Quotencheck

«Glücksrad»

von   |  1 Kommentar

Bei den jungen Zuschauern war das «Glücksrad» bei RTLplus nicht so erfolgreich wie seine Gameshow-Vorgänger. Nach einem guten Start baute der neuaufgelegte Klassiker deutlich ab.

Die Neuauflagen der Gameshows sind einer der Markenkerne des mittlerweile sechs Monate alten Spartensenders RTLplus. Die Eigenproduktionen am Vorabend sind einer der großen USPs – Unique Selling Points der RTL-Tochter. Derzeit läuft bereits die zweite Ausstrahlungsrunde von «Jeopardy!» und «Familien Duell», die einst den Start machen durften. Mitte Oktober zogen dann «Ruck Zuck» sowie das «Glücksrad» nach – je zwei Folgen zwischen 18.40 und 20.15 Uhr. Doch letztgenannte Spielshow machte zuletzt vor allem ab der Staffelhälfte kleinere Sorgen – schließlich lagen die Quoten zur Kernsendezeit klar unter den Durchschnittswerten von RTLplus.

Zu Beginn stieß das neuaufgelegte «Glücksrad» aber noch auf reges Interesse: gleich 220.000 und 210.000 schalteten am ersten Abend ein, um das Comeback der Gameshow zu verfolgen. Damit übertraf man direkt die durchschnittlichen Reichweiten von «Jeopardy!» und «Familien Duell». Nur in der klassisch werberelevanten Zielgruppe deutete sich bereits zur Premiere an, dass die Gegenliebe der 14- bis 49-Jährigen nicht allzu groß sein würde. Mündete die Gesamtreichweite noch in recht ordentliche 0,8 und 0,7 Prozent Marktanteil, waren es bei den klassisch Umworbenen gerade mal 0,4 und 0,2 Prozent – da taten sich die beiden vorangegangenen Quizshows bei RTLplus deutlich leichter.

Das Interesse an der Neuauflage des Gameshow-Klassikers blieb am Anfang insgesamt hoch, die Werte des «Glücksrads» sollten sich am zweiten Ausstrahlungstag nochmals bessern. Zuerst waren 230.000 Zuschauer mit von der Partie, danach sogar 290.000 – das erste und einzige Mal erreichte die von Jan Hahn moderierte Sendung ein Prozent Gesamtmarktanteil. Auch beim jungen Publikum verzeichnete das «Glücksrad» mit ordentlichen 0,9 Prozent einen seiner beiden Höhepunkte. Und auch in der zweiten Ausstrahlungswoche zeigte sich das Format nochmal von seiner besten Seite. Schalteten in der Premierenwoche im Schnitt 200.000 Zuschauer ein, waren es nun 210.000. Während der durchschnittliche Marktanteil stabil bei 0,7 Prozent verweilte, stieg er bei den 14- bis 49-Jährigen im Wochenmittel sogar von 0,5 auf 0,6 Prozent – am 24. Oktober erneut mit 0,9 Prozent in der Spitze.

Doch danach trübte sich das Bild deutlich ein. In der dritten Woche sank die Reichweite des «Glücksrads» auf 150.000 und der Marktanteil fiel um 0,2 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent. Auch beim jungen Publikum wurde das Klima mit 0,4 Prozent und durchschnittlich 30.000 Interessierten deutlich rauer. Und das Ende der Fahnenstange war noch nicht erreicht: Woche vier brachte nur noch 130.000 Zuschauer mit sich, der Zielgruppen-Marktanteil sank auf 0,3 Prozent, während der Wert beim Gesamtpublikum stabil blieb. Doch auch dieser sollte sich in der fünften Woche – wir haben mittlerweile schon Mitte November erreicht – weiter abwärtsdrehen: die Show erreichte viele Tiefpunkte. Am Montag, den 14. November stand beim jungen Publikum erstmals die Null auf dem Papier: 0,0 Prozent Marktanteil. Es folgten einige Episoden mit Werten im nur schwer messbaren Bereich – bereits in der vorangegangenen Woche standen teils nur noch 0,1 und 0,2 Prozent Marktanteil zu Buche.

Nachdem das «Glücksrad» bereits in den Vorwochen zunehmend an Zugkraft verlor, fiel zwei Tage später auch die Gesamtreichweite auf das Staffeltief von 80.000 Zuschauern. Zwar berappelte sich die Show danach und kletterte eine halbe Stunde später sowie an den folgenden Tagen wieder auf bis zu 160.000 Zuschauer, doch die Gesamtbilanz der vorletzten Woche liest sich verheerend. Immerhin verweilte die Reichweite bei stabil niedrigen 130.000 Zuschauern, doch der Gesamtmarktanteil fiel auf 0,4 Prozent – bei den Jüngeren bis auf 0,2 Prozent. Und auch die letzte Ausstrahlungswoche konnte das Bild kaum noch geraderücken. 0,5 bzw. 0,3 Prozent standen auf dem Papier.

Das Interesse am «Glücksrad» bei RTLplus war anfangs groß, aber im Laufe der Ausstrahlungswochen wanderten viele Zuschauer ab und die Marktanteile fielen deutlich. Im Mittel schalteten 160.000 Zuschauer ein – und damit gelang der Gameshow zumindest ein Teilerfolg: sie war in dieser Hinsicht beliebter als «Jeopardy!» und «Familien Duell», die im Schnitt nur 100.000 bzw. 140.000 Zuschauer anlockten. Letztlich äußerte sich das nur in minimal besseren 0,6 Prozent Marktanteil, die zwar angesichts des aktuellen Senderschnitts in Höhe von 0,9 Prozent etwas dünn wirken, aber für den hart umkämpften Vorabend durchaus akzeptabel sind. Bemerkenswert ist aber vor allem die Schwäche bei den 14- bis 49-Jährigen. Erzielten die beiden Vorgänger noch 0,6 und 0,7 Prozent, generierte das «Glücksrad» mithilfe von durchschnittlich 30.000 Zuschauern gerade einmal 0,4 Prozent Marktanteil – ebenfalls schleppend im Angesicht des Senderschnitts, der im November bei 0,9 Prozent lag.

Doch bei RTLplus setzt man weiterhin auf die Neuauflagen der alten Klassiker, schließlich seien nicht nur die Kernzeiten bei der Entscheidung über die Fortsetzung der Gameshow-Formate relevant. Zuletzt erklärte RTLplus-Chef Jan-Peter Lacher nämlich: „Besonders hohe Marktanteile holen wir am Vormittag und am späten Abend. Hier liegen wir deutlich über Senderschnitt. Diese Entwicklung bestätigt das Phänomen, dass kleinere Senders ganz besonders in den Randzonen genutzt werden.“ Angesichts der neuen Folgen im nächsten Jahr war somit auch das «Glücksrad» aus Sendersicht ein Erfolg.

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
eggi4u
07.12.2016 21:23 Uhr 1
Nunja, die Freude war groß, die Enttäuschung aber auch



Sendezeit zu kurz, Runden zu schnell, nervige Schnellraterunden. Es geht wie in allen Shows nur ums Geld



Moderator kommt auch nervig rüber! "Drehen, Vokal kaufen, lösen?" Gefühlt 20x in der Show gefragt



Spannung kommt nicht auf, gerade in der dritten Runde, sollten die Kandidaten schon die Möglichkeit bekommen, ordentlich Umsaz zu machen, mit langen Rätseln! Und 1.500 Euro in Runde drei ist halt auch spärlich!



Früher gab es auch noch das Feld SONDERPREIS, fehlt!



Der EXTRA DREH wurde durch einen läppischen JOKER ersetzt....



Der Show fehlt die Spannung, die Größe und der Kult! Kult wird es bei RTLplus nicht mehr, Kult war es bei Sat 1 und Kabel 1



Glücksrad damals bei 9live: mehr Geld, mehr Gewinne,... dafür ein Schrott Studtio

Glücksrad heute bei RTLplus: wenig Geld, KEINE gewinne, dafür ein akzeptables Studio



Ich hoffe, man hört auf die vielen Kommentare der Fans auf FB und Co und nimmt sich die Vorschläge zu Herzen und ändert etwas!
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