Rundschau

Große Filme, große Probleme

von

Sowohl Ridley Scotts «Napoleon» als auch «Faraway Downs» von Baz Luhrman haben starke Performance-Probleme.

«Napoleon» (seit 23. November im Kino, bald bei AppleTV+)
Vor der atemberaubenden Kulisse dieser Großproduktion und vom legendären Regisseur Ridley Scott inszeniert, zeigt der Film Bonapartes unerbittlichen Weg zur Macht – durch das Prisma seiner süchtig machenden, unbeständigen Beziehung zu seiner einzigen, wahren Liebe Joséphine. Präsentiert werden dabei Bonapartes visionäre militärische und politische Taktiken in einigen der dynamischsten Schlachtszenen, die je gefilmt worden sind.

Frankfurter Allgemeine Zeitung: “«Napoleon» als Ärgernis zu bezeichnen wäre ein zu großes Kompliment für diese aufgeblasene, zweieinhalbstündige Nichtigkeit von einem Film. Ridley Scott hat in den letzten fünfzig Jahren viele Schlachten auf der Leinwand geschlagen – und die meisten, wenn auch oft nur knapp, gewonnen. Diese ist seine bisher traurigste Niederlage.“



«Faraway Downs» (ab 26. November bei Disney+)
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die englische Aristokratin Lady Sarah Ashley (Nicole Kidman), die um die halbe Welt reist, um ihren untreuen Ehemann zur Rede zu stellen und einen ungewöhnlichen Vermögenswert zu verkaufen: eine Millionen Hektar große Rinderfarm im australischen Outback namens Faraway Downs. Nach dem Tod ihres Mannes plant der skrupellose australische Rinderbaron King Carney (Bryan Brown), ihr das Land wegzunehmen, und sie tut sich widerwillig mit einem rauen Viehtreiber (Hugh Jackman) zusammen, um ihre Ranch zu schützen.

Variety: “Hätte Luhrmann versucht, eine australische Version von «Vom Winde verweht»" zu drehen, mit all dem Paternalismus, den magischen Negern und den Klischees, die die meisten Hollywoodfilme des Goldenen Zeitalters prägten, wäre «Faraway Downs» ein Erfolg geworden. Von kitschigen Schlägereien bis zu Bombenanschlägen ist hier nichts überraschend, denn das Publikum hat diese Geschichte schon eine Million Mal gesehen.“



«Scott Pilgrim hebt ab» (seit 24. November bei Netflix)
Scott Pilgrim verliebt sich in Ramona Flowers und muss sich gegen ihre sieben fiesen Ex-Freunde behaupten, um mit ihr auszugehen. Doch es wird noch komplizierter.

The Hollywood Reporter: “So diffus die Geschichte auch sein mag, die anderen Dinge, die passieren, sind zum Glück oft bezaubernd, angefangen bei der Animation von Science Saru unter der Regie von Abel Góngora. Sie sieht genau so aus und fühlt sich genau so an wie die Bücher von O'Malley, was sehr befriedigend ist, auch wenn es sich dabei um eine weniger schillernde Meisterleistung der Fantasie handelt als die Magie, die Wright im Film erreicht hat.“



«Turn to me Mukai-kun» (seit 18. Oktober bei Netflix)
Mukai Satoru ist ein Büroangestellter, der als Student eine Freundin hatte, sich aber nach einem Zwischenfall von ihr trennte. Das ist 10 Jahre her, aber Mukai konnte seine Ex-Freundin nicht vergessen und ist immer noch Single. Dieses Mal ist Mukai entschlossen, zum ersten Mal seit 10 Jahren wieder Liebe zu finden.

Süddeutsche: “Man braucht ein bisschen Geduld mit der sogenannten Liebeskomödie, denn sie ist weder wahnsinnig komisch noch actionreich. Aber wer sich auf diese Geschichte vom Auf-der-Stelle-Treten des Single-Mannes einlässt, auf ihre Dialoge und ihre vor sich hin rätselnden Figuren, bekommt eine Antwort darauf, warum in Japan immer weniger Kinder geboren werden. Die Serie ist das Porträt einer Mittelklasse-Generation, die sich im reichen, konservativen Inselstaat mit dem gesellschaftlichen Fortschritt abplagt.“



«007: Road to a Million» (seit 9. November bei Amazon)
Neun Zweierteams reisen um die Welt und stellen sich körperlichen und geistigen Herausforderungen, um 10 von "The Controller" (Brian Cox) versteckte Fragen zu finden, deren richtige Beantwortung der Schlüssel zum Gewinn des Hauptpreises von 1.000.000 £ ist.

Decider: “«007: Road to a Million» ist in vielerlei Hinsicht eine konventionelle Reality-Show mit Herausforderungen. Aber sie macht die richtigen Schritte, um die Bond-Marke als Rahmen zu etablieren, und lehnt viel von der Oberflächlichkeit ab, die in diesem Genre üblich ist.“


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