
Geboren am 18. Dezember 1941 im westpreußischen Bönhof und nach dem Krieg in der DDR aufgewachsen, führte Krauses Weg zunächst über die Bühne, ehe er ab den 1960er-Jahren vor die Kamera wechselte. Der große Durchbruch gelang ihm Anfang der 1990er mit Detlev Bucks Roadmovie «Wir können auch anders …», in dem er an der Seite von Joachim Król spielte. Für seine Leistung wurde er 1993 mit dem Deutschen Filmpreis geehrt – ein Karriere-Meilenstein, der Krause schlagartig einem breiten Kinopublikum bekannt machte.
Bundesweite TV-Popularität erlangte er anschließend im Brandenburger «Polizeiruf 110». Als Polizeihauptmeister Horst Krause verkörperte er den Typus des bodenständigen Ordnungshüters, der mit trockenem Humor und viel Herz den Alltag in der Provinz meisterte. Aus der Figur heraus entstanden später die eigenständigen rbb-Fernsehfilme um «Krauses …», darunter «Krauses Hoffnung» (2019), die die Fans wegen ihres warmen Tons, der leisen Komik und der feinen Beobachtungen liebten.
Auch im Kino setzte Krause Akzente: Mit «Schultze Gets the Blues» (2003) führte er einen stillen, lakonischen Antihelden zum Kultstatus – international ausgezeichnet, unter anderem als Bester Darsteller beim Stockholm International Film Festival. Damit bewies Krause, dass er weit mehr konnte als nur der «kugelige Dorfpolizist» zu sein: Er war ein Charaktermime von großer Ruhe, der Figuren nicht spielt, sondern bewohnt.
In Interviews blieb Krause zeitlebens zurückhaltend, auf dem Bildschirm dafür umso präsenter. Sein Markenzeichen: die Mischung aus Poltern und Poesie, die Art, mit wenigen Blicken ganze Welten zu erzählen. In Zeiten lauter Fernsehformate stand Krause für das Gegenteil – für Entschleunigung, für Geschichten, die auf Menschen schauen statt auf Effekte. Genau das machte ihn im «Polizeiruf»-Kosmos unverzichtbar und verlieh den «Krauses»-Filmen ihren eigenen, unaufgeregten Zauber.