Großartig, ich fühle mich sehr geehrt, seit 25 Jahren Teil dieses wunderbaren Formats sein zu dürfen.
Als Herstellungsleiterin sind Sie verantwortlich dafür, dass Produktion und Budget im Gleichgewicht bleiben. Wie groß ist die Herausforderung, bei einem so langlebigen Format über drei Jahrzehnte hinweg eine gleichbleibende Qualität zu sichern?
Die Herausforderung ist groß, aber gäbe es sie nicht, würde es auch keinen Spaß machen. Unsere Produzent:innen Simon Müller-Elmau und Vanessa Richter und unser Produktionsteam leisten gemeinsam herausragende Arbeit, sowohl die Qualität zu sichern als auch das Budget im Blick zu behalten. Und wir sind Sebastian Werninger sehr dankbar für seine dauerhafte Unterstützung als Geschäftsführer und dem ZDF, das ein starker und zuverlässiger Partner an unserer Seite ist.
«Ein starkes Team» hat sich im Laufe der Zeit stark verändert: neue Figuren, neue Handschriften, neue Erzähldramaturgien. Wie sehr beeinflusst so etwas Ihre Arbeit hinter den Kulissen?
Veränderung ist wichtig! Aber im Grunde beeinflusst das unsere produktionelle Arbeit weniger, als dass hier die kreative Abteilung gefragt ist.
Können Sie uns ein Beispiel geben, welche organisatorischen oder logistischen Herausforderungen es bei den Dreharbeiten gibt, die das Publikum gar nicht mitbekommt?
Corona war eine große Herausforderung. Es ist uns gelungen, unter Einhaltung aller Hygienevorschriften und trotz Ausfällen den Dreh aufrecht zu halten und die Folgen so zu drehen, dass die Zuschauer nicht bemerkt haben, dass sie während der Pandemie entstanden sind.
Dreharbeiten in Berlin sind nicht immer leicht – Stichwort Genehmigungen, Straßensperrungen oder Lärmbelastung. Gab es für Sie besondere Einsätze oder Situationen, die Ihnen bis heute in Erinnerung geblieben sind?
Sicherlich einige… 😉 Wir kriegen es schon zu spüren, dass in Berlin sehr viel gedreht wird, das schlägt sich durchaus in Genehmigungen, die nicht erteilt werden können, und in genervte Anwohner:innen nieder. Wir finden hier aber gemeinsam immer gute Lösungen.
Wie eng ist die Zusammenarbeit zwischen Herstellungsleitung, Redaktion, Regie und Schauspiel? Gibt es manchmal kreative Diskussionen, die auch Ihre Produktionsplanung beeinflussen?
Schon eng, weil ich als Herstellungsleiterin mit all den Gewerken eng zusammenarbeite. Und ja, absolut beeinflussen die kreativen Diskussionen unsere Produktionsplanung, weil die Basis für unsere Arbeit das Drehbuch ist.
Eine Serie über 30 Jahre am Leben zu halten bedeutet auch: neue Technik, neue Produktionsweisen, veränderte Zuschauergewohnheiten. Welche Entwicklungen haben Sie persönlich am deutlichsten gespürt?
Der Wegfall vom Filmmaterial war zum Beispiel sehr deutlich zu spüren. Es gibt aber natürlich zahlreiche weitere Veränderungen, bei denen es wichtig ist, diese neuen Wege mitzugehen, denn: wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
Gerade bei Krimiformaten ist Realismus wichtig. Wie aufwendig ist es, Polizeiabläufe, Gerichtsmedizin oder Ermittlungsdetails möglichst authentisch im Dreh umzusetzen – und was bedeutet das für Ihr Team?
Wir haben ein wahnsinnig krimi-erfahrenes Team, das die Geschichten der Autor:innen, die im Vorfeld ausführlich recherchiert haben, problemlos und routiniert umsetzen können.
Gibt es Anekdoten oder Fakten aus 100 Folgen, die Sie teilen können – etwa besonders knappe Drehtage, überraschende Improvisationen oder Momente, in denen Sie dachten: Das schaffen wir nie?
Ich kann leider nicht allzu sehr aus dem Nähkästchen plaudern, aber natürlich gab es unerwartete Situationen, für die wir jedoch immer eine Lösung gefunden haben. Das funktioniert deswegen besonders gut, weil wir uns alle sehr gut kennen und großes Vertrauen zueinander haben.
Viele Schauspielerinnen und Schauspieler sind im Laufe der Zeit gekommen und gegangen. Wie wirken sich solche Wechsel für Sie hinter den Kulissen aus? Bedeutet das oft ein kompletter Neustart in der Organisation?
„Normale“ Wechsel werden in der Regel ja vorbereitet und haben in dem Sinne keine großen Auswirkungen auf unseren produktionellen Alltag, anders als es der tragische Tod der wundervollen Maja Maranow war, der uns alle sehr getroffen und erschüttert hat und natürlich auch die Reihe verändert hat.
Sie kennen die Serie so gut wie wenige andere. Gibt es eine Entwicklung oder Entscheidung, auf die Sie besonders stolz sind, weil sie das «Starke Team» nachhaltig geprägt hat?
Meine Entscheidung, großen Wert darauf zu legen, die Teammitglieder an das Format zu binden und innerhalb der Produktion zu fördern, denn für uns ist es sehr wichtig, dieses schöne Format von Menschen betreut zu wissen, die es kennen und lieben. Und auch das macht die Reihe zu dem, was sie ist.
Wenn Sie einen Blick nach vorne wagen: Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie für die Serie in den kommenden Jahren – gerade nach dem Jubiläum und mit Blick auf ein immer härter umkämpftes TV-Umfeld?
Der Champagner für die 200. Folge steht schon kalt 😉
Danke für Ihre Zeit!
Die 100. Folge von «Ein starkes Team» wird am Samstag, den 25. Oktober 2025, um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt. Bereits seit 11. Oktober ist die Episode beim ZDF abrufbar.







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