In den vergangenen Monaten probierte RTL viermal «stern TV», das unumwunden immer mittwochs um 22:15 Uhr das Programm füllt, auch am Sonntag zu etablieren. Die Testphase ist abgeschlossen und die Verantwortlichen um Stephan Schmitter, Geschäftsführer RTL News, zeigte sich zufrieden, sodass am kommenden Sonntag «stern TV am Sonntag» in eine neue Ära startet und regelmäßig zu sehen sein wird. Am Freitag stellte Schmitter gemeinsam mit der neuen Redaktionsleiterin Stephanie McClain und Andreas Zaik, Geschäftsführer i&u TV, das Konzept der neuen Sendestrecke vor, die wie die Mittwochsausgabe jede Woche produziert werden soll.
Zunächst das für den Zuschauer inhaltlich Wichtigste, denn bislang war noch nicht bekannt, wer «stern TV am Sonntag» moderieren wird. Die Wahl von i&u fiel auf Steffen Hallaschka, der bekanntlich jeden Mittwoch zu sehen ist. Er moderiert die von i&u produzierten Sendungen. Das ist relevant, da sich RTL News und i&u mit der Produktion abwechseln werden, was insofern beachtlich ist, da sich das Produktionshaus während der Testphase teilweise von den Sendungen öffentlich distanzierte. Als Moderator der anderen Sendungen präsentierte RTL am Freitagvormittag den WDR-Moderator Dieter Könnes, der noch bis Ende des Jahres die «Servicezeit» beim öffentlich-rechtlichen Sender moderieren wird, dann aber seinen Vertrag beim WDR nicht verlängern wird. Er wird sich dann ausschließlich auf «stern TV am Sonntag» konzentrieren.
Den Zuschauer erwartet am Sonntagabend, ähnlich wie früher bei Sat.1 oder heutzutage im Ersten, eine Talk-Sendung, die mehr Wert auf Gespräche legt als man es vom Mittwoch gewohnt sei, erklärt Zaik. So soll es weniger Einspielfilme geben. Darüber hinaus soll die Meinung der Zuschauer abgebildet werden, dabei will man ähnlich wie in den Testsendungen oder den «stern TV spezial»-Ausgaben mit einem QR-Code verfahren. Einen großen Unterschied zwischen den i&u- und den RTL-News-Sendungen solle es aber nicht geben. Der Hauptunterschied liege in der Besetzung der Moderation, betonte Zaik. Es werde viele verbindende Elemente geben, dabei greifen die einzelnen Redaktionen auf einen „Setzkasten“ zurück, der zur Planung jeder Sendung entwickelt wurde und noch wird. Denn laut McClain ist man derzeit weiterhin mit dem Aufbau des Teams beschäftigt. Pro Sendungen soll der Moderator drei wechselnde prominente Gäste in einem Panel begrüßen, die sich zu verschiedenen Themen austauschen können und die stets in Verbindung zu den in der Regel drei geplanten Themen stehen. Am Sonntag sind Serdar Somuncu, Harald Glööckler und Marie von den Benken zu Gast sein, Hallaschka wird moderieren. Weiterhin sollen Studiogäste ihre Geschichten und Schicksale erzählen. „Wir sprechen mit den Menschen, nicht über sie”, fasste Schmitter das Konzept zusammen.
Schmitter kündigte für den Start der regelmäßigen Ausgaben ein neues Studio-Design an, McClain verkündete den Abschied der Studio-Band, die es in den Testsendungen gab. Außerdem sollen die übergroßen Tische weichen, damit man „mehr Freiräume des Studios“ nutzen könne und auch überraschende Elemente einbauen könne. Schmitter versprach zudem den Einsatz der Rubrik „Der heiße Stuhl“, die es auch in der Testphase gab. Damals hagelte es jedoch große Kritik, da der damalige Moderator Nikolaus Blome seinen Gast Marcus Fuchs nicht kritisch genug befragte. Um die Aussagen der Teilnehmer und Gäste auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, versprach McClain, dass während der knapp zweistündigen Live-Sendungen ein Faktenchecker-Team in Echtzeit im Hintergrund die Sendung überprüfe.
Alles in allem werde man mit «stern TV am Sonntag» „das Rad nicht neu erfinden“, wie Andreas Zaik zugab, vielmehr wolle man „ganze viele Menschen begeistern“ wie Stephan Schmitter zu Beginn der Pressekonferenz als Ziel ausgab. Dabei wolle man die gesamte „dramaturgische Breite“ der Marke „stern“ ausschöpfen. Schmitter betonte zudem, dass man nach der Fusion zwischen RTL Deutschland und Gruner+Jahr weiter massiv in „stern“ investieren wolle. «stern TV am Sonntag» ist nur ein Teil dieser Strategie, weitere «stern TV spezial»-Ausgaben sollen folgen.
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