
Während Taylor Sheridan seine Serien vorwiegend selbst schriebt, übernimmt Terence Winter und sein Autorenraum die Arbeit. Das hat sich vor allem in der ersten Staffel (von Tulsa King?) als sehr positiv herausgestellt hat, schließlich ist Hauptdarsteller Sylvester Stallone mit 78 Jahren ein älterer Mann. Trotz seines Alters muss seine Geschichte glaubhaft sein, damit seine Figur Dwight „The General“ Manfredi glaubwürdig bleibt. Dennoch ist für den Rezipienten klar, dass der Mafia-Gangster nicht einfach umgelegt werden kann. Stallone trägt immerhin das Format und soll noch in mindestens zwei Staffeln zu sehen sein.

In der ersten Episode sitzt Dwight im Gefängnis, wobei klar ist, dass er dort nicht lange verweilen will. Schließlich weiß das auch der jüngste Zuschauer, dass eine solche Serie wohl nicht funktionieren würde, wenn der Hauptdarsteller nicht handeln könnte. Jedenfalls kommt er mit Hilfe seiner Tochter Tina Manfredi-Grieger (Tatiana Zappardino) und einer Kaution von 300.000 US-Dollar wieder in Freiheit.
Manfredi lernt im Gefängnis Harlan Thibodeaux (J. D. Walsh) kennen, der aufgrund eines Energiebetrugs verhaftet wurde. Er hat 12,5 Millionen US-Dollar Fördergelder für einen Windpark bekommen, aber diese Gelder verspielt. Nun steigen Manfredi und seine Gangster-Gruppe in dieses Geschäft ein. Sie wollen in den Windpark investieren, damit sie eine Marihuana-Plantage mit Strom versorgen können. Die ersten Episoden sind noch mit dem langwierigen Gerichtsverfahren behaftet, ehe es zum Mittelpunkt der Staffel kommt. Vorneweg kann man allerdings sagen, dass Manfredi den Staat austricksen kann.

In den späteren Episoden taucht auch Cal Thresher (Neal McDonough) auf, ein Öl-Tycoon, welcher eine Geschäftsbeziehung mit dem chinesischen Triaden-Gangster Jackie Ming (Rich Ting) eingeht. Außerdem half er Magaret Devereaux (Dana Delany) beim Pferdehof, als sie in finanzielle Schwierigkeiten geriet.

Kurz vor dem Finale steht Armand „Manny“ Trusi (Max Casella) im Mittelpunkt, da er auf der Fennario-Ranch arbeitete, aber durch seine schwierige Art auch noch Haus und Hof verliert. Er beklaut Manfredi und wird inzwischen zum Gejagten. Wie schon bei der ersten Staffel dürfen sich die Zuschauer auf eine Action-Szene freuen, schließlich soll «Tulsa King» die einstige «Rambo»-Fortführung sein. Das durchaus brutale Format zeichnet sich eben nicht dafür aus, dass sich die verschiedenen Banden zusammen an den Tisch setzen und eine geschäftliche Verbindung mit Anwälten ausarbeiten. In Tulsa herrscht das Recht des Stärkeren und somit setzen Taylor Sheridan und Terence Winter ihr bisheriges Schaffen fort. Wie schon bei «The Sopranos» wurden ikonische Momente geschaffen, wenn Tony Soprano oder jemand aus der Truppe in Gewalt eskalieren.
«Tulsa King» ist seit 17. November 2024 bei Paramount+ verfügbar.
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