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‚Ein Sommer in Niendorf‘

von

Auch in seinem neuesten Werk geht es bei Heinz Strunk um den weißen Mann in der Krise.

Das 240 Seiten dicke Buch "Ein Sommer in Niendorf" vom Erfolgsautor Heinz Strunk lässt beim Lesen des Inhaltsverzeichnisses aufhorchen. Seine Gedanken waren schon immer besonders. Alle Jahre wieder erzählt Heinz Struck vom weißen Mann in der Krise. Mit der neuen Ausgabe variiert die Geschichte. Der Mann hat sich in der Gesellschaft verloren und die Welt der Frauen gestaltet sich schwierig. Doch diesmal soll es besonders derb zugehen.

Es wird spannend
Der gutsituierte Jurist Dr. Georg Roth nutzt die Zeit vor dem Beginn seines neuen Jobwechsels, um seine Familiengeschichte niederzuschreiben. Für sein Vorhaben hat er sich ein Apartment an der Ostsee angemietet. In der schönen und ruhigen Gegend erhofft er sich, konzentriert sein erzählendes Sachbuch verfassen zu können. Doch die Stille wurde ihm zum Verhängnis.

Die Einsamkeit übermannt ihn und katapultierte ihn unsanft in seine Vergangenheit. Seine eigene Geschichte übermannt ihn auf eine ungute Art und Weise. Seine Charakterzüge verwandelten sich schon vor seine Reise kontinuierlich. Er avancierte zum Misanthrop. Sein Hang zum Alkoholismus nahm Züge der Maßlosigkeit an. Fern von der Heimat ließ er sämtliche Masken fallen. Der edle Zwirn wurde an den Nagel gehängt und mit diesem Akt begann eine Abwärtsspirale. Seine unschönen Charaktermerkmale ließen ihn zu einem Ekel entwickeln.

Die Konfrontation mit dem Doppelgänger
Als sein alkoholkranker Vermieter, Markus Breda, auf der Bildfläche erschien, wurde ihm sein Doppelgänger vorgestellt. Zwar glichen sie sich nicht äußerlich, denn Breda war groß gewachsen und mit einem sichtbaren Bierbach. Sein verzotteltes Haar und seine dünnen Arme und Beine wiesen auf den typischen Alkoholiker hin, welcher von seiner Sucht gezeichnet war. Der Humor geht dem Roman nicht verloren. Die groteske Darstellung beider Figuren lässt den Betrachter von außen oftmals schmunzeln. Doch bleibt es nicht bei der holden Männlichkeit.

Zum einen gibt es die Ex-Frau von Breda, welche zum Symbols der Feindseligkeit lancierte. Dabei blieb es nicht bei Worten, für ihre Gefühlskälte ihm gegenüber wurde sie geschlagen. Hinzu kommt das Bildnis der unerreichbaren und gewünschten Geliebten. Roth selbst sieht die Frauenwelt als hässlich an. Ihm fehlt die weibliche Attraktivität. Vom Sockel aus sieht er sich noch als Trophäe, welcher von einer göttlichen Venus erobert werden möchte.

Männer in der Krise
Doch bekanntlich macht Gelegenheit Diebe. Eine dieser für ihn körperlich unattraktiven Frauen, konnte ihn unerwartet sexuell befriedigen. Für ihn war dieses Szenario nicht unbedingt denkbar. Zudem zeige sie neben ihren weiblichen Qualitäten eine mütterliche Seite. Der Leser verspürt unweigerlich allmählich eine gewisse Empathie für Georg.

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