Interview

‚Wir haben uns mit etwa 15 Tagebüchern ganz unterschiedlicher Couleur intensiver beschäftigt‘

von

Die Macher Eva Röger, Jürgen Ast und Daniel Ast haben das Projekt «Hitlers Volk – Ein deutsches Tagebuch» umgesetzt. Bei Quotenmeter sprechen Sie über die ausführlichen Dreharbeiten.

Wie ist die Idee zur Doku-Serie «Hitlers Volk – Ein deutsches Tagebuch» entstanden? Gab es ein konkretes Ausgangsmaterial oder einen besonderen Anlass?
Die Idee, einen Mehrteiler zur Geschichte des Dritten Reichs zu realisieren, gab es schon sehr lange. Wir haben immer mal wieder, über die Jahre, Filme zu einzelnen Themen und Ereignissen des Nationalsozialismus gemacht, im Jahr 2023 dann einen Mehrteiler «Hitler – Die ersten 100 Tage», der mit sehr großem Erfolg in der ARD-Mediathek lief. Die Serie hatte über eine Million Klicks. Wir hatten sie im Auftrag des rbb und des SWR produziert und sie erzählte sich auch über Tagebücher. Die beiden Sender fanden unsere Idee, eine solche Geschichte über die gesamten zwölf Jahre der NS-Zeit mit Tagebüchern zu erzählen, spannend. Dann kam Radio Bremen und der MDR dazu, und so wurde aus der Idee ein Projekt. Als Anlass setzten wir zusammen mit der ARD den 80. Jahrestag des Kriegsendes in Deutschland.

Was macht Tagebücher als Quelle für die Geschichtsdokumentation so besonders?
Zum einen leben kaum noch Zeitzeuginnen und Zeugen, die über die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg erzählen könnten, insbesondere aus der Erwachsenen-Perspektive ist das nicht mehr möglich. Als Ersatz können nun Tagebücher, sogenannte Ego-Dokumente, diesen Verlust ausgleichen – Historiker:innen nutzen diese schon viele Jahre.

Zum anderen sind Tagebücher so besonders, weil sie meist zweckfrei und ohne Kontexte ungefiltert Gedanken und Gefühle wiedergeben. Während Zeitzeugen oft unter dem Eindruck „eines Themas“ eine Art Rolle übernahmen, etwa eine Opfer- oder Täter-Perspektive, bieten Tagebücher die Möglichkeit einer Erzählung, die den Autor:innen keine festen Kategorien zuschreibt, also eher „Grauzonen“ auslotet und den Widersprüchlichkeiten und Ambivalenzen des Lebens Raum gibt. Diese „verstummten Zeugen“ haben keine Rechtfertigungsstrategien usw., bieten damit mehr Identifikationspotential und eine direkte Nähe. Und diese Emotionalität des Augenblicks ermöglicht dann auch (vielleicht und hoffentlich) einen emotional gefärbten Erkenntnisgewinn. Denn schließlich weiß man ja heute schon sehr viel über die Zeit des Nationalsozialismus, vor allem über die politischen Institutionen und Mechanismen -
- wohingegen das Erleben, das die Tagebücher bieten, quasi eine „Geschichte von unten“ ist.

Die Serie verzichtet auf eine heutige Wertung und Experteneinordnungen. Warum haben Sie sich für diesen Ansatz entschieden?
Das schließt auch an die Vorfrage an. Wie schon gesagt, wir hatten mit der Serie «Hitler – Die ersten 100 Tage» großen Erfolg. Diese verzichtete auch auf Experten. Wobei man unbedingt sagen muss, die Experten, Historiker, Mitarbeiter in den Archiven … sind immer dabei, unerlässlich, nur im Hintergrund. Ein großer Dank an alle! Die Geschichte der Jahre 1933-1945 sollte aber auch im neuen Projekt aus den oft sehr umfangreichen Tagebüchern Einzelner erzählt werden, also aus der Unmittelbarkeit des Erlebens heraus, sodass Personen und Zeit uns näherkommen. Eine Experteneinordnung ist ja immer auch eine Form der Bewertung des Handelns und Denkens von einzelnen Menschen, oder zumindest eine einordnende Perspektive. Und durch den Verzicht gelingt eine intensivere Auseinandersetzung mit den Menschen und ihren Haltungen. Weil die Parallelität der Stimmen und Erlebnisse zu einem Zeitstrom wird, der vielleicht etwas nacherleben lässt.

Die Doku zeigt eine große Bandbreite an Perspektiven – von überzeugten Nazis bis hin zu Verfolgten. Nach welchen Kriterien haben Sie die Tagebücher ausgewählt?
Wir haben uns mit etwa 15 Tagebüchern ganz unterschiedlicher Couleur intensiver beschäftigt. Gerne hätten wir mehr Stimmen zu Wort kommen lassen, aber es zeigte sich, dass die Intensität verloren gegangen wäre. Denn die einzelnen Charaktere mussten sich in der Serie entfalten können – um nachvollziehbar zu sein und untereinander in eine Art Dialog zu treten. Denn die Spannung erzeugt sich aus der Parallelität auf der Zeitschiene und der Gegensätzlichkeit der Erfahrungen.

Daher war eine große Aufgabe die Reduzierung, die Auswahl: wen nehmen wir, wer kann über den gesamten Zeitrahmen „etwas leisten“ und wird seiner Aufgabe gerecht. Klar war unser Fokus auf junge Menschen, junge Familien. Darüber hinaus musste aber eine Art Tableau gefunden werden, das möglichst verschiedene Identifikationsfiguren bietet und den NS-Jahren gerecht wird: vom „Mitläufer“, über Ausgegrenzte, hin zu überzeugten Nationalsozialisten und Rassisten sowie Hitler-Gegnern und jüdischen Schicksalen. Es mussten trotz Reduzierung viele dieser Facetten sichtbar werden. Natürlich war dabei wichtig für uns, dass alle diese möglichen Protagonist:innen Tagbuch-Notizen haben, die Persönliches und Zeitgeschichtliches miteinander verbinden. Alles sollte aus der subjektiven Perspektive, also aus ihrer „kleinen, direkten Erlebniswelt“ heraus die große Geschichte miterzählen. Es gibt natürlich sehr viele Tagbücher, die nacherzählen, was die Zeitungen schreiben oder Tagebücher, die über wenige Woche geführt, eine wahnsinnig emotionale Dichte und literarische Qualität haben, aber die Waage bei allem zu finden, ist nahezu unmöglich. So ist unser kleines Tableau zwar kein Querschnitt der Gesellschaft, aber dennoch ein kleiner Stimmen-Kanon.

Gab es eine Geschichte oder ein Schicksal, das Sie persönlich besonders berührt hat?
Besonders berührt hat uns das Schicksal von Willy Cohn und seiner Familie. Willy Cohn war ein hochgebildeter, sensibler Breslauer Jude, der immer schwankte zwischen Dableiben und Weggehen: einer Auswanderung aus Hitlers Reich und seiner innigen Verwurzelung mit Deutschland und der deutschen Kultur. Der ganze Leidensweg der jüdischen Bevölkerung offenbart sich in seinen Tagebüchern, die Ausgrenzung, die Demütigung. Am Ende, im November 1941 wurde Cohn mit seiner zweiten Frau Trudi und seinen beiden kleinen Kindern Susannchen, 9 Jahre, und Tamara, 3 Jahre, deportiert und in der Nähe von Kaunas (Lettland) erschossen. Ein Schicksal von Millionen…

Wie haben Sie die Balance zwischen individuellen Schicksalen und der größeren historischen Einordnung gehalten?
Unser Fokus liegt ganz auf den individuellen Lebenswegen und Schicksalen. Die großen historischen Einordnungen ergaben sich oft aus dem Geschriebenen, dem Erlebten. Alle Protagonist:innen spiegeln die Zeit auf ihre Weise: gelegentlich notieren und kommentieren sie quasi Zeitungsschlagzeilen, oder ihr Alltag bildet eben die Zeit ab. Oft sind es „kleine Alltagsausschnitte“, die etwas Größeres illustrieren: ein Brief, der ein Vorbote des Schicksals ist, ein Treffen mit einer Freundin, das eine Demütigung beinhaltet. Wir haben immer versucht, zuerst die Tagebücher sprechen zu lassen – erst dann haben wir sehr sparsam, wo es notwendig schien, mit zeithistorischen Fakten ergänzt oder versucht, (auch begriffliche) Unschärfen zu glätten. Zudem wollten wir mit dem Kommentar möglichst in der Zeit bleiben und nicht mehr wissen als unsere Protagonist:innen, bzw. das komplexe Wissen von Heute nicht mit „dem Damals“ vermengen – es hätte unsere Tagebuch-Autor:innen entwertet, herabgesetzt.
Das ist ein Balanceakt, und er ist vielleicht auch manchmal schwer aushaltbar, insbesondere wenn unsere Protagonist:innen den Nationalsozialismus loben, oder ihre rassistischen Statements unwidersprochen bleiben. Zumindest so lange, bis ein reflektierter Gegenpart oder ein konträres Erleben und das Leid eines Anderen dieses Unbehagen wieder aufheben.

Wie kam die Zusammenarbeit mit dem Graphic Novelist Vincent Burmeister zustande? Was bringt die grafische Umsetzung der Tagebucheinträge der Doku hinzu?
Wir hatten für eine arte-Serie über das Leben und Sterben von Josef Stalin zum ersten Mal sehr intensiv mit Vincent Burmeister zusammengearbeitet. Es war eine tolle Zusammenarbeit, mit einem großen Erfolg bei arte. Während der Überlegungen zu „Hitlers Volk“ war von Anfang an klar, dass wir keine Interviews führen wollen und keine Reenactments. Die spannende Zusammenarbeit mit Vincent wirkte hier unmittelbar nach: Welche Möglichkeiten bietet uns die Graphic Novel, um die Privatsphäre unserer Tagebuchschreiber:innen zu entwerfen, in ihr Denken, in ihr Fühlen einzutauchen? Viele, sehr viele, das war von Anfang an klar. Natürlich mit dem Risiko, dass die Sehgewohnheiten der klassischen Doku-Klientel herausgefordert werden. Vor allem, weil nicht Faktisches illustriert werden sollte, was eine gewisse Sachlichkeit bedeutet, sondern individuelles Erleben, Emotionen. Die Gefahr von Banalisierung und Klischee ist dann natürlich gegeben. Aber die Vorteile sind klar: Da Film- und Amateurmaterial der 1930er/1940er Jahre immer eine zusätzliche Distanz zwischen unserem farbigen Heute und dem „s/w-Damals“ mit sich bringt, außerdem oft nur wenige bis gar keine Fotografien der Tagebuch-Autor:innen vorhanden waren, bedeutete Graphic Novel für uns die große Chance, unseren nicht mehr lebenden, realen Personen zu begegnen, ihnen näher zu kommen.

Wie haben Sie die Texte für die filmische Erzählung aufbereitet? Gab es besonders herausfordernde Passagen oder Inhalte?
Wir haben uns an das Geschriebene gehalten. Ganz selten haben wir ein heute ungebräuchliches Wort oder eine umständliche Phrase ersetzt. Oder haben leichte Einkürzungen vorgenommen, nur, um inhaltliche Zusammenhänge ineinander zu fügen, die vielleicht durch Eintragungen an verschiedenen Tagen zerrissen waren. Unsere Tagebuch-Schreiber:innen waren ja nicht durchweg große Stilisten und Literaten. Das Wichtigste war immer für uns: Wie nah können wir unseren Protagonist:innen kommen, mit dem, was sie uns hinterlassen haben, und wieviel erzählt es uns über die Zeit. Wie können wir sie nachvollziehbar machen: ihre Gedanken, ihre Handlungsmotive. Ihre Freude, Trauer, Zerrissenheit, ihre Hoffnungen und Verzweiflung.

War es schwierig, die Originaltagebücher für die Dokumentation zu nutzen? Gab es rechtliche oder archivarische Hürden?
In der Recherchephase war das größte Problem, dass ein Teil der Tagebücher nur in Sütterlin-Schrift vorlag. Manchmal waren es Hunderte von Seiten handschriftliches Sütterlin. Wir konnten diese Schrift also nicht eins zu eins lesen, oder nur sehr selten. Ein großer Zeitfresser. Manches ließ sich kaum entziffern, anderes konnte man nur ahnen oder, wie man so sagt, sich zusammenreimen. Manchmal gab es Fotos, durch die sich Zusammenhänge konstruieren und Namen als Kinder, Geliebte usw. identifizieren ließen. In der Regel fehlten Zusatzinfos: Als was arbeitete sie oder er, das Alter, Wohnorte, überhaupt das soziale Umfeld - nicht unwichtig, wenn aus den Zeilen ein Mensch „heraussteigen“ soll, dessen Handlungsintentionen man überhaupt erstmal verstehen muss, um Zeilen auch richtig zu deuten. Bei Tagebüchern, die uns besonders interessant schienen, ließen wir ganze Passagen transkribieren, durchaus ein Kostenfaktor. Nur so ließ sich ein Bild machen, ob das Tagebuch für unsere Überlegungen in Frage käme oder nicht, oder auch die Kosten wert. Aus einem Tagebuch hatten wir über 14 längere Passagen ausgewählt, weil sie interessante Stichworte enthielten, und dann… nur Belanglosigkeiten. Das war bitter. Ein anderes Tagebuch offenbarte genau den Charakter, den wir uns gewünscht hatten. Glück muss man auch haben… das Wesentliche aber sind Ausdauer und Interesse am mitunter detektivischen Sich-Hinein-Finden in das Damals eines einzelnen Lebens. Archivarische Hürden gab es keine, im Gegenteil, interessante Gespräche und sehr viel Unterstützung. Einen Dank hier an alle dafür!

Alle rechtlichen Fragen konnten wir klären. Auf einem Tagebuch-Original liegt wegen des erst wenige Jahre zurückliegenden Sterbedatums der Schreiberin noch eine sogenannte Sperrfrist, hier haben wir aber auf eine Veröffentlichung des Archivs bzw. des Stadthistorikers Roland Flade zurückgreifen können. Zwei Protagonisten haben wir auf Bitte von Familienangehörigen anonymisiert.

Welche Erkenntnisse oder Emotionen soll die Doku beim Publikum hervorrufen?
Was wäre mit Dir, wenn Du in dieser Zeit, in dieser NS-Diktatur gelebt hättest? Wärst Du ein Mitläufer geworden, ein stiller Gegner? Wie weit wärst Du gegangen? Es geht uns um Fragen an sich selbst. Und darum, den Blick eben auch auf Menschen jenseits einer reinen Täter-, oder Opfer-Perspektive zu weiten, über die es ja schon viele Veröffentlichungen gibt. Denn die Geschichte zwischen diesen beiden entgegengesetzten Polen ist letztlich die „Geschichte der Vielen“, die ein wenig unterbelichtet ist – die aber eben auch den meisten von uns ein Identifikationspotential bietet und Vergleiche mit sich selbst und dem Heute geradezu einfordert.

Der schnelle Reflex ist ja häufig zu denken: Ich hätte da nie mitgemacht, nie. Ich hätte Grenzen gezogen, wäre aus Deutschland weggegangen usw.

Aber die Tagebücher offenbaren auch, wie klein die Spielräume oft sind oder wie schnell man durch vermeintliche Vorteile auch korrumpierbar wird. Der Wunsch „dazu zugehören“ wird gerade bei Jüngeren durchaus nachvollziehbar, wenn man liest, wie wenig Geld manch einer hatte. Wenn man sich keine Reisen und Ausflüge, nicht einmal ein Fahrrad leisten konnte, und dann die HJ und der BDM genau diese Lücke füllen, inklusive Lagerfeuer-Romantik und Visionen, dann kommt man schnell an den Punkt, sich zu fragen, wo ist mein Schwachpunkt. Über welche Schwelle wäre ich dann doch gegangen oder wieviel Idealismus und eigenes Denken hätte ich angesichts massiver Propaganda, Gewalt usw. bewahren können. Das trägt uns ja auch zu unserer noch komplexeren Gegenwart, in der es schwierig geworden ist, Fake-News von Wahrheit oder zumindest Fakten zu unterscheiden. Und zu der Frage: Wieviel eigenes Zutun ist nötig, wenn es noch enger würde für die Demokratie oder der Konsens zerbricht, dass sie der einzige Weg ist.

Wie kann die Auseinandersetzung mit diesen persönlichen Zeitzeugnissen unser heutiges Verständnis von Geschichte und Gesellschaft prägen?
Wenn wir den Menschen von damals näherkommen, dann wird auch der Blick auf Geschichte und das Verständnis für die Gesellschaft in unserer Zeit geschärft. Diese Lebenslinien, diese Schicksale sind reale Wirklichkeit gewesen. Manchmal waren wir überrascht, wie konnte das sein… dieses Tagebuch liest sich wie ein Dokument aus dem Heute oder ein anderes wie ein Drehbuch. Manche Zitate sind absolut filmreif. Ja, es sind natürlich, könnte man sagen „Drehbücher des Lebens“, ihres Lebens, das die Tagebuchschreiber:innen uns da hinterlassen haben. Und das Abgleichen mit unserem eigenen Leben, unseren Lebensauffassungen, ja unseren Wünschen, auch das kann sozusagen auf unser Verständnis „zurückscheinen“. Und damit schließt es wieder an die Frage an: Wieviel ist uns eigentlich unser vergleichsweises sorgenfreies Leben hier in Deutschland wert? Und müssen wir uns am Ende vielleicht eingestehen, dass wir sehr bequem sind und die Demokratie preisgeben, wenn wir nur erschrocken auf die Wahlerfolge der AFD schauen und die Nase rümpfen über Trump-Wähler. Nur wählen zu gehen, reicht offenbar nicht mehr.

Welche Rolle spielt das Thema Erinnerungskultur heute, 80 Jahre nach Kriegsende? Und was kann «Hitlers Volk» dazu beitragen?
Es wird ja viel über Erinnerungskultur und Erinnerungspolitik gesprochen. Gerade wenn es Jahrestage gibt. Erinnern ist unabdingbar in Bezug auf den Nationalsozialismus und den Holocaust. Aber ritualisiertes Erinnern nutzt sich ab. Und erreicht die jüngeren Generationen kaum oder gar nicht. Vor allem täuscht es darüber hinweg, wie beispielsweise über Antisemitismus und Rassismus wirklich gedacht wird, wie tief beides verwurzelt ist.
Erinnern ist etwas Aktives, ein Prozess der Auseinandersetzung. Und es sollte überall Platz dafür sein im Alltag: in den Schulen, in den Mediatheken, den Redaktionen – indem immer wieder gute Geschichten gefunden und erzählt werden und zur Reflexion und Identifikation führen, ganz nebenbei – ohne didaktischen Zeigefinger und Jahrestage. Auch indem die Erfahrung des Verfolgtseins, des „Andersseins“ – die in der realen Gegenwart viele unserer Freunde, Bekannten, Mitschüler:innen usw. aus verschiedensten Gründen trifft, reflektiert werden. Nur daraus entsteht Verständnis für andere (Kulturen). Jede Generation lotet ihr Verhältnis zur Vergangenheit neu aus, braucht neue und andere Zugänge. Und je vielfältiger die Geschichten sind oder das Erinnern auch an die Gegenwart andockt, desto nachhaltiger kann es sein.
Und ja, vielleicht ist unser Projekt nicht nur ein Anstoß, Tagebücher zu lesen und den Menschen von damals näher zu kommen – vielleicht kann die Graphic Novel überraschen, und es gibt junge Menschen, die zum ersten Mal in ihrem Leben eine geschichtliche Doku-Serie schauen. Das kann man nicht vorhersehen, aber versuchen muss man es, am besten immer wieder.

Danke für Ihre Zeit!

«Hitlers Volk – Ein deutsches Tagebuch» ist seit 22. April in der ARD Mediathek abrufbar. Eine 90-minütige Fassung folgt am Montag, den 5. Mai, um 22.50 Uhr.

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