Wochenquotencheck

«Die perfekte Minute» ist nicht das perfekte Vorabendprogramm

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Wenn der Höhepunkt des Quotenglücks etwas mehr als die Hälfte des Senderschnitts ist, wissen die Verantwortlichen schon jetzt, dass auch «Die perfekte Minute» den chronisch schwachen Vorabend nicht retten kann.

Ulla Kock am Brink moderiert wieder ihre einstige Primetime-Show «Die perfekte Minute» – allerdings nicht um 20:15 Uhr, sondern am chronisch schlechten Sat.1-Vorabend. Im Nachgang an «Volles Haus! Sat.1 Live», das in der Zuschauergunst immer weiter sinkt, hat die «100.000 Mark Show»-Moderatorin den Sendeplatz von Daniel Boschmann übernommen. Dieser war in den vergangenen Monaten mit «Mein Mann kann» in der 19-Uhr-Stunde unterwegs. Wie Quotenmeter berichtete, gab es über die Normalo-Version am Vorabend aus Quotensicht nur wenig Gutes zu berichten.

Lediglich eine halbe Million Zuschauer schalteten zwischen Oktober und März die tägliche Vorabendsendung ein. Der Marktanteil bewegte sich bei miserablen 2,2 Prozent. Auch in der Zielgruppe reichte es mit 0,12 Millionen 14- bis 49-Jährigen nur zu unterirdischen 2,8 Prozent Marktanteil. Brachte Ulla Kock am Brink mit der Produktion aus dem Hause Banijay Productions Germany frischen Wind in den Vorabend? Kurz ausgedrückt: Nein. Obwohl der Start – vermutlich aufgrund der Premieren-Neugierde etwas besser lief, ließ die Gameshow im Laufe der Woche kräftig nach.

Während am Montag 0,66 Millionen Zuschauer einschalteten, sank das Interesse bereits am Dienstag auf 0,45 Millionen. Der Marktanteil verschlechterte sich von ohnehin schwachen 2,8 Prozent auf desaströse 1,9 Prozent. Auch in der Zielgruppe war ein deutlicher Zuschauerschwund zu erkennen. Zum Auftakt wurden 0,15 Millionen 14- bis 49-Jährige gemessen, 24 Stunden später waren es nur noch 0,11 Millionen – ein Verlust von mehr als 25 Prozent. Dementsprechend sank die Einschaltquote von 3,6 auf 2,5 Prozent. Noch schlechter sah es am Mittwoch aus. Auf dem Gesamtmarkt blieb «Die perfekte Minute» mit 0,43 Millionen und 1,9 Prozent Marktanteil relativ stabil, doch in der Zielgruppe reichte es noch nicht mal mehr für 100.000 Zuschauer. Nur 70.000 Umworbene schalteten ein, sodass wahrlich unterirdische 1,8 Prozent heraussprangen.

Am Donnerstag erreichte man dieselbe Sehbeteiligung wie am Dienstag. 0,45 Millionen Zuschauer sorgten diesmal für leicht verbesserte, aber noch immer schreckliche 2,1 Prozent. Tag vier spülte 90.000 junge Zuschauer an, der Marktanteil lag bei 2,2 Prozent. Zum Wochenausklang schien sich das Ergebnis eingependelt zu haben. Es wurden 0,43 Millionen Zuschauer ab drei Jahren gemessen, darunter erneut 0,09 Millionen Umworbene. Mit Marktanteilen von 2,0 Prozent bei allen und 2,2 Prozent blieb Sat.1 auf einem stabil schlechten Niveau.

In der Auftaktwoche steht für «Die perfekte Minute» eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 0,48 Millionen auf dem Papier. Dieser Wert wurde aber nur zum Auftakt relativ deutlich übertroffen, alle anderen Tage lagen darunter. Dies bescherte Sat.1 einen Gesamtmarktanteil von 2,5 Prozent. In der klassischen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen kann man mit 0,10 Millionen und 2,5 Prozent alles andere als zufrieden sein. Wenn der Quoten-Höhepunkt kaum höher als die Hälfte des Senderschnitts (Jahresmarktanteil Sat.1 2022: 6,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen) anzusiedeln ist, muss sich der Sender schleunigst hinterfragen, ob die aktuelle Strategie noch die richtige ist. Das Problem am Vorabend ist bekanntlich nicht neu, man muss nur bei Steven Gätjen, Ross Antony, Ruth Moschner oder Daniel Boschmann nachfragen.

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