
Das ZDF punktet weiterhin am Mittag: Erst wird gekocht, dann verhandelt Horst Lichter antikes Trödelgut, bevor die «Rosenheim-Cops» in Endlosschleife übernehmen. Während andere Sender in diesen Zeitschienen Zuschauer verlieren, bleibt das ZDF stabil. Mit «hallo deutschland» um 17.15 Uhr folgt ein Boulevardmagazin, danach startet die werktägliche Serienstrecke. Die «SOKO»-Formate um 18.00 Uhr sind gesetzt, auf dem 19.25-Uhr-Sendeplatz gibt es Licht und Schatten: «WISO» liefert Qualität, die «Rosenheim-Cops» am Dienstag funktionieren gut, der Mittwoch mit seinen Factual-Formaten dagegen weniger. Am Donnerstag läuft «Notruf Hafenkante» solide, freitags ist «Bettys Diagnose» ein Erfolg.
Aktuell scheint das ZDF einen Höhepunkt zu erleben – doch einige Formate sind merklich in die Jahre gekommen. «Notruf Hafenkante», die «Rosenheim-Cops» oder der «Bergdoktor» sind längst nicht mehr taufrisch. Neue Projekte wie «Fritzie» wurden bereits wieder eingestellt. Die letzten Programm-Neustarts waren meist Krimi-Reihen, die jedoch kaum Aufmerksamkeit erzeugten.

Auffällig ist, dass am ZDF-Wochenende wenig Bewegung herrscht. Früher liefen am Samstagvorabend Tier-Dokus, heute gibt es Wiederholungen von «SOKO»-Serien oder dem «Bergdoktor» – mit oft enttäuschenden Quoten. Zwischen Wintersport und Sportgroßereignissen laufen immer wieder «Bares für Rares» oder erneut die «Rosenheim-Cops». Dabei wäre gerade hier Platz für neue Experimente. Doch weil die Privaten stärker an Reichweite verlieren, kann sich das ZDF entspannt zurücklehnen.

Der Dienstag bleibt der Informationsabend des ZDF – allerdings mit einer gewissen Beliebigkeitsfalle: Mal widmet sich «ZDFzeit» der Ernährung, mal geht es um royale Familien oder US-Politik. Die inhaltliche Bandbreite macht eine Zuschauerbindung schwierig. Doch immerhin: Das ZDF sendet überhaupt hochwertige Dokumentationen – was bei anderen Sendern oft nur angekündigt und dann wieder eingestellt wird.
Kurzum: Das ZDF fährt mit seinem Hauptkanal konstant gute Quoten ein. Neben starken Shows und Krimis helfen auch Großevents und ein stabiles Nachrichtenangebot. Kritische Stimmen werden vom Intendanten Dr. Himmler konsequent abgewiegelt. Doch eines bleibt gewiss: Das ZDF weiß, wie Fernsehen funktioniert – und wo es sich lohnt, zu klotzen.
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