Wirtschaft

ProSiebenSat.1 wird Teil des Berlusconi-Imperiums

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75,6 Prozent der Aktien gehören dem Unternehmen, das von der Familie Berlusconi gesteuert wird.

Viele Aktionäre haben dem Übernahmeangebot von MFE für ProSiebenSat.1 zugestimmt. Damit konnte MFE seinen Anteil von bisher 33 Prozent auf 75,6 Prozent erhöhen und sich im Bieterduell gegen den tschechischen Rivalen PPF durchsetzen. Kartellrechtliche Hindernisse bestehen nicht mehr, da sowohl die Europäische Kommission als auch die deutsche Wettbewerbsbehörde bereits in den vergangenen Jahren grünes Licht signalisiert hatten. Mit dieser Dreiviertel-Mehrheit MediaForEurope (MFE) könnten auch die künftigen Gewinne ins Ausland fließen.

Hinter dem Vorstoß steht Pier Silvio Berlusconi, Sohn des 2023 verstorbenen italienischen Ex-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Sein erklärtes Ziel: den Aufbau eines starken, gesamteuropäischen TV-Konzerns, der sich auch gegen die übermächtigen US-Streamingdienste behaupten kann. MFE sieht die Übernahme als Schritt, um mit einer breiteren Senderbasis und gemeinsamen Plattformstrategien mehr Reichweite und Schlagkraft auf dem Medienmarkt zu erzielen.

Doch die Übernahme wird nicht ohne Folgen bleiben – vor allem für die Beschäftigten. Schon jetzt ist von einem drastischen Sparkurs die Rede. ProSiebenSat.1 sprach zuletzt von möglichen Synergieeffekten in Höhe von 150 Millionen Euro jährlich innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre, falls es zu einer vollständigen rechtlichen Integration kommt. MFE selbst kalkuliert sogar mit Einsparungen von bis zu 400 Millionen Euro. Branchenkenner bewerten diese Prognosen jedoch als ambitioniert und warnen, dass die Kürzungen am Ende vor allem Arbeitsplätze und kreative Freiheit treffen könnten. Für den deutschen TV-Konzern bedeutet der Einstieg in das Berlusconi-Imperium damit nicht nur den Zugang zu einer europäischen Vision – sondern auch die Aussicht auf harte Einschnitte.

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