
Doch der eigentliche Höhepunkt des Abends fand bereits zuvor statt: Im Access Prime Time schlug «La Ruota della Fortuna» (das italienische «Glücksrad») alle Konkurrenten und lockte 4,13 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von stolzen 26,3 Prozent entspricht. Damit dominiert Canale 5 weiterhin die wichtige Vorabendzone, die auch in Italien entscheidend für die Werbemärkte ist. Es bliebt spannend: Werden die neuen Besitzer von ProSiebenSat.1 auch Sat.1 wieder mit dem «Glücksrad» bestücken?
Über den ganzen Tag hinweg kam die Senderfamilie MediaforEuropa auf einen Marktanteil von 35,6 Prozent, während die öffentlich-rechtliche Rai mit all ihren Kanälen zusammen 31,9 Prozent verbuchte. Canale 5 allein brachte es auf 16,2 Prozent Tagesmarktanteil – und lag damit klar vor den Schwestersendern Italia 1 (4,4 %) und Rete 4 (3,7 %). Auch in der Late Night zeigte sich Canale 5 konkurrenzfähig: Das Fußballmagazin «Pressing Estate» erreichte 596.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 12,7 Prozent. Damit blieb der Sender auch nach 23 Uhr im zweistelligen Bereich und stärkte seine Position bei Sport- und Talkinhalten.
Die Kombination ist strategisch brisant: Während in Deutschland über die Rolle von ProSiebenSat.1 im Wettbewerb mit ARD, ZDF und RTL diskutiert wird, zeigt Canale 5 in Italien, wie stark ein kommerzieller Sender trotz Streaming-Konkurrenz sein Publikum binden kann. Formate wie «La Ruota della Fortuna» oder nationale Fiction sichern Mediaset weiterhin Reichweiten, die im europäischen Vergleich bemerkenswert sind. Gleichzeitig wird deutlich: Wer in Deutschland die Zukunft von ProSiebenSat.1 beurteilen will, muss auch auf die Performance der Mediaset-Sender in Italien schauen. Dort gelingt es MFE, lineares Fernsehen mit Entertainment-Formaten stabil über 30 Prozent Marktanteil zu halten – ein Signal, das auch für die deutsche Medienpolitik von Bedeutung ist.
Mit einem Tagesmarktanteil von über 16 Prozent bleibt Canale 5 das Herzstück des Unternehmens und zeigt eindrucksvoll, dass große Shows und starke Fiction nach wie vor Publikumsmagneten sind. In Kombination mit der Mehrheitsbeteiligung an ProSiebenSat.1 wird MFE zunehmend zu einem europäischen Player, der nicht nur nationale Märkte dominiert, sondern auch Einfluss auf die medienpolitische Ausrichtung in Deutschland nehmen kann.
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