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Rekorde für Formel 1 und Wimbledon, DAZN greift in den USA an

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In den USA hält DAZN bereits Rechte an der Major League Baseball, nun sollen noch attraktivere Pakete folgen. Und: Quoten von Formel 1 und dem Wimbledon-Wahnsinn.

DAZN greift nach NHL und NFL


Sporthighlights der kommenden Woche

  • täglich: Tour de France (Eurosport/Das Erste/one)
  • Montag, 20.15 Uhr: Regionalliga (1. Spieltag), 1. FC Schweinfurt - TSV Aubstadt (Sport1)
  • Mittwoch, 17.45 Uhr: Handball U21-WM, Dänemark - Deutschland (Eurosport)
  • Ab Donnerstag täglich: Leichtathletik U20-EM (Eurosport)
  • Freitag, 21 Uhr: Finale Afrika-Cup (DAZN)
  • Sonntag, 2 Uhr: International Champions Cup, FC Bayern - Real Madrid (Sport1/DAZN)
  • Der Quotenmeter.de-Exotentipp: ab Dienstag täglich: Reiten, CHIO in Aachen (WDR)
Jetzt könnte DAZN auch in den USA so richtig zuschlagen. Hierzulande haben ohnehin einige US-Sportligen ihre Heimat bei DAZN, mit einem möglichen Deal in den USA selbst, könnten aber auch die Abo-Zahlen jenseits des Atlantiks in die Höhe schnellen. Der Service der Performance-Gruppe soll sich laut Gerüchten vor allem nach der NHL und der NFL strecken, also nach US-Eishockey und American Football. Schon seit längerer Zeit rankten sich Gerüchte darum, dass der Sport-Streamer Interesse an NFL-Rechten habe, vor allem am NFL Sunday Ticket. Das Paket wird dieses Jahr neu auf dem Rechtemarkt erscheinen. Der Sonntag gilt als der attraktivste Wochentag für Football-Übertragungen.

Bislang wurden diese Spekulationen aber von der Tatsache gedämpft, dass AT&T/DirecTV noch einen Exklusiv-Deal mit der NFL unterhält. Aus dem Vertrag könnte die Liga bei einem lukrativen Angebot aber auch aussteigen. Simon Denyer, der DAZN-CEO in den USA, ging nun in einem Interview mit Bloomberg so weit, öffentlich Interesse an NFL-Rechten zu bekunden. Als wesentlichen Grund nennt DAZN das Ziel, einer der großen globalen Anbieter in Over-the-Top-Angeboten zu werden. Die USA und Kanada hätten diesbezüglich weltweit die höchste Penetration.

Im April sicherte sich DAZN bereits Rechte an der MLB, der US-Baseball-Liga, um ein erstes klares Signal zu senden. Doch die NFL ist die meistgesehene Sportliga in den USA und kostet daher horrende Summen. Für das aktuelle, exklusive Rechtepaket zahlen AT&T/DirecTV bis 2022 im Schnitt 1,5 Milliarden Dollar pro Jahr. Ein Deal dieser Größe wäre der mit Abstand größte Vertrag, den DAZN je abgeschlossen hat. DAZN soll alleine im vergangenen Jahr 627 Millionen Dollar Verlust gemacht haben. Diese Summe würde sich mit einem Kauf der Sonntagsrechte deutlich erhöhen. Als weitere Bieter werden allerdings auch Disney und Amazon gehandelt.

Ohnehin ist nicht gesagt, dass die Rechte wieder exklusiv verkauft werden. Eine weitere Option wäre ein Modell im Stile der UEFA Champions League, wobei AT&T/DirecTV die Exklusiv-Rechte an Kabel- und Satellit-Übertragung halten würde und Spiele an DAZN sublizensiert. Oder AT&T tritt die Streaming-Rechte ab und behält nur die Exklusiv-Rechte an der Übertragung via Kabel und Satellit. So würde die NFL sogar noch an Reichweite gewinnen, vermutlich aber weniger einnehmen.

Gesichert sind auch die Avancen DAZNs in Bezug auf die NHL. Der Streaming-Anbieter soll an ersten Gesprächen mit der Eishockey-Liga teilgenommen haben. Am Ende der Saison 2021/2022 werden die NHL-Rechte wieder frei, wenn der zwei Milliarden Dollar schwere Zehn-Jahres-Vertrag mit NBC und NBC SportsNet abläuft. DAZN soll sich aber nicht etwa um Live-Rechte bemühen, sondern um ein Format, dass dem “Red Zone”-Format hierzulande ähnelt, wobei DAZN im Rahmen der NFL-Übertragungen von einem Live-Spiel zum anderen springt - im Grunde also ein Konferenzmodell.

Derartige Spekulationen gibt es auch in Verbindung mit DAZN und der NBA. Weil die NFL für DAZN aber Vorrang habe, glauben Experten, dass diese Gespräche nicht voranschreiten werden, ehe der Perform-Dienst mit der NFL fertig verhandelt hat. DAZNs Deal mit der MLB kostet bereits um die 300 Millionen Dollar. Für ein Abo müssen Kunden in den USA derzeit deshalb 19,99 US-Dollar hinblättern.

SWR bündelt Sportsendungen


Gut, sonderlich kreativ ist der Name nicht, doch die Sportsendungen des SWR haben ab dem 20. Juli einen gemeinsamen Namen. Von dort an werden alle Sportsendungen im SWR Fernsehen unter dem Namen “SWR Sport” laufen und gebündelt unter www.SWR.de/Sport abrufbar sein. Dazu Harald Dietz: "Der SWR macht mit der einheitlichen Benennung den nächsten konsequenten Schritt zu einer multimedialen Sportwelt. Egal ob im TV, Online oder in den sozialen Medien”, erklärt der Hauptabteilungsleiter SWR Sport und verrät: “Schon jetzt erreichen viele Inhalte aus unseren Fernsehsendungen non-linear mehr Abrufe als TV-Zuschauer*innen." Zum Auftakt der 3. Liga zeigt SWR Sport die Begegnung 1. FC Kaiserslautern - SpVgg Unterhaching am 20. Juli von 14 bis 16 Uhr im SWR Fernsehen und im Stream. Ansonsten werden die Regelsendungen immer samstags von 17.30 Uhr bis 18 Uhr und sonntags von 21.45 Uhr bis 22.30 Uhr zu sehen sein.

Telekom zieht positive Basketball-Bilanz


7,5 Millionen Zuschauer sollen in der vergangenen Saison die Basketball-Spiele bei Telekom Sport verfolgt haben - das gab das Telekommunikationsunternehmen in einer Pressemitteilung bekannt. Gemeint sind hiermit die Einzelreichweiten aller Spiele in der Summe. Es war die bislang vierte Basketball-Saison beim Streaming-Angebot der Telekom. Am besten schnitt dabei das entscheidende fünfte Playoff-Spiel zwischen dem FC Bayern und ALBA Berlin ab, das über 100.000 Zuschauer erreichte. Telekom Sport verbreitet alle Spiele der Basketball-Bundesliga über TV, Web und per App. In der vergangenen Saison zeigte Telekom Sport über 400 Spiele der BBL, des BBL-Pokals, der EuroLeague und des EuroCups.

Chinese Super League bleibt bei DAZN


Für Fußball-Liebhaber bietet DAZN mittlerweile ein breites Angebot. In Deutschland machte sich der Sport-Streamer vor allem durch die Übertragung von Partien europäischer Top-Ligen einen Namen, darunter die LaLiga, die Serie A, die Ligue A oder zuletzt auch die Premier League, die nun wieder zu Sky wechselt. Mittlerweile zeigt DAZN aber auch Ligaspiele von anderen Kontinenten, seit dieser Saison zum Beispiel die Major League Soccer. Interessenten an der Chinese Super League dürfen sich nun freuen, denn DAZN gab kürzlich bekannt, die Rechte an der chinesischen Liga um die zwei kommenden Spielzeiten verlängert zu haben.

Frage der Woche


Sollte DAZN auch in Deutschland mehr in Sportrechte investieren?
Ja, besonders in Bundesliga-Rechte.
35,9%
Ja, besonders in kleinere Sportarten, die anderswo nicht laufen.
27,5%
Nur wenn der Preis nicht ansteigt.
22,1%
Nein, das Angebot genügt mir.
14,5%

Wimbledon-Wahnsinn


So ein Wimbledon-Finale hat die Tenniswelt noch nicht gesehen! In fünf Sätzen entschied Novak Djokovic das Giganten-Duell gegen Roger Federer schlussendlich für sich. Es war das längste Endspiel der Geschichte - alleine das Ergebnis des letztes Satzes lautete 13:12. Sky Sport übertrug das knapp 315 Minuten lange Sensations-Match ab 15 Uhr. Im Schnitt sahen 310.000 Zuschauer zu, darunter 160.000 14- bis 49-Jährige. Insgesamt holte sich Sky damit 1,6 Prozent Marktanteil und bei jungen Zuschauern 2,7 Prozent. Ganz großes Tennis - auch quotentechnisch!


Formel 1 nimmt weiter Fahrt auf


Erst im Rahmen des Großen Preis von Österreich vor zwei Wochen erzielte die Formel 1 einen neuen Saisonrekord - nämlich mit 24,3 Prozent bei jungen Zuschauern. In einer anderen Kategorie verzeichnete die Motorssportserie nun am Sonntag einen weiteren Jahresbestwert. Dabei war das Rennwochenende sicherlich kein deutsches, denn der vermeintlich beste deutsche Fahrer Sebastian Vettel enttäuschte im Qualifying und verschätzte sich dann beim Rennen selbst, als er in das Heck von Max Verstappen fuhr und aufgrund des Unfalls nur Platz 16 erreichte.

Ausgerechnet dieses gebrauchte Rennen des Heppenheimers sahen im Schnitt 4,61 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und damit so viele wie kein anderes Rennen in der laufenden Saison im 15-Uhr-Slot. Besser lief nur das Bahrain-Rennen, das um kurz nach 17 Uhr allerdings durch eine attraktivere Programmzeit Vorteile hatte. Insgesamt sprangen sehr gute 28,0 Prozent heraus, bei jungen Zuschauern ebenfalls starke 23,0 Prozent. Auch bei 14- bis 49-Jährigen wurde mit 1,17 Millionen Zuschauern ein Höchstwert dieser Saison um 15 Uhr erreicht.

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