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Quotenpanne: Zwei Fünftel der Geräte gehen schon wieder

von   |  11 Kommentare

Nach Bild-Infos muss an der aufgespielten Software gearbeitet werden. Entsprechend stünden 5000 Hausbesuche an. Machbar binnen kurzer Zeit?

Gibt es ab Freitag wirklich wieder tägliche Fernsehquoten? Die AGF hat die Quoten vergangenen Freitag bis eigentlich Dienstagmorgen ausgesetzt, nun gilt ein neues Zeitfenster. Nach jüngsten Angaben von Montagabend soll die normale Quotenlieferung am Freitagmorgen wieder aufgenommen werden. „Die ergriffenen Maßnahmen zeigen Wirkung und die GfK erzielt Fortschritte bei der Reaktivierung der Messhaushalte“, erklärte AGF-Boss Willibald Müller etwas kryptisch. Gegenüber dem Tagesspiegel wurde Müller am Dienstagnachmittag genauer. Auf 2000 der 5000 Boxen sei das Kommunikationsproblem inzwischen beseitigt worden.

Wo das Problem genau liegt, wollte die AGF offiziell aber nicht sagen. Bild liegen Infos vor, wonach eine neue Software enorme Zicken macht und die GfK-Meter, auch Telecontrol Score genannt, lahm gelegt hat. Das Gerät reagiere nicht mehr auf die zentralen Abfragen, soll vor Ort aber noch laufen. Um das Problem zu beheben, ist wohl ein Update nötig. Dies müsse aber manuell von Technikern durchgeführt werden, schreibt das Blatt. Hieße: Offenbar haben diese Hausbesuche erste Geräte wieder in Gang gesetzt. Die Tatsache, dass binnen weniger Tage nun offenbar 5000 Vor-Ort-Termine zu absolvieren sind, schürt Spekulationen. Kommen die nächsten Quoten wirklich wieder am Freitag und somit pünktlich zu den erwarteten Rekorden von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!»?

Zumindest bei der AGF, die die Bild-Spekulationen über den exakten Vorgang nicht kommentieren wollte, gibt man sich weiterhin optimistisch. Gegenüber dem Tagesspiegel sagte Müller, dass der anvisierte Termin am Freitag nach jetzigem Stand noch möglich sei.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/98400
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Sentinel2003
16.01.2018 18:54 Uhr 1
Wie wollen die das denn schaffen, 5000 Haushalte bis Freitag???
Vittel
16.01.2018 19:36 Uhr 2
Hui, das wird teuer.



Da stellt sich mir die Frage nach der Zweckmäßigkeit von 5000 Boxen. Könnte man nicht ähnlich genaue Quoten ermitteln, wenn man statt 5 Tsd. Boxen 10 oder 20 Tsd. Zuschauer jeden Tag z.B. per App befragen würde?



Bei den Boxen müssen sich doch auch die Hausbewohner "pflichtbewusst" und ehrlich an- und abmelden, wenn ich das richtig verstanden habe. Teilweise basiert das System also bereits auf Vertrauen in den Zuschauer und dessen richtige Angaben.
Blue7
16.01.2018 20:14 Uhr 3
Yep alles auf gutglauben ermittelt. Ich bin schon lange dafür, dass Live-Quoten parallel beigesteuert werden. Sie es Livestreams der Sender sowie die aktuell 4 Streaminganbieter in Deutschland bekommen die aktiv Live gesehen Zuschauerzahlen raus.
tommy.sträubchen
16.01.2018 20:39 Uhr 4
Im nachhinein sagen was man geschaut hat bzw eingeben ist zu unsicher...mal ehrlich gibt jeder zu Sturm der Liebe zu schauen? ...Es sollte eine Möglichkeit geben jeden freiwillig ins TV Gerät so ein Gerät automatisch einzubauen (von vornherein) dies wird beim Kauf aktiviert...oder so ähnlich.....
Blue7
16.01.2018 20:49 Uhr 5
Ja die Geräte werden aber halt nicht für Deutschland produziert sondern für Europa und da würde diese Funktionalität nichts bringen
Manuel Weis
17.01.2018 07:51 Uhr 6
@Vittel: Eine App-Befragung würde keine sekundengenaue Auskunft liefern. Und genau die ist ja für die Werbebranche wichtig. Es geht ja sekündlich darum wer wohin geschalten hat - wie sind die Verläufe in den Werbeblöcken. Und du glaubst doch nicht, dass ich jetzt um 7.50 Uhr bei einer App-Befragung wüsste, ob ich gestern um 20.12 oder um 20.14 Uhr zu RTL geschalten habe.
Säqirjënn
17.01.2018 09:12 Uhr 7

Dann hast du aber eine Verzerrung, weil Leute mit neuen Fernsehern überrepräsentiert würden. Und du hättest Mischhaushalte, die ein neues Hauptfernsehgerät mit dieser Technik hätten und ein altes Zweitgerät ohne diese Technik. Hinzu kommt, dass einige Leute auch über einen Reciever schauen.



Auch bei einer Befragung per App hättest du Verzerrungen, weil die 80jährige Oma sicherlich nicht mit einer App ihren TV-Konsum messen wird. Es gab irgendwo (Schweiz?) auch mal die Überlegung den Leuten eine Art Uhr mitzugeben, die mit einem Mikrophon alles aufnimmt, an die Zentrale weiterleitet und dort dann mit dem Ton der TV-Programme abgleichen lässt. Mir ist allerdings schleierhaft, wie man mit dieser Methode den Sender ermitteln möchte, wenn gerade ein Spielfilm läuft, der auf mehreren Sendern gleichzeitig zu sehen ist oder auch gerade über DVD oder Netflix geschaut werden könnte.
Vittel
17.01.2018 14:53 Uhr 8


Na durch genaue Zeitmessung. Es wird ja kaum zeitgleich auf die Sekunde genau ein Spielfilm auf mehreren Sendern laufen. Auch eine TV-Aufnahme könnte so von einer DVD oder VOD unterschieden werden, selbst wenn Werbeblöcke übersprungen werden, kann man immer noch den Zeitindex der Sprünge identifizieren.



Die Frage, die sich viel eher stellt: Wer will so ein Lauschgerät im Wohnzimmer und entspricht das dem Durchschnitt der Gesellschaft?



Insgesamt ist der Aufwand verglichen mit dem statistisch hochgerechneten Ergebnis aber immens, egal auf welche Art man das ermitteln möchte.

Aber viele Dinge des klassischen TV sind heute nun mal nicht mehr auf der Höhe der Zeit.
Säqirjënn
17.01.2018 16:03 Uhr 9

Du musst aber bedenken, dass zwischen verschiedenen Verbreitungswegen und Geräten auch schon ein Versatz von mehreren Sekunden besteht. Und dass auf ProSieben und ORF1 oder im Ersten und auf ORF2 um 20.15 Uhr der gleiche Filme startet ist jetzt auch nicht soo selten.



Aber was machst, wenn eine ZDF-Aufnahme von James Bond angeschaut wird? Und was, wenn diese ZDF-Aufnahme dann auch noch mehrmals angehalten wird um aufs Klo zu gehen, Getränke und Speisen nachzufüllen.... wird sucht die Software dann nach einem Privatsender dem sie den Film zuschreiben kann? Bis zu welchem Alter werden außerdem TV-Aufnahmen als solche erfasst? Ich schau mir z.B. manchmal TV-Aufnahmen an, die schon ein paar Jahre alt sind.
Vittel
17.01.2018 17:15 Uhr 10
Klar gibt es da Ungenauigkeiten, hat das aktuelle System ja auch.

Die Laufzeitunterschiede zwischen den Sendern sind ja genau das, was das System erkennen kann zur eindeutigen Senderidentifikation. Es müsste halt ein mal kalibriert werden auf das jeweilige Empfangssetup.



Die Lösung per Mikrofon wäre wesentlich einfacher zu warten, da ja keinerlei Anschluss an das bestehende TV-Setup notwendig wäre. Lediglich Netzzugang bräuchte so ein System.

Dafür wären dann keine Hausbesuche mehr notwendig, man könnte einfach Austauschgeräte per Post schicken.



Naja, so ganz ideal ist keine Art der Quotenmessung insbesondere im Vergleich zu den 100% trackbaren On Demand Abrufen.
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