Wirtschaft

Berlusconis legen im Bieterwettstreit um ProSiebenSat.1 nach

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Das Unternehmen MFE erhöht sein Preisangebot für die Übernahme weiterer Aktien.

MFE-MEDIAFOREUROPE N.V. („MFE“) hat heute ihre Entscheidung bekanntgegeben, die Gegenleistung für ihr freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot an die Aktionär:innen der ProSiebenSat.1 Media SE zu erhöhen. Laut Mitteilung von MFE wird die Aktienkomponente der Gegenleistung von bislang 0,4 MFE-A-Aktien pro ProSiebenSat.1-Aktie um 0,9 MFE-A-Aktien auf insgesamt 1,3 MFE-A-Aktien je ProSiebenSat.1-Aktie erhöht. Die Barkomponente bleibt unverändert bei 4,48 Euro pro ProSiebenSat.1-Aktie.

„Wir begrüßen die angekündigte Erhöhung der Angebotsgegenleistung. Sie unterstreicht das langfristig angelegte Investment und fortgesetzte Engagement von MFE in ProSiebenSat.1. Wir werden das erhöhte Angebot sowie die in der Pressemitteilung von MFE genannten Wertschöpfungspotenziale sorgfältig prüfen“, sagte Bert Habets, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE. „Wir unterstützen die Kooperationen innerhalb der Medienbranche und ein paneuropäisches Projekt, auch in enger Zusammenarbeit mit MFE und freuen uns auf die Fortsetzung der gemeinsamen Gespräche.“ Nach Veröffentlichung und Prüfung der formellen Änderung des Angebots werden Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft ihre jeweils gesetzlich vorgeschriebene begründete Stellungnahme zu dem vom MFE angekündigten, geänderten Angebot abgeben.

Klar wird dadurch eine Art Wettbieten mit dem anderen Großaktionär der ProSiebenSat.1-Gruppe PPF, der bereits vor einigen Monaten ein höheres Angebot abgegeben hatte, um wiederum seine Anteile auf 29,99 Prozent aufzustocken. MFE im Gegensatz käme bei einem Zuschlag auf über 30 Prozent und würde einer möglichen Komplettübernahme näherkommen. Diesem Szenario wollen die Verantwortlichen um Habets natürlich möglichst aus dem Weg gehen.

Auch Kultur-Staatsminister Weimar äußerte diesbezüglich erste Bedenken im "Spiegel"-Interview: "Meine Besorgnis kreist um die Frage, ob die journalistische und wirtschaftliche Unabhängigkeit auch nach einem Eigentümerwechsel gewahrt bleibt". Ins Feld zieht er dabei auch die Frage politischer Einflussnahme Seitens der Berlusconi-Familie sowie möglicher Verbindungen nach Russland. Es wird folglich eine relevante und richtungsweisende Weichenstellung im August, welcher Aktionär seine Anteile wird erweitern können.

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