Quotencheck

«How to Get Away with Murder»

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Die von Shonda Rhimes produzierte Serie erlebte einen krassen Absturz in Staffel eins. Die Serie wurde quasi vom Paulus zum Saulus.

Formate von Shonda Rhimes treffen den Geschmack des deutschen Publikums nicht mehr so ganz; zumindest nicht im Free-TV. Nachdem bei ProSieben schon die jungen Ärzte von «Grey’s Anatomy» schwächeln und Super RTL mit «Scandal» so richtig auf die Nase fiel, erlitt nun auch VOX Schiffbruch mit der neuen Serie «How to Get Away with Murder». Und das überrascht durchaus ein bisschen. In Amerika, bei Muttersender ABC, kommt das Format regelmäßig auf sehr starke Werte beim jungen Publikum. Und auch hierzulande lief die Produktion richtig stark an.

Die Premiere holte im Schnitt 10,5 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen. Die zweite Folge des Abends steigerte sich auf 10,3 Prozent (diese legte vor allem über Festplattaufnahmen noch einmal ein Stück zu). 1,86 und 1,88 Millionen Menschen schalteten im Schnitt ein. Somit ist ein Argument also eigentlich schon tot, warum die Serie letztlich doch noch abschmierte. Die Tatsache, dass eventuell zu viele Leute die Episoden schon im Pay-TV bei RTL Crime gesehen haben, dürfte kaum eine Rolle gespielt haben. Sonst wäre das Format beim Debüt ja nicht durch die Decke gegangen.

Schon in der zweiten Woche zeigte sich ein für VOX unangenehmer Trend, als nur noch 1,21 Millionen Menschen ab drei Jahren um 20.15 Uhr einschalteten, also quasi ein Drittel des Publikums wegbrach. Die Quoten der Doppelfolge fielen in der Zielgruppe auf 6,7 und 6,8 Prozent. Nochmal abwärts ging es in der dritten Sendewoche, als sich der Kölner Privatsender mit 6,4 und dann sogar richtig unterdurchschnittlichen 5,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen zufrieden geben musste. Die Richtung war also vorgegeben; und – um auch das auszuschließen – sie hing nicht mit der großen Fußballkonkurrenz zusammen, der sich das Format im September stellen musste.

Durch die zwei parallelen Erzählstränge, also der großen übergeordneten Geschichte und dem 'Case of the Week' in jeder einzelnen Folge, grenzt sich «How to get Away with Murder» klar von anderen Serien ab. Außerdem birgt jeder einzelne der völlig unterschiedlichen Charaktere ein spezielles Geheimnis. Das habe ich in dieser Form noch nie gesehen. Ich denke, dass wir hier zweifellos etwas Außergewöhnliches probiert haben.
Schauspieler Viola Davis
Denn auch an Fußball-freien Tagen legte die Serie letztlich nicht mehr zu. Am 22. September ging es stattdessen noch einmal bergab für «How to Get Away with Murder»: Die Reichweiten sanken auf 1,15 und 1,08 Millionen Zuschauer – die Quoten gaben entsprechend auf ziemlich schlechte 5,5 und 5,2 Prozent nach. Nur noch 4,8 und 4,4 Prozent holte die Serie schließlich Ende September, als erstmals auch weniger als eine Million Menschen einschalteten. Die 21.10-Uhr-Folge kam im Schnitt gerade einmal auf 970.000 Fans. In der Woche vor dem großen Staffelfinale lag die ABC-Serie immerhin wieder bei einer Million Zuschauern. Schulterklopfer hat sie sich damit aber dennoch nicht verdient. Mit 4,9 und 5,2 Prozent Marktanteil hatte man den Anfangswert schließlich mehr als halbiert.

Zum Abschluss gab es in dieser Woche dann halbwegs versöhnliche Werte. Das lag vor allem an der 15. und in Staffel eins letzten Folge, deren Quoten auf dem 22.10-Uhr-Sendeplatz deutlich nach oben gingen. Dort wurden 7,8 Prozent Marktanteil erreicht. Zuvor waren zwei Episoden des Formats wieder nur bei schlechten 4,8 Prozent gelandet. Diese hatten mit jeweils etwa 960.000 Fans sogar ein Reichweiten-Tief markiert. Auch das wurde erst zu später Stunde wieder ausgebügelt. 1,11 Millionen Leute verabschiedeten sich von der Rhimes-Serie.

Deren Fazit der ersten Staffel fällt recht bescheiden aus: 1,19 Millionen Bundesbürger ab drei Jahren (4,2%) sahen die 15 Episoden in den vergangenen Wochen. 0,64 Millionen waren davon zwischen 14 und 49 Jahren alt. In dieser Altersklasse generierte VOX 6,2 Prozent Marktanteil – ein Wert, der vor allem von den starken ersten Episoden angetrieben ist und trotzdem schon unter Senderschnitt liegt.

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