Rundschau

«Washington Black» ist doch eher mau

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Die neue Serie mit Sterling K. Brown kann «Paradise» nicht das Wasser reichen. Mit «Apokalypse in den Tropen» nahm Netflix eine hochglänz-Doku ins Sortiment auf.

«Washington Black» (seit 23. Juli bei Disney+)
Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Bestseller und erzählt die Geschichte von George Washington „Wash“ Black, einem elfjährigen Jungen, der im 19. Jahrhundert auf einer Zuckerplantage in Barbados geboren wurde. Sein erstaunlicher wissenschaftlicher Verstand führt ihn in ein unerwartetes Schicksal. Als ein erschütternder Vorfall Wash zur Flucht zwingt, wird er in ein globales Abenteuer gestürzt, das sein Verständnis von Familie, Freiheit und Liebe hinterfragt und neugestaltet. Auf seinem Weg durch unerforschte Länder voller unvorstellbarer Chancen findet Wash den Mut, sich eine Zukunft jenseits der Grenzen der Gesellschaft, in die er hineingeboren wurde, auszumalen.

Frankfurter Allgemeine Zeitung: “Die Serie ist teils Abenteuerstory, teils Zeitporträt, teils Abhandlung über soziale und ethnische Machtgefälle. Aber sie ist über weite Strecken so behäbig inszeniert, dass man sich mehr als eine Prise des Muts herbeiwünscht, mit dem andere Kostümschinken (etwa «The Great» oder «Black Sails») ihr Format unterliefen und die Figuren ganz und gar heutig wirken ließen. «Washington Black» kommt zahm und gefällig daher.“



«Hunting Wives» (seit 21. Juli bei Netflix)
Die neue Bewohnerin Sophie (Brittany Snow) tritt dem Freundeskreis von Margo Bank (Malin Åkerman) bei, der voller Neid, Begierde, Geheimnissen und Mord ist, in der Verfilmung des gleichnamigen Romans von May Cobb.

Variety: “Wie so viele Serien heutzutage beginnt auch «The Hunting Wives» mit einem Rückblick auf eine tödliche Schießerei, offenbar um unser Interesse zu wecken. Doch dieser glänzende Köder verblasst schnell, als Margo Sophie in ihren Freundeskreis aufnimmt. Zu Margos Gefolgschaft gehören Jill (Katie Lowes), die Frau eines Pastors und somit die Königin ihrer Kleinstadt, sowie Callie (Jaime Ray Newman), die mit dem Sheriff verheiratet ist und noch fanatischer rechtsgerichtet ist als er. Zu seinem Verdienst scheut «The Hunting Wives» nicht vor den Implikationen der Ideologie seiner Figuren zurück.“



«Brick» (seit 10. Juli bei Netflix)
Als eine unheimliche Mauer über Nacht das Apartmenthaus von Tim und Olivia versperrt, müssen sie sich mit ihren Nachbarn verbünden, um einen Ausweg zu finden und zu überleben.

Die Welt: “Philip Kochs Mauermaschine ist nämlich, damit ein ordentlicher Horrorfilm aus «Brick» wird und kein High-Brow-Psycho-Kammerspiel wie „Die Wand 2.0“, doch eher dämlich. Tür und Fenster verbarrikadieren die schwarzen Steine, die Wände und die Decken aber nicht. Und so brechen Tim und Liv, als wäre es eine Aufgabe der letzten Therapiestunde, gemeinsam von Wohnung zu Wohnung durch bis zum Keller. Liv – sie ist ja Architektin und hat die Pläne gelesen – weiß nämlich, dass es da einen Weg ins Freie gibt. Oder geben könnte.“



«Carmen Curlers» (seit 26. Juni in der arte Mediathek)
Dänemark, 1963. Der erfolgreiche Geschäftsmann Axel Byvang erfindet den elektrischen Lockenwickler und revolutioniert damit die weibliche Beauty-Routine. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten landet er damit einen Exportschlager. Basierend auf einer wahren Begebenheit, besticht die Geschichte durch die geschickte Verstrickung der Lebenswege abenteuerlustiger Protagonist*innen und ihren frischen Ton…

Süddeutsche Zeitung: “Es lohnt sich unbedingt, sich auf diesen gemächlichen Erzählrhythmus einzulassen. «Carmen Curlers», zu sehen in der Arte-Mediathek, braucht Zeit, ehe die Serie Fahrt aufnimmt. Doch die nutzt sie klug, um ein Setting zu etablieren, das diese Geschichten über 15 einstündige Episoden hinweg trägt. Die facettenreich sind, immer wieder überraschend, zunehmend spannend und eben in sich stimmig.“



«Apokalypse in den Tropen» (seit 14. Juli bei Netflix)
Oscar-Kandidatin Petra Costa erforscht in dieser Dokumentation anhand detaillierter Untersuchungen die grundlegenden Auswirkungen der Evangelisierung für die Politik Brasiliens.

The Hollywood Reporter: “In «Apocalypse in the Tropics» zeigt Costa, wie diese Hoffnungen nun erneut durch gewalttätige religiöse Kräfte bedroht werden, die in den letzten Jahrzehnten an Zahl und Einfluss gewonnen haben. Die Schändung von Niemeyers Gebäuden nach den Wahlen von 2022 war nicht nur real, sondern auch symbolisch, und der Regisseur spielt darauf mit Nahaufnahmen von biblischen Gemälden von Künstlern wie Bosch und Bruegel an, die bestimmte Bilder der Gegenwart widerspiegeln.“


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