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‚Angriff der Algorithmen: Wie sie Wahlen manipulieren, Berufschancen zerstören und unsere Gesundheit gefährden‘

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Cathy O'Neil öffnet uns die Augen in Sachen digitaler Datensammelwut.

Die im Jahr 1972 geborene Cathy O'Neil ist eigentlich Mathematikerin und hat auf der Eliteuniversität Havard promoviert. Ihre späteren Erfahrungen bei einem Hedgefonds-Unternehmen hat sie letztlich zur wallstreetkritischen Occupy-Bewegung gebracht. Ihr dortiges Engagement und die vorherigen Erfahrungen lässt Cathy O'Neil in ihr Wirken als Bloggerin, Autorin und Analystin mit einfließen. Ihr Werk „Angriff der Algorithmen: Wie sie Wahlen manipulieren, Berufschancen zerstören und unsere Gesundheit gefährden“ gibt einen verstörenden Einblick in ein Phänomen, welches nicht zuletzt durch weltweite Vernetzung, Big-Data und intelligente Algorithmen möglich geworden ist.

Spürbarer Einfluss auf den Leben der Bevölkerung
In China gibt es den sogenannten "Social Score" anhand dieser Erhebungen, die sich auf das digital messbare Verhalten des Einzelnen stützen, wird die Person in ein Bewertungssystem eingeordnet. Anhand der Einstufung werden wichtige Entscheidungen, wie eine Kreditvergabe bei der Bank, von oberster Stelle abhängig gemacht.

Wir sehen also: Algorithmen haben mit den Jahren dafür gesorgt, dass wir gläserner werden. Hauskauf, Krankenversicherung oder die Zuteilung von Dienstleistungen oder Gütern werden so im Hintergrund gesteuert. Zumindest gibt es einen Trend in diese Richtung. Nicht umsonst gelten die Daten der Nutzer den digitalen Großkonzernen als eigentlicher Schatz und Grundlage für hohe Bewertungen an der Börse. Die Wahl-New-Yorkerin Cathy O'Neil beleuchtet in ihrem Buch „Angriff der Algorithmen: Wie sie Wahlen manipulieren, Berufschancen zerstören und unsere Gesundheit gefährden“ wie Algorithmen Einfluss auf unser Leben, politische Entscheidungen und demokratische Prozesse nehmen können.

Ihr Fokus auf das Thema ist spannend und erschreckend zugleich. Ihr Werk zeigt auf, dass diese Werkzeuge Diskriminierung und gesellschaftliche Ungleichheit fördern kann, und so sogar zur gefährlichen Waffe avancieren. Mit ihrem passenden Hintergrund kann sie in dem Buch analytisch und nachvollziehbar aufzeigen, dass diese Entwicklung geeignet ist, das Fundament unserer Gesellschaft zu erschüttern. Ganz nebenbei bietet sich dem Leser ein fesselndes Buch, in dessen englischen Titel tatsächlich von "Massenvernichtungswaffen" gesprochen wird.

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