Mit Netflix-Filmen verhält es sich oft ähnlich: In den ersten Tagen verzeichnen groß beworbene Blockbuster einen starken Einstand, dessen Werte sich in der ersten vollständigen Woche der Verfügbarkeit nochmal steigern können. Ab Woche drei fallen die Werte rapide ab. So erging es in diesem Jahr zahlreichen Filmen. Netflix konnte mit wie Spielfilmen wie «Atlas», «Family Affair» oder «Trigger Warning» kurzfristige Erfolge feiern, nur um schnell den nächsten Kurzzeit-Hit nachzuschießen.
Wirklich durchschlagenden Erfolg hatte in diesem Jahr nur «Damsel», denn der Fantasy-Film mit Millie Bobby Brown («Stranger Things») schaffte es auf Platz sieben der populärsten Netflix-Filme aller Zeiten. Mit 138 Millionen Views an den ersten 91 Tagen der Verfügbarkeit ließ man andere Erfolgsstreifen wie «Glass Onion: A Knives Out Mystery» hinter sich. Auch der aktuelle Hit, «The Union» mit Halle Berry und Mark Wahlberg ist drauf und dran den Weg in die Top10 einzuschlagen. Die Action-Komödie erschien am 16. August und fuhr weltweit bis zum einschließlich dem 18. August 33,1 Millionen Views ein. Netflix wies eine Verweildauer von 60,1 Millionen Stunden aus. Zwischen dem 19. und 25. August folgte die erwähnte Steigerung auf 40,6 Millionen Abrufe (73,8 Mio. Sehstunden).
In der zurückliegenden Woche standen für «The Union» 16,8 Millionen Views zu Buche, was in den globalen englisch-sprachigen Film-Charts nur für Platz zwei reichte, obwohl man mit 30,6 Millionen die meisten Streamingstunden zählte. Den Platz an der Sonne sicherte sich aber «Incoming». Der Teenager-Komödie wurden 16,9 Millionen Views zugeschrieben. Da der Film nur eine Laufzeit von einer Stunde und 31 Minuten hat und damit 18 Minuten kürzer ist als «The Union», genügten bereits 25,6 Millionen Stunden für den ersten Rang. «Incoming» weist damit noch nicht mal die zweithöchste Verweildauer auf, denn der Horror-Film «The Deliverance» erreichte 27,3 Millionen Stunden. Mit einer Laufzeit von einer Stunde und 53 Minuten reichte es aber nur für 14,5 Millionen Stunden und Platz drei in den Netflix-Film-Charts.
Zurück zu «The Union», der nahezu dieselbe Laufzeit wie «Damsel» hat: Kopfrechnende Leser wissen, dass der Actioner derzeit bei 90,5 Millionen Views liegt. Um an «Knives Out 2» (136,3 Mio. Views in den ersten 91 Tagen), dem Zehntplatzierten der Alltime-Top10, vorbeizuziehen braucht es also rund 46 Millionen weitere Views. Vergangenen sind erst 17 der 91 gewerteten Tage. Im Vergleich zu «Damsel» liegt «The Union» aber deutlich zurück. An den ersten 17 Tagen hatte «Damsel» mit 105,6 Millionen Views bereits über 75 Prozent der Bilanz der ersten 91 Tage abgeliefert (138,0 Mio. an den ersten 91 Tagen). Würde diese Rechnung auch für «The Union» gelten, würden Mark Wahlberg und Halle Berry letztlich um rund 20 Millionen Views die Alltime-Top10 verpassen. Nichtsdestotrotz legt «The Union» dieser Tage eine beeindruckende Performance hin.
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