Hintergrund

Das Jüngste Quoten-Gericht: Schadet Schöneberger der «Verstehen Sie Spaß?»-Reichweite?

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Immer montags blickt Quotenmeter auf die Quoten-Highlights und Marktanteil-Flops der zurückliegenden Woche. Diesmal im Blick: Barbara Schöneberger bei «Verstehen Sie Spaß?», das erneut weniger als drei Millionen Zuschauer unterhielt.

Von einem Flop zu sprechen, würde an der Wahrheit vorbeiführen, denn die Best-of-Ausgabe von «Verstehen Sie Spaß?» am Samstagabend war mit 15,8 Prozent in der jungen Zuschauerschaft noch immer ein großer Erfolg. Mit Blick auf die übrigen Sommerausgaben des Fernseh-Dinos, den Barbara Schöneberger im April übernommen hatte, ist es gar die zweithöchste Einschaltquote seit 2010, als Guido Cantz das Format frisch moderieren durfte.

Dennoch sind die Zuschauerzahlen nicht zufriedenstellend. Zwar lief die Premiere für Barbara Schöneberger am 2. April mit 4,53 Millionen Zuschauern gut – wohl auch der allgemeinen Neugierde geschuldet –, doch das Interesse hat sich in Ausgabe zwei Ende Juni quasi halbiert. Nun stieg die Reichweite wieder leicht auf insgesamt 2,53 Millionen Seher, erneut belief sich der Marktanteil auf durchschnittliche 12,4 Prozent.

Die gesunkenen Reichweiten lassen sich selbstverständlich mit den traditionell zuschauerschwächeren Sommermonaten erklären, doch unter der Ägide von Guido Cantz waren bis auf eine Ausnahme immer mehr als drei Millionen Zuschauer mit dabei. Im vergangenen Jahr wurden bei der Konserven-Sendung 2,87 Millionen Zuschauer gemessen, was die einzige Ausnahme darstellt, aber noch immer über 300.000 Zuschauer mehr sind als bei Schöneberger. Noch ist es zu früh ein abschließendes Urteil über den Erfolg von Barbara Schöneberger als «Verstehen Sie Spaß?»-Moderatorin zu fällen, doch die Reichweiten geben im Vergleich zur ihrem Vorgänger Grund zur Sorge.

Ein Blick auf die anderen Sender
Einen neuen Rekord fuhr am Dienstag ProSieben mit «Wer stiehlt mir die Show?» ein. Zwar handelte es sich dabei nicht um einen Allzeit-Rekord, doch die Moderation von Olli Schulz, der die Quizsendung als Freizeit-Camp inszenierte, sorgte für 23,8 Prozent – Platz zwei in der Gesamtliste und bislang Platz eins in diesem Sommer. Beim Gesamtpublikum fuhr man 7,5 Prozent ein, was der vierthöchsten Sehbeteiligung des Formats entspricht.

Dass bei ProSieben dennoch nicht alle in dieser Woche in Freudentränen ausbrechen dürften, liegt einmal mehr am Donnerstagabend. Dort wurde man in der klassischen Zielgruppe vom ZDF geschlagen – von einem US-amerikanischen Blockbuster, von dem man sich bekanntlich in Unterföhring zumindest am Sonntag trennen wird. «Jurassic World» bescherte dem Zweiten 16,0 Prozent und damit die Marktführung, noch vor «The Voice of Germany», das zeitgleich auf 14,4 Prozent kam. Der Mainzer Sender verbuchte zugleich auch 100.000 junge Zuschauer mehr als die Castingshow, insgesamt waren es sogar knapp eine Million Zuschauer mehr, die sich für das ZDF entschieden. Im selben Unterföhringer Büro dürfte es mit Blick auf die Sat.1-Quoten traurige Mienen gegeben haben, denn «Unser Mallorca» fand seinen Abschluss, aber nur 0,51 Millionen Zuschauer. Damit wurde die Reichweite im Vergleich zur Vorwoche nahezu halbiert. Birgit Schrowange kam lediglich auf einen Zielgruppenanteil von miserablen 2,6 Prozent – zu wenig für eine weitere Zukunft.

Wie lief es beim Öffentlich-Rechtlichen?
Quiz oder Krimi sind die Zauberworte des öffentlich-rechtlichen Unterhaltungsfernsehens und in der vergangenen Woche gab es eine Staffelstabübergabe der besonders erfolgreichen Sorte. Jörg Pilawa kehrte bekanntlich der ARD den Rücken und heuerte bei Sat.1 an, allerdings hatte man so viele «Quizduell»-Episoden vorproduziert, dass der Wechsel bislang noch nicht ins Gewicht fiel. Esther Sedlaczek übernahm die Zügel der NDR-Quizshow erst am Freitag und feierte mit 13,4 Prozent eine solche hohe Einschaltquote wie seit drei Jahren nicht mehr. Mit 5,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen blieb man dagegen im Durchschnitt der vergangenen sechs Monate, der bei 5,7 Prozent liegt.

Zur Krimi-Sparte: Selbstredend wurde ein Film dieses Genres in dieser Woche wieder zum meistgesehenen Primetime-Angebot, doch diesmal war es kein «Tatort». Am Sonntagabend lief wie in den vergangenen Wochen eine Wiederholung, stattdessen sicherte sich «München Mord» vom ZDF den Spitzenplatz. Am Samstagabend waren 5,37 Millionen Zuschauer dabei, was einer Einschaltquote von 24,3 Prozent beim Gesamtpublikum entsprach – nie lief es für die TV60Filmproduktion-Reihe besser.

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