
Im Mittelpunkt steht Matt Remick (Seth Rogen), der kurzerhand zum Studioleiter der alten Continental Studios befördert wird. Studio-Chef Griffin Mill (Bryan Cranston) hat Leiterin Patty Leight (Catherine O’Hara) herausgeworfen. Matts neue Aufgabe: Mill hat sich die Rechte am Kool-Aid-Man gesichert, sodass er daraus einen Animations-Spielfilm bauen soll. Schnell wird der gute Regisseur Nicholas Stoller ausgewählt, ehe Martin Scorsese ein Drehbuch über das Massaker von Jonestown geschrieben hat. Das Problem an der Sache: Scorsese hat einen kritischen Beitrag über Kool-Aid verfasst, der mit der Firmenpolitik nicht wirklich einhergeht.

Zu den Hauptdarstellern gehört auch Ika Barinholtz, der Sal Saperstein verkörpert. Er ist nicht nur Matts enger Freund, sondern auch der Vizepräsident für Produktionen. Zur Gang gehören noch die Marketingleiterin Maya Mason (Kathryn Hahn) und die frühere Assistentin Quinn Hacketts (Chase Sui Wonders), die zur Junior Executive befördert wurde. Das vierköpfige Team wird von Folge zu Folge besser aufgebaut. Aber der Reihe nach: Bereits die zweite Geschichte ist ein Augenschmaus: Neben den oft sehr langen Aufnahmen besteht die Episode „The Oner“ aus einer einzigen Einstellung. Währenddessen sind Matt und Sal am Set eines Spielfilmes. Doch die Abschlussszene der Regiearbeit von Sarah Polley misslingt dauernd, weil der Studiochef Matt ständig in die Szenen platzt.

Bei „The Missing Reel“ sorgt Matt dafür, dass die Abschlussfeier des Spielfilmes von Olivia Wild abgesagt wird. Es handelt sich dabei an einem Neo-Noir-Detektivfilm, weshalb auch immer Matt und Sal diese Rolle einnehmen und nach dem verschwundenen Band suchen. Sie verdächtigen Hauptdarsteller Zac Efron. In „The War“ bekämpfen sich Quinn und Sal für die Neu-Aufnahme des Spielfilms «Smile». Bei dem Slasher-Film soll Chris Hemsworth verpflichtet werden, doch auch Owen Kline soll für das Projekt vorsprechen. Nachdem die Gängelungen untereinander immer schlimmer werden, eskaliert die Situation immer weiter. Aufgrund eines Burrito stürzt das gesamte Set der Netflix-Miniserie «Waterloo» ein. Dies ist eine perfekte Steigerung der Situation und ist vor allem auch so toll anzusehen, weil die Musik herrlich passt. Auch hier versucht die Produktion mit möglichst wenig Schnitten auszukommen.

Alles in allem ist «The Studio» eine herrliche Serie, die alle Möglichkeiten aus der Filmwelt nutzt, um die Themen unterhaltend zu zeigen. Selbst als Nicht-Fan packt die Serie die Zuschauer und führt auf einem Niveau die Zuschauer in die Hollywood-Welt ein. AppleTV+ hat die Serie für eine zweite Staffel verlängert, hoffentlich können die Macher dieses Niveau halten. Es könnte durchaus sein, dass die weiteren Geschichten im Gegensatz zum Erstlingswerk nicht mithalten können. Aber bevor die Fortsetzung erscheint, sollte man als Filmfan ein Monatsabo in «The Studio» investieren.
«The Studio» ist bei AppleTV+ verfügbar.
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