
Die Gerüchte für die Nachfolge läuft dieser Tage also wieder heiß. Auch im deutschen Fernsehen war «James Bond 007» in den vergangenen Wochen und Monaten sehr präsent. Nachdem sich RTL Deutschland zum Jahreswechsel wieder die Rechte an den 25 Filmen sicherte, räumten gleich zwei Free-TV-Sender ihre Primetime für den Doppelnull-Agenten frei. VOX legte die Filme auf den Donnerstagabend, während Nitro immer mittwochs auf Moore, Craig und Co. setzte. Auch RTL hatte Bond im Programm und zeigte am vorvergangenen Sonntag zum zweiten Mal «James Bond 007 – Keine Zeit zu sterben». 53 Wochen zuvor hatte RTL bereits die Free-TV-Premiere des fast dreistündigen Streifens im Programm. Damals schalteten 2,24 Millionen Zuschauer ein, vergangene Woche wurden 1,82 Millionen Zuschauer registriert. Mit Marktanteilen von 8,4 Prozent im Gesamtmarkt und 8,2 Prozent konnte RTL mit der Wiederverwertung nicht zufrieden sein. Gerade in der Zielgruppe war das Ergebnis enttäuschend und lag fast um die Hälfte niedriger als die Konkurrenz von ProSieben.

Mit der «James Bond»-Reihe zog Konstanz auf dem 20:15-Uhr-Slot ein. Ähnlich wie zuvor ließ sich eine durchschnittliche Reichweite von 1,05 Millionen errechnen, die anderen Filme holten 1,04 Millionen. Für VOX zum Problem wurde allerdings, dass das Publikum mit der Ausstrahlung der Bond-Filme merklich älter wurde. Bestand das Publikum zuvor noch zu 36,5 Prozent aus 14- bis 49-Jährigen, betrug der Anteil des werberelevanten Publikums nur noch zu 24,8 Prozent. Entsprechend verringerte sich auch die Zielgruppen-Quote auf durchschnittlich 5,7 Prozent. Damit sorgte «James Bond 007» bei VOX genau wie bei RTL für einen unterdurchschnittlichen Marktanteil bei den Umworbenen.

Unterm Strich bewegte sich James Bond bei Nitro auf dem Niveau der bis Ende Januar gezeigten Filme. Mit 2,1 Prozent ließ die Filmfranchise ebenfalls etwas Luft zum Senderschnitt. Vor drei Jahren, als RTL Deutschland zuletzt die Rechte an der Filmreihe besaß, lief es gerade bei VOX in der Spitze deutlich besser. Mehrfach übersprang man die Neun-Prozent-Hürde, einmal überbot man sogar die zehn Prozent-Marke. Diesmal sprang der Funken nicht wirklich über, was wohl mit dem zeitlichen Abstand zum letzten Craig-Film gelegen haben könnte. Inzwischen sind fast vier Jahre seit «Keine Zeit zu Sterben» vergangen, zwar ist James Bond durch die zahllosen Spekulationen nach wie vor ständig medial präsent, doch die Begeisterung scheint etwas eingeschlafen. Dabei ist es egal, ob James Bond beim eher männlich geprägten Nitro oder beim voxig-weiblichen Sender mit der roten Kugel läuft. Amazon MGM Studios sollte sich aber nicht mehr allzu viel Zeit lassen, um das 007-Feuer zu entfachen. Auch in der mittel- bis langfristigen Zukunft sollte sich der Versandhändler nicht mehr allzu viel Zeit zwischen den einzelnen Filmen lassen, sonst droht die Fangemeinde immer älter zu werden.
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