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Nils Oskamps Graphic Novel Drei Steine

von

Holocaust-Leugnung und Nazi-Gewalt durch Mitschüler.

In der Graphic-Novel „Drei Steine“ veranschaulicht der Autor und Zeichner Nils Oskamp, wie er in den 1980er-Jahren im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld als Schüler unter Rechtsextremisten gelitten hat. Dabei stehen vor allem Konfrontationen mit rechtsradikalen Mitschülern im Mittelpunkt. Die Begegnung mit Neonazis entwickelt sich im Comicroman immer mehr zur ernsthaften Bedrohung für das Leben der Hauptfigur, während seine Lehrer Hilferufe ignorieren. Zudem thematisiert das Buch einen Besuch an einer Holocaust-Gedenkstätte und Fakten zur rechten Szene.

Konfrontation mit Holocaust-Leugnern in der Schule in den 1980er-Jahren
Die Graphic Novel „Drei Steine“ beginnt mit einem Albtraum, in dem die Hauptfigur durch Rechtsextremisten verprügelt wird. Nachdem sein Sohn Tom ihn aufgeweckt hat, berichtet Nils daraufhin von seiner Schulzeit. Nils Oskamps Grafiken zeigen, dass der Holocaust durch Schüler als Lüge dargestellt wurde. Die Hauptfigur weigert sich im Verlauf des Comics, die Verbrechen der Nationalsozialisten ebenfalls zu leugnen. Deshalb leidet Nils in der Handlung ständig unter Gewalt, Ausgrenzung und Drohungen. Der einzige Lichtblick ist sein Freund Thomas, der ihn schließlich gegen die Neonazis im Umfeld der Schule verteidigt. Außerdem besucht Nils am Schulweg einen jüdischen Friedhof mit einem Grab, auf dem drei Steine liegen.

Düstere Atmosphäre mit Nazi-Botschaften auf dem Schulgelände und versagenden Lehrern
Auf den Grafiken im Comicroman „Drei Steine“ entsteht oft eine sehr düstere Atmosphäre. Der Toilettenraum der Schule vermittelt beispielsweise besonders deutlich die rechtsextremistische Gesinnung von Schülern aus der Geschichte. Sticker mit Nazi-Parolen und Hassbotschaften gegen Minderheiten prägen viele Orte, die in der Graphic Novel eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus zeigt die Graphic Novel, wie Lehrer zum vergifteten Klima an der Schule beitragen. In schockierenden Unterrichtsszenen bedauert beispielsweise eine Lehrkraft, dass Deutschland mit der Diktatur der Nationalsozialisten die Schlacht von Stalingrad verloren hat. Fast alle Beteiligten machen im Buch für Nils das Schulleben zur Hölle.

Engagement gegen Nazis mit einem treuen Freund und Epilog mit Gedenkstätten-Besuch
Nachdem Rechtsextremisten den jüdischen Friedhof auf dem Schulhof in der Graphic Novel „Drei Steine“ beschmiert haben, will die Hauptfigur sich gegen die Verantwortlichen wehren. Während sich Nils durch sein Engagement gegen Nazis immer mehr in Lebensgefahr begibt und es sogar zu Mordanschlägen kommt, entwickeln die Grafiken eine packende Geschichte. Seine Hilferufe stoßen aber bei Lehrern und Eltern auf taube Ohren. Der einzige Halt für Nils bleibt die Freundschaft zu Thomas, dem die Schattenseiten der deutschen Geschichte erst langsam bewusst werden. Im Epilog zeigt der Autor schließlich, wie er in der Gegenwart die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht.

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