
Erst vor einem Jahr wurde die Kathedrale am Bebelplatz, wo 1933 die Nazis Bücher verbrannten, nach umfassender Neugestaltung wiedereröffnet. In ihrer Krypta ruht der selige Bernhard Lichtenberg, der als Dompropst offen gegen die NS-Diktatur protestierte und dafür mit seinem Leben bezahlte. An Allerheiligen, dem Tag, an dem Christen ihrer Heiligen und Glaubenszeugen gedenken, wird die Verbindung von Glaube und Zivilcourage in der Kathedrale besonders spürbar.
Durch die Neugestaltung des Innenraums wird Kirchenarchitektur zum Programm: Die Gemeinde versammelt sich auf einer Ebene rund um den zentral platzierten Altar – ein kraftvolles Symbol dafür, dass alle Menschen vor Gott gleich sind. Eine unsichtbare Achse verbindet das Taufbecken in der Krypta, den Altar und die Öffnung der Kuppel zum Himmel. So werden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Glaubens räumlich erfahrbar.
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