Interview

Carrie Schreiner: ‚Ich bin mehr als nur die Rennfahrerin‘

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Die Neuschauspielerin ist Deutschlands erfolgreichste Motorsportlerin – und nun auch Gaststar bei «Alles was zählt». Im Interview spricht sie über Textlernen unter Druck, das Gefühl, plötzlich nicht im Cockpit, sondern im Steinkamp-Zentrum zu stehen, und warum sie sich mehr zutraut als schnelle Rundenzeiten.

Frau Schreiner, Sie sind eigentlich auf Rennstrecken zuhause – wie kam es dazu, dass Sie plötzlich bei «Alles was zählt» vor der Kamera standen?
Ich kenne Marc schon seit einigen Jahren vom «24h Rennen», dort ist er für Nitro als Moderator unterwegs. Sie hatten irgendwie die Idee mich zu integrieren. Also hat man mich einfach angerufen und gefragt.

Was war Ihre erste Reaktion auf die Anfrage für eine Gastrolle? War sofort klar, dass Sie zusagen, oder haben Sie gezögert?
Ich habe sofort zugesagt. Ich fand die Idee witzig. Doch natürlich hatte ich Respekt davor. Text lernen, usw…

Sie spielen sich selbst in der Serie – wie viel echte Carrie steckt denn in der «AWZ»-Carrie?
Sobald man einen Text lernen muss ist das natürlich etwas anderes. Ich musste mich jedoch nicht groß umstellen. Die Rolle war nicht besonders anspruchsvoll, das hat es leichter für mich gemacht.

Wie war es, plötzlich nicht mehr im Rennoverall, sondern am Set des Steinkamp-Zentrums zu stehen?
Total surreal. Ich kenne die Serie seit meiner Kindheit. Es war also direkt irgendwie vertraut. Wie als wäre ich schon dort gewesen.

Sie haben erzählt, dass Ihnen das Textlernen Respekt eingeflößt hat. Wie haben Sie sich auf Ihre Szenen vorbereitet – eher wie auf ein Rennen oder ganz anders?
Ich hatte Glück, dass ich eine sehr nette Kollegin hatte, die mit mir geübt hat und alles mehrmals durchgegangen ist. Ich wurde von Mal zu Mal besser. Als die Kameras liefen war der Druck dann natürlich ein anderer und ich habe eher mal einen Fehler gemacht. Ich will mir nicht ausmalen wie es ist ganze Bücher mit Text lernen zu müssen. Also Respekt an alle Berufsschauspieler!

Gab es einen besonderen Moment am Set, der Ihnen in Erinnerung geblieben ist – sei es lustig, rührend oder überraschend?
Kein bestimmter Moment. Alle waren super nett zu mir und haben mir ein gutes Gefühl gegeben.

Sie sind eine Pionierin im Motorsport – erste weibliche Gewinnerin des ADAC Kart-Masters, erste deutsche Fahrerin in der F1 Academy. Wie wichtig ist es Ihnen, auch jenseits der Rennstrecke neue Wege zu gehen?
Für mich ist der Motorsport die klare Nummer 1. Trotzdem versuche ich mir natürlich nebenher etwas aufzubauen. Sei es meine Werbeverträge, meine Partnerschaft mit dem Sauber-F1-Team. Ich bin mehr als nur die Rennfahrerin. Ich habe viele Stärken und bin froh, dass mein Umfeld das erkennt und genau diese Stärken fördert.

Zwischen Dreharbeiten und 24h-Rennen am Nürburgring liegen nur wenige Wochen – wie bekommen Sie diesen Spagat zwischen Schauspiel und Motorsport zeitlich und mental hin?
Besonders die Zeit vor dem «24h Rennen» war extrem fordernd und anstrengend. Ich fahre in zwei Serien, war nur einige Tage vorher noch in Kanada bei der Formel 1. Es war reines Glück, dass ich genau an dem geplanten Termin Zeit hatte für den Dreh. Auf der einen Seite fühle ich natürlich ein sehr besonderes Leben, für das ich dankbar bin. Freie Tage habe ich aber sehr selten. Deswegen ist es so wichtig, dass man das liebt, was man tut.

Könnten Sie sich vorstellen, öfter zu schauspielern – vielleicht sogar in einer größeren Rolle oder Serie? Oder bleibt die Rennstrecke Ihre große Bühne?
Naja, ich würde niemals „nie“ sagen. Erst mal will ich mir das Ergebnis anschauen, ob ich überhaupt Talent dafür habe. Und zum jetzigen Zeitpunkt habe ich keine Kapazitäten dafür. Doch wer weiß, was die Zukunft bringt. Man sollte allem was kommt offen entgegentreten.

Und ganz ehrlich: Wie war es, sich selbst im Fernsehen zu sehen? Eher stolz oder eher cringe?
Noch habe ich es ja nicht gesehen. Normalerweise meide ich es mir Interviews oder Ähnliches nochmal anzuschauen. Ich finde das unangenehm. Aber bei «Alles was zählt» mitzuspielen ist natürlich was Besonderes. Deswegen mache ich da mal eine Ausnahme.

Danke für Ihre Zeit!

«Alles was zählt» mit Carrie Schreiner läuft zwischen 16. und 22. Juli 2025.

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