Natürlich was er das alles beherrschende Thema an diesem Samstag: Der Comeback-Kampf von Stefan Raab gegen Regina Halmich auf – wer hätte dies noch vor wenigen Jahren gedacht – RTL und nicht ProSieben. Damit waren es also die Kölner, die sich mit den Rechten am Kampf auch die Erwartung einer Megaquote einkauften, die aber durchaus auch die Fallhöhe einer kleinen Enttäuschung mit sich brachte. Schließlich musste Raab die größte Quote seit Wetten, dass einfahren, um der unterstellten Größenordnung auch gerecht zu werden.
Dies tat «Der Clark Final Fight» insgesamt mit 5,90 Millionen, die es zu 25,8 Prozent bis zu einem gewissen Grad - es war ein klasse Ergebnis in Anbetracht der Tatsache, dass Raab beim älteren Publikum für gewöhnlich nicht so verfängt. Beim jungen Publikum hingegen sah es mit 52,9 Prozent (2,95 Millionen) noch ein Stück praller aus – hier brauchte man den Vergleich zu «Wetten, dass» nicht zu scheuen. Alles in allem natürlich phantastische Zahlen, die aber doch noch eine Liga unter den ganz ganz großen Straßenfegern lag. Vielleicht wäre theoretisch gar noch mehr vorstellbar gewesen.
Klar war selbstredend, dass es die anderen Sender unter diesen Bedingungen schwerer hatten als sonst. Dennoch scheuten zumindest die beiden öffentlich-rechtlichen Anstalten nicht, frischen Stoff zu liefern. Beim ZDF ging gar eine weitere Live-Show in direkte Konfrontation: Es war das «Quiz Champion-Spenden-Special», welches immerhin noch im Stande war, 2,86 Millionen und passable 12,2 Prozent beim älteren Publikum zu locken. Bei den Jüngeren hingegen lag man mit 5,8 Prozent (0,33 Millionen) weit hinter Raab. Im Ersten wurde derweil ein neuer Krimi in die Sendeleitung geschickt, konnte er sich noch vor die Mainzer setzen? Mit 4,83 Millionen zu 19,6 Prozent bei allen ab drei, gelang dies «Charlotte Link: Ohne Schuld» tatsächlich deutlich – bei den Leuten bis 49 performante man ebenfalls klar schwächer als RTL, denn nur 5,5 Prozent standen zu Buche.
Verständlicher aber irgendwie doch auch enttäuschender Weise nutzte Raabs Ex-Sender ProSieben den Abend nicht, um zum großen Gegenschlag auszuholen, stattdessen hier nur ergebene Konservenpolitik mit «Stirb langsam 4.0», die nur abgestandene 5,5 Prozent (0,31 Millionen) in der Zielgruppe mit sich brachte. Noch etwas schlechter sah es drüben bei Sat.1 aus, wo ebenfalls ein Film über den Äther gejagt wurde. Das Familiendrama mit dem einfachen Titel «Wunder» lag mit 0,22 Millionen und 3,9 Prozent weitab vom Schuss. Beim Gesamtpublikum gab es ebenfalls nur 3,0 Prozent.
Sparprogramm weitergehend bei den Sendern der dritten Generation: Angefangen mit VOX, wo der zwanzig Jahre alte Will Smith-Streifen «I, Robot» bloß magere 3,3 Prozent (0,19 Millionen) der Umworbenen einfing, weiter mit der über 30 Jahre alten «Gefährlichen Brandung» auf RTLZWEI, die mit 2,1 Prozent (0,12 Millionen) abstürzte, bis hin zu Kabel Eins, wo der xte «FBI»-Marathon bei den Jüngeren nur einen Korridor von 1,3 bis 2,2 Prozent beschreiten konnte.
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