum Artikel
Stargamer
17.05.2021 10:51 Uhr 1
"Daran anschließend folgen die 23. Staffel «Law & Order: SVU» und die fünfte «Law & Order: Organized Crime»-Runde."



Und im Sommer laufen dann 3 Staffeln «Law & Order: Organized Crime» damit die Zahl dann auch stimmt. NBC ist echt schnell im produzieren.
Torsten.Schaub
17.05.2021 12:40 Uhr 2
Das ist eben das Schöne an dem Sender. Man kann z. B. die herforragenden Crossovers des Chicago-Franchise gut verfolgen, was hier in Deutschland nie möglich ist. Die Folgen der drei Serien werden hier so durcheinander versendet, unfassbar. Da muss man, als Fan der Serien, auf andere Alternativen zurückgreifen und die Crossover von Chicago, manchmal sogar auch mit Law & Oder: SVU, sind nun mal die Besten was eine Serie bieten kann.

Dazu noch die absolute Hit-Serie The Blacklist! Alles was in Deutschland so scheiterte, was nicht nur an den Zuschauern lag, sondern wie man solche Top-Serien hier behandelte. Und das es Top-Serien sind, beweisen die Verlängerungen in den USA!
CaptainCharisma
17.05.2021 12:56 Uhr 3


Man könnte dann aber auch argumentieren, Shows mit Dieter Bohlen und Heidi Klum sind Top-Unterhaltung, weil sie immer wieder verlängert werden ;) .



Für mich laufen Shows wie Law & Oder weiterhin, weil es weiterhin eine Generation gibt dies es gewohnt ist, 20 Uhr vor der Glotze zu hocken. Wenn es diese Genration nicht mehr geben sollte, werden Sender wie NBC mit ihrem Mangel an Kreativität, große Probleme bekommen.
Torsten.Schaub
17.05.2021 14:29 Uhr 4
Für die, die diese Shows schauen ist es wohl auch Top-Unterhaltung, wobei wir, Normaldenkende, diesen Mist nicht mehr einschalten weil sowieso alles nur Fake ist.



Kreativ muss man allerdings schon sein um solche Crossover hinzubekommen. Das haben schon andere Versucht und sind gescheitert und wenn solch ein Crossover über alle drei Chicogo-Serien und noch einen Bezug auf Law & Order hat, muss man schon genau Nachdenken um die Verläufe der einzelnen Serien nicht zu stören. Natürlich sind Serien die meist den "Fall der Woche" haben, nicht jeder manns Sache, das ist eben Geschmackssache. Aber es ist nun mal leichte Unterhaltung wo man auch mal zwischendurch Reinschalten kann und man nicht zuviel verpasst hat. Hoch anspruchsvolle Serien wie The Blacklist, wo man wirklich keine Folge verpassen darf, sind zwar Mangelware, aber es gibt sie und die müssen es nun nicht immer sein.
berlinertyp
17.05.2021 14:40 Uhr 5
Ich hab aufgehört zu lesen, als direkt im ersten Satz ein Fehler war ... Schade, Marmelade.
medical_fan
17.05.2021 22:36 Uhr 6

The Blacklist ist aber auch nur ein "Bösewicht pro Woche" mit rotem Faden, eben wie bei "Akte X".

Bin inzwischen der Meinung man hätte konsequent auf einen roten Faden und nicht auf den "Bösewicht pro Woche" setzen sollen. Und zudem eine maximale Folgenbegrenzung von 13 Folgen.



Ich mein man eiert seit 8 Staffeln umher und enthüllt alle 5 Staffeln mal was neues, und zwischendurch zieht man alles dermaßen in die Länge. Die Folgen mit "Red im Gefängnis" in der 6. Staffel waren grandios, diese Diaz Verschwörung einfach nur lächerlich (genauso wie dieser "dritte Stand" der genauso in der Versenkung verschwunden ist).



Davon abgesehen kann ich "Fall der Woche Serien" inzwischen nicht mehr ausschalten und schaue zum Abschalten eher Serials ein. Ich weiß was am Ende einer Staffel passiert ist, im Gegensatz zu "Fall der Woche" bei der man sich schlimmstenfalls 22 Fälle merken muss um zu wissen was in der Staffel los war.



Daher mag ich die vermeintlich so komplex angehauchten Serien lieber als "Fall der Woche" Serien, mit denen kann ich nicht abschalten und müsste zu sehr in die Materie eintauchen.



Aus dem Grund schau ich auch keine Comedys mehr da hier das selbe Prinzip herrscht.
kauai
18.05.2021 11:55 Uhr 7

Wobei das noch eine Weile dauern wird eh es diese Generationen nicht mehr gibt. Mag sein, dass es bei den Genrationen U 30 schon jetzt der Fall ist, aber noch sind die anderen Generationen in der Überzahl. Ich würde nie auf die Idee kommen, einen Inhalt um 19.30 Uhr zu streamen wenn ich ihn ab 20.15 Uhr linear (ohne Werbung) schauen kann.
Vittel
18.05.2021 13:05 Uhr 8
De

Definiere "Weile" :) Klar dauert es noch lange, bis die Generationen verschwinden, die ohne Streaming aufgewachsen sind. Streaming ist gerade mal 6 Jahre alt, Netflix und Amazon haben ca. 2015 so richtig losgelegt.



Dennoch verliert das klassische lineare Fernsehen immer weiter an Zuschauern und sei es alleine durch die 1 Mio. Sterbefälle pro Jahr, die den größten Teil ihres Lebens lineares TV geschaut haben.



Die Grenze würde ich nicht bei U30 ansetzen sondern eher bei U40. Zudem beschleunigt die Erosion der alten linearen Sender den Wechsel zu Streaming. Was heute auf den privaten Sendern gezeigt wird, hat doch nicht mal ansatzweise was mit dem Programm von vor 15-20 Jahren zu tun.



In den USA und für NBC sieht es noch ein bisschen anders aus, da ist Streaming bereits länger im Markt etabliert, aber die Medienlandschaft auch deutlich anders aufgestellt als hier.

Zudem laufen dort noch die beliebten Late Night Shows, Conan und Jimmy Fallon und James Corden im Fernsehen, die haben dort noch eine ganz andere gesellschaftliche Relevanz
CaptainCharisma
18.05.2021 15:40 Uhr 9


Ich würde sogar behaupten, der Bereich ist noch schmaler. Ich bin jetzt 38 und mein schon geringer TV Konsum, beschränkt sich auf die Dritten und Streaming. Ich habe wohl, seit ich 30 bin, bewusst keinen der dt. Privaten mehr geschaut. Und die vorherige Generation, als meine Eltern, schauen keinen RTL und Co. weils denen schlicht zu dumm ist. Diese Generationen driftet dann oft zu den regionalen (WDR,MDR,BR usw.) und anderen öffentlichen Sendern ab. Die jungen Zuschauer sind sowie nicht mehr erreichbar.



Am Ende ist es dann doch meine Generation. Die, die sich noch mit Dieter Bohlen, Heidi Klum, Mario Barth, Fake Shows und Werbung arrangieren können. Wenn die in das "WDR Alter" kommen, wird es eng.
kauai
18.05.2021 20:30 Uhr 10
Abgesehen vom gelegentlichen Konsum des regionalen Dritten, schaue ich (Ü 40) auch fast kein Free-TV mehr, allerdings laufen die Sender des Sky-Pakets täglich fast ausschließlich linear oder von der Festplatte. Wenn ich mir den Freundes-, Kollegen- und Verwandtenkreis so anschaue dann dominiert bei allen über 35 noch die TV-Nutzung.



Dass die TV-Quoten einbrechen liegt ja auf der Hand wenn die Hälfte der Zielgruppe praktisch wegbricht. Der Vergleich mit dem amerikanischen Markt ist wirklich schwierig, da extreme Unterschiede bestehen. Man braucht "drüben" schon eine Hohe Leidensfähigkeit wenn man sich eine Sendung im Network anschaut, wobei die Werbespots immerhin deutlich unterhaltsamer sind als die hiesigen.

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