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Heikles Thema: Immer mehr Serien beschäftigen sich mit Erektionsstörungen

Lange Zeit wurde es tabuisiert, heute sorgen Serien dafür, dass endlich mehr darüber gesprochen wird: Erektionsstörungen.

Für viele Männer werden diese zur Belastung und sind mit viel Scham verbunden. Mehr Repräsentation in den Medien sorgt nun jedoch dafür, dass aus einem unangenehmen Problem ein Thema wird, über das mit mehr Leichtigkeit gesprochen werden kann. Wir sehen uns an, wie Serienproduktionen Erektionsstörungen auf den Bildschirm bringen!

Sex Education


Die Netflix-Serie bricht mit zahlreichen Klischees über Sex, Lust und Erektionsstörungen. Statt sich, wie viele andere Produktionen, über schambehaftete Themen lustig zu machen und die oftmals als peinlich empfundenen Probleme im Schlafzimmer als „Comic Relief“ einzusetzen, wird hier ein besonders sensibler Umgang gewählt. Sex Education schafft den perfekten Spagat zwischen unterhaltsamen, mitreißenden Storylines und wichtigen Gesprächen, von denen jeder Zuschauer etwas lernen kann.

Erektionsstörungen werden vor allem durch den Hauptdarsteller Otis repräsentiert, der durch die Staffeln hindurch immer wieder damit zu kämpfen hat. Während es ihm zu Beginn der Serie sogar schwerfällt, sich selbst zu befriedigen, wendet sich das Blatt, als er eine heimliche Affäre mit der besonders beliebten Ruby startet. Seine Probleme kehren jedoch in seiner Beziehung mit Maeve zurück, wodurch gezeigt wird, dass Erektionsstörungen oftmals keinen physischen Hintergrund haben, sondern durch psychologische Themen ausgelöst werden. Im Fall von Otis stellt sich der Betrug seines Vaters, den er selbst auf frischer Tat ertappte, als großes Hindernis für eine erfüllte Sexualität heraus.

Sex/Life


In Sex/Life auf Netflix nimmt sich niemand ein Blatt vor den Mund – und das macht die Produktion so gut! Zugegeben, die Show punktet vor allem mit vielen Sexszenen und der Handlung fehlt es manchmal an Tiefgang, trotzdem schafft Sex/Life eines gekonnt: Sie spricht über geheime Fantasien und Sehnsüchte, für die sich viele Menschen im realen Leben schämen, und macht sie salonfähig. Wir wollen mehr davon! Darf eine frischgebackene Mutter Lust auf Sex mit dem Ex haben? Darf ein Ehemann die Vorstellung spannend finden, dass sich seine Frau mit jemand anderem vergnügt? Sex/Life beantwortet diese Fragen mit einem klaren Ja!

Das Thema Erektionsstörung wird durch den Charakter Cooper aufgezeigt, der über die Sexträume seiner Frau mit ihrem Expartner Brad in ihrem Tagebuch liest und dabei selbst Lust verspürt. Später schämt sich Cooper für sein Handeln. Eingeschüchtert von der Konkurrenz aus der Vergangenheit, findet Cooper heraus, in welchem Fitnessstudio Brad trainiert, um den Mann einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Dieser ist – wie könnte es anders sein – natürlich umwerfend und muskelbepackt. Cooper fühlt sich durch diese Tatsache so unter Druck gesetzt, dass sie bei ihm zu Erektionsproblemen führt.

Mediale Repräsentation sorgt für Veränderung


Die zwei Serienbespiele zeigen auf, wie wichtig eine realistische Repräsentation unangenehmer Themen in der Medienwelt sind. Die beschriebene Szene in Sex/Life dient dafür als perfekte Metapher. Werden Männern in den Medien (oder in Coopers Fall im echten Leben) immer nur vermeintlich perfekte Charaktere gezeigt, die nicht nur unglaublich gut aussehen, sondern auch jederzeit eine starke Libido und Potenz besitzen, wird das Bild davon, was „normal“ ist, stark verschoben. Jeder, der damit nicht mithalten kann, fühlt sich plötzlich mangelhaft. Tatsächlich leiden bereit 7 % der unter 35-Jährigen in Deutschland an Erektionsproblemen, danach steigen die Prozentzahlen weiter an.

Die Repräsentation durch Serien sorgt aber nicht nur dafür, dass mehr über das Thema gesprochen wird, sondern fördert damit die Forschung zu wirksamen Medikamenten und Therapiemöglichkeiten. Mittlerweile gibt es zahlreiche Lösungen für Erektionsstörungen, darunter Produkte wie Slidenafil, die per Rezept verschrieben werden können. In der Online-Apotheke kann man Slidenafil kaufen, in dem man ein Rezept hochlädt, danach wird das Produkt einfach an die eigene Haustür geliefert. Das Produkt wirkt dabei sowohl bei Erektionsstörungen, die ein physiologische, als auch eine psychologische Begründung haben. Durch die mediale Darstellung wird nun auch der Einsatz potenzsteigernder Medikamente normalisiert.

Sex/Life und Sex Education zeigen, wie gute Serien unser Sexleben tatsächlich verbessern können. Die wertfreien Darstellungen von Themen wie Erektionsproblemen sorgt auch bei Betroffenen für mehr Akzeptanz und weniger Scham.

Kurz-URL: qmde.de/146922
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