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Das MIPTV-Geschehen im Überblick

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News, Entwicklungen und Stimmen von der MIPTV in Cannes: Quotenmeter.de fasst die spannendsten und wissenswertesten Meldungen zusammen.

Sky-Originalserie «Riviera» feiert Weltpremiere
Die paneuropäische Sky-Eigenproduktion «Riviera» erblickte während der MIPTV das Licht der Welt: Die zehnteilige Thrillerserie wurde in Anwesenheit der Hauptdarsteller Julia Stiles, Lena Olin, Adrian Lester, Roxane Duran, Dimitri Leonidas sowie der Produzenten Liza Marshall, Paul McGuinness und Foz Allen uraufgeführt. Im Zuge dessen bestätigte Sky auch, dass die von Oscarpreisträger Neil Jordan («The Crying Game») erschaffene Serie noch dieses Jahr in Deutschland, Österreich, Italien, Großbritannien und Irland gezeigt wird. Der Bezahlfernsehenanbieter fasst die Story wie folgt zusammen: „Das makellose Luxusleben von Georgina bricht nach nur einem Jahr Ehe mit dem Kunstsammler Constantine abrupt zusammen, als ihr Mann bei einer Explosion auf der Jacht eines russischen Oligarchen und Waffenhändlers ums Leben kommt. Daran zweifelnd, dass Constantines Tod ein Unfall war, macht sie sich auf die Suche nach den wahren Hintergründen der Tragödie. Bald sieht sich Georgina mit den dunklen Machenschaften ihres Mannes konfrontiert …“

Cannes will nicht nur als Filmmekka gelten
Im Rahmen der MIPTV machte es David Lisnard, der Bürgermeister von Cannes, offiziell: Die Stadt an der französischen Riviera, die für ihr jährliches Filmfestival weltbekannt ist und auch als MIPTV-Gastgeber dient, wird ab April 2018 zudem ein internationales Festival für Fernsehproduktionen abhalten. Getauft wurde es auf den Namen Cannes Series, die Federführung übernimmt die frühere französische Kultusministerin Fleur Pellerin. Damit tritt Cannes in direkter Konkurrenz zu Lille: Die französische Regierung beschloss dieses Jahr, dass Lille künftig als Standort für ein jährliches, von der Regierung finanziell unterstütztes Fernsehfestival herhalten soll.

«Baron Noir» wandert zu taufrischer SVoD-Plattform
StudioCanals Politthrillerserie «Baron Noir» wird in den USA auf dem SVoD-Portal Walter Presents zu sehen sein – einem Joint Venture von Channel 4 und Global Series Network. Die Serie handelt vom französischen Politiker Philippe Rickwaert (Kad Merad), der eine Intrige gegen seine Widersacher plant. Staffel zwei ist derzeit im deutschen Pay-TV auf Sony Entertainment Television zu sehen.

Kino als Auswertungsort: Amazon positioniert sich entgegengesetzt zu Netflix
Während seitens Netflix mit hoher Frequenz gegen das Auswertungsmodell Kino geschossen wird, bemüht sich Amazon redlich darum, eine gute Beziehung zur Kinobranche aufzubauen. Erst kürzlich ließ der Großkonzern in Las Vegas auf der Cinema Con verlauten, am Modell festzuhalten, seine Filmproduktionen zuerst ins Kino zu bringen – und auch den MIPTV-Besuchern versicherte Amazon, dass es Kino ehren würde. Amazon-Studios-Chef Roy Price gab gegenüber 'Deadline Hollywood' zu Protokoll: „Ich denke, dass Kunden die Möglichkeit wertschätzen, Filme im Kino zu sehen, wo sie die komplette cineastische Erfahrung machen können, und wir wollen ihnen diese Option bieten. Zudem wünschen sich auch viele Filmemacher, dass Zuschauer diese Möglichkeit haben.“

Er führt fort: „Ganz egal, welche Prognosen für die nächsten sechs, sieben Jahre gemacht werden: Kinos sind noch immer ein wichtiger Teil des Film-Ökosystems, wieso sich also dagegenstellen? Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Kunden Filme anders wahrnehmen, wenn sie nach einer Kinoauswertung auf unser Portal kommen. Sie nehmen sie als Film ernst.“

Amazons Show- und Serien-Motto: Ökonomisch, lokal, qualitativ
Im Rahmen einer MIPTV-Präsentation führte Amazon-Studios-Chef Roy Price zudem aus, dass seine Produktionsschmiede keine hohen Investitionen scheuen würde. Die erste Staffel der Autoshow «The Grand Tour» habe etwa 200 Millionen Dollar gekostet – damit sei der Klickhit jedoch auch ein Extrembeispiel. „Das ist eine teure Show, aber es lohnt sich. Schlussendlich ist das Format effizient und ökonomisch“, fasst Price die Kosten-Nutzen-Rechnung bei dem Projekt zusammen. Generell sei für Amazon der Anreiz hinter jeder Show und Serie, damit die Abonnentenbasis zu vergrößern. Zu diesem Zweck seien zwei Aspekte besonders wichtig: Qualität und Lokalität. Serien wie «You Are Wanted» würden Kunden respektive potentielle Kunden direkt ansprechen und so eine Bindung erzeugen. Und um Qualität zu gewähren, sei Amazon stets gewährt, verschiedene Wege zu gehen: „Unsere Priorität ist immer, die beste Show zu liefern – und was der Deal dahinter ist, ist sekundär: Ob wir sie erfunden haben, es eine Koproduktion ist oder wir sie als Lizenz anbieten.“

Der «Ray Donovan» von nebenan
Auch die CBS Studios wittern den Trend zur Lokalisierung – und bieten auf der MIPTV das Grundkonzept hinter ihrer von Kritikern geachteten Serie «Ray Donovan» dem Weltmarkt feil. Mit lokalen Remakes der Dramaserie erhofft sich die Produktionsschmiede einen zusätzlichen Einkommensstrom, gelten solche Adaptionen doch als wiedererstarkter Trend im TV-Geschäft. Wer weiß – vielleicht adaptiert das ZDF nach dem belgischen Krimi «Professor T» auch das Liev-Schreiber-Vehikel über den Problembewältiger der Schönen und Reichen von Los Angeles?

Viceland expandiert
In Cannes kündigte Eddy Moretti, Chief Creative Officer Vice Media und Co-President Viceland USA an, seinen Fernsehsender Viceland schon bald in ein Dutzend Länder zu bringen. Spätestens in 18 Monate sollen dann rund 200 Millionen Haushalte mit dem Kanal versorgt sein, dessen Aushängeschild die berühmten «Vice»-Reportagen sind. Der in den USA, Kanada und dem Vereinigten Königreich bereits gestartete Sender soll als nächstes nach Indien expandieren, Deutschland gehört ebenfalls zu den Märkten, die in naher Zukunft erobert werden. Moretti versprach zudem, die Marke Vice intensiv ausweiten zu wollen und für Viceland auch einige Scripted-Formate zu planen sowie Vice-Kinofilme mit Größen wie Keanu Reeves und Anne Hathaway.

US-Sender im App-Fieber
In Deutschland scheint das Konzept "Man nehme eine App und forme aus ihr eine Show" bereits wieder abgehakt zu sein: Die Vorabendsendung «Quizduell» wurde in Sachen Quoten und Publikumsresonanz längst von «Gefragt – gejagt» und «Wer weiß denn sowas» überholt. In den USA zeichnet sich hingegen ein Minitrend hin zu eben solchen Shows ab: FOX plant mit «Beat Shazam» ein Musikquiz, das quasi «Erkennen Sie die Melodie?» für die App-Generation ist, während CBS aus dem Puzzlespiel «Candy Crush» eine Sendung machen möchte.

Strategische Partnerschaft für arabischen Bestseller
Ibraheem Abbas Science-Fiction-Roman «HWJN» mag hierzulande nur wenigen ein Begriff sein. In Saudi-Arabien stellt er wiederum einen massiven Erfolg dar. Nachdem «HWJN» die Bestsellerlisten dominierte, soll die Story über eine die Realität erschütternde Freundschaft zwischen einer Medizinstudentin und einem Dschinni auch in Bewegtbildform zum Hit werden: O3 Productions und Image Nation Abu Dhabi gründen eine strategische Partnerschaft, um gemeinsam eine Kinoadaption des Stoffes zu stemmen und anschließend daraus ein Fernseh-Spinoff namens «The Delusionists» zu formen, welches die Handlung weitererzählt.

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