Hintergrund

UFA und Fraunhofer HHI entwickeln Gedenkstätten-Projekt

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Die Zeitzeugen werden immer weniger, weshalb die UFA federführend in einem Virtual-Reality-Projekt ist.

Die Schreckenstaten des Nationalsozialismus soll sich in Deutschland – und hoffentlich auch in allen anderen Ländern – nie wiederholen. Die letzten Überlebenden aus dieser Zeit sind inzwischen merklich gealtert, wenn nicht gar schon verstorben. Fraunhofer HHI und UFA haben sich deshalb zusammengeschlossen, um mit Hilfe der volumetrischen Videos das Virtual-Reality-Projekt „Ernst Grube – Das Vermächtnis“ auf die Beine zu stellen, dessen „3D Human Body Reconstruction“-Technologie, die Zeitzeugen festhält.

Mithilfe von 32 Kameras wurde der Holocaust-Überlebende Ernst Grube im volumetrischen Studio aufgenommen. Aus der Videoinformation wird dann mittels Computer Vision Verfahren ein naturgetreues dreidimensionales Abbild von Erbst Grube berechnet, welches direkt in eine virtuelle Welt integriert werden kann. Durch diesen „begehbaren Film“ wird ein Zeitdokument in einer noch nie dagewesenen Weise veranschaulicht.

So soll vor allem jüngeren Generationen, denen die Geschehnisse des Nationalsozialismus weit entfernt scheinen, die Thematik als Virtual Reality (VR)-Erlebnis anschaulich vermittelt werden. Das Projekt „Zeitzeugen“ setzt so einen neuen Meilenstein in der Dokumentation eines zentralen Kapitels der deutschen Geschichte und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur deutschen und europäischen Erinnerungskultur. Das Virtual-Reality-Projekt eignet sich vor allem für den Einsatz von VR-Brillen, die von mehreren Anbietern entwickelt wurden. Während Facebook diese etwa für sein Metaverse einsetzen möchte, eignen sich diese Brillen auch für den Geschichtsunterricht.

Die Produktion begann im Jahr 2019, man habe mit Grube insgesamt 80 Minuten Interviewmaterial aufgenommen. Ein dreiminütiges Proof-of-Concept wurde vor knapp einem Jahr im NS-Dokumentationszentrum in München vorgestellt. Im Februar wurde in Zusammenarbeit mit INVR.Space insgesamt fünf Räume, darunter die Wohnung der Grubes in München und das Konzentrationslager Theresienstadt digital nachgebaut. „Gerade jetzt, wo antisemitische Tendenzen wieder erschreckend sichtbar werden, ist es wichtiger denn je, darauf aufmerksam zu machen und wir freuen uns sehr, dass unsere VR Experience einen Meilenstein in der Aufrechterhaltung unserer notwendigen Erinnerungskultur setzen kann“, teilte Joachim Kosack, Geschäftsführer UFA und UFA Serial Drama mit.

Ab Mittwoch, den 29. Juni, bis 31. Oktober 2022 kann freitags zwischen 12.00 und 16.00 Uhr die Präsentation genutzt werden. In einem Raum der ehemaligen Häftlingswäscherei haben gleich vier Personen die Möglichkeit, sich virtuell und dreidimensional fortzubewegen. Axel Drecoll, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, erläuterte: „Wir erforschen derzeit in verschiedenen Projekten, wie sich digitale Anwendungen auf dem Gelände der Gedenkstätte einbinden lassen und ob dies das Lernen am historischen Ort unterstützt. Wir arbeiten an eigenen Anwendungen aus dem Bereich Virtual und Augmented Reality und werden diese bald testen.“

Kurz-URL: qmde.de/135178
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