Interview

Lena Dörrie: ‚Es gibt schöne Außenaufnahmen der Region‘

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Am Freitagabend startet das ZDF die neue Krimi-Serie «Mordsschwestern», die in und um Flensburg spielt. Nicht nur über Norddeutschland wurde im Quotenmeter-Interview gesprochen.

Hallo Frau Dörrie. Sie standen für «Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache» vor der Kamera. Ab September ist die Serie im ZDF zu sehen. Worum dreht sich das Format?
Freut mich, dass ich Ihnen hier etwas über unsere Mordsschwestern erzählen darf! Es geht in dem Format um ein ungleiches Schwesternpaar aus Flensburg, das nach langer Zeit wieder aufeinanderprallt und dann auch noch zusammen arbeiten muss. Meine Rolle heißt Viktoria Lorentzen und arbeitet als Kriminalhauptkommissarin, Felicitas Lorentzen, gespielt von Caroline Hanke, stößt als Forensikerin dann zu unserem Ermittlerteam dazu, zu dem ansonsten noch Sami Farhadi (Tamer Trasoglu) und Darius Kowalski (Claudiu Mark Draghici) gehören.

Eine Krimi-Serie mit einem weiblichen Duo ist für das ZDF am Freitagabend ungewöhnlich. Waren Sie sofort für das Projekt Feuer und Flamme?
Ja, ich war auf jeden Fall sehr angetan von dem Stoff: Zwei Frauen, dann auch noch Schwestern, die bei ihrem Kampf um eine produktive Zusammenarbeit gezeigt werden und am Ende Erfolg haben, weil sie sich so gut ergänzen! Das hab‘ ich selten so gesehen, nicht nur im deutschen Fernsehen, darüber gibt es generell (noch) nicht so viele Geschichten, und das hat mich sehr gereizt.

Das neue Werk spielt in Flensburg und somit abseits von Berlin, Hamburg und Köln. Sieht man das «Mordsschwestern» an?
Gute Frage, ich hoffe doch ja. Ich mag es sehr, wenn die Geschichten etwas mit der Region, in der sie spielen, zu tun haben. In der ersten Folge dreht es sich zum Beispiel viel um illegalen Fischfang. „Unser“ Elternhaus ist ein schönes Reetdachhaus etwas auf dem Land bei Flensburg, da gibt es schöne Außenaufnahmen der Region. Und mit Mathias Harrebye-Brandt als unseren Polizeichef Owe haben wir einen gebürtigen Flensburger an Bord, der uns glücklicherweise auch viel unterstützt hat.

Ihre neue Serie wird zunächst mit vier Episoden starten. Ist die Produktion neuer Folgen schon gestartet?
Die Planung läuft auf jeden Fall schon auf Hochtouren, denn wir hoffen natürlich, dass es weitergeht. Das hängt ja auch von den Zuschauerzahlen ab, deshalb kann ich nur darum bitten, an den Freitagen im September einzuschalten!

Die Episoden werden bereits eine Woche vor der Fernsehausstrahlung in der ZDFmediathek bereitgestellt. Schmälert das denn Erfolg?
Spannend, wieso denken Sie das? Ich glaube, die Zuschauerlandschaft trennt sich eher in Online-Gucker und lineare Gucker. Mit der Mediathek holen wir hoffentlich einfach noch einen anderen Schlag von Zuschauern mit ins Boot.

Bei «Mordsschwestern» steht ein Geschwisterpaar im Vordergrund. Haben Sie auch Familie und wie ist ihr Verhältnis?
Mein Verhältnis zu meiner Familie ist gut, aber wir haben bislang auch noch nicht zusammengearbeitet ☺. Nein, ich denke, auch das wäre möglich, denn so unterschiedlich alle sind, am Ende ergänzt man sich vielleicht gerade innerhalb der Familie am besten, weil sich ja jeder seine eigene Nische sucht.

Sie kommen bekanntlich aus Nürnberg. Finden Sie es schade, dass mit Ausnahme des bayerischen «Tatorts» kein fiktionales Format aus dem Großraum stammt?
Uuuh, mit der Bezeichnung „bayerischem Tatort“ würden Sie meine fränkischen Freunde jetzt allerdings gelinde gesagt „verstimmen“ ☺! Das sind die Münchner! Bei uns is des der „Frangn-Dadodd“! Nein im Ernst, ich würde mich natürlich freuen, wenn noch mehr Formate in Franken spielen würden, aber das gibt es ja auch immer mal wieder. «Tannbach» war zum Beispiel eine sehr sehenswerte Produktion aus der Region!

Sie leben seit einigen Jahren in Berlin. Fiel die Umstellung schwer?
An den Berliner Humor musste ich mich tatsächlich erst einmal gewöhnen! Aber wenn man ihn erstmal verstanden hat und merkt, dass sie anbeißen, wenn man sich nicht provozieren lässt, sondern mit nem Spruch kontert, dann muss man die Berliner einfach lieben. Ich lebe wirklich nach wie vor sehr gerne in Berlin!

Sie gehörten fünf Jahre zum Ensemble von «Ladykracher» mit Anke Engelke. Haben Sie noch Kontakt mit der Komikerin?
Viel Kontakt haben wir momentan leider nicht, aber wir freuen uns immer, wenn wir uns in die Arme laufen. Ich schätze Anke unheimlich, und ich habe sehr viel von ihr gelernt.

Damals hat Sat.1 noch zahlreiche Formate und Filme produziert. Finden Sie es schade, dass die Privatsender kaum noch auf fiktionale Eigenproduktionen setzen?
Generell kommt es für uns Schauspieler einfach auf innovative Stoffe an. Auf dem Streamingmarkt tut sich da gerade viel, aber eben auch im Öffentlich-Rechtlichen, wie die «Mordsschwestern» im ZDF! Ich bedanke mich für das Interview und hoffe, Sie schauen auch mal rein!

Das werde ich! Danke!

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