Interview

Christian Düren: 'Ich bin sportlich quasi mit «ran» aufgewachsen'

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Am Donnerstagvorabend moderiert Christian Düren das Spiel der U21-Nationalmannschaft, das unter der Marke «ran» bei ProSiebenMaxx übertragen wird. Über seine Anfänge bei der «akte», die Zeit bei Sky, den speziellen «taff»-USP und natürlich den Fußball-Experten an seiner Seite, Rene Adler, haben wir mit Christian Düren gesprochen.

Zur Person: Christian Düren

Christian Düren begann seine TV-Karriere bei der «akte» und dem «Frühstücksfernsehen», ehe er als Anchor zum News-Sender Sky Sport News HD wechselte. Es folgte danach die Rückkehr zu ProSiebenSat.1. Düren ist jetzt in «taff» und «tafff weekend» zu sehen. Sein Ausflug in die Samstagabendunterhalt endete 2018 abrupt: Wegen schwacher Quoten flog «Time Battle» schnell aus dem Programm. Ab dieser Saison ist er neuer Moderator der U21-Nationalmannschaftsspiele bei ProSieben und ProSiebenMaxx. Die Übertragung am Donnerstag, anlässlich des Spiels Deutschland vs. Griechenland, beginnt um 18 Uhr. Uwe Morawe kommentiert.
Herr Düren, Sie moderieren am Donnerstag erstmals für «ranSport» ein Spiel der deutschen U21-Nationalmannschaft. Es ist für Sie der nächste Schritt in der Karriere?
Definitiv ist das der nächste Schritt für mich. Bei mir ist zuletzt viel sehr gut gelaufen – egal ob «taff», «taff weekend», die Möglichkeit Shows moderieren zu dürfen – das war alles großartig.

Einen Sportmoderator nach seinem bestimmten USP zu fragen, ist für den Befragten nicht ganz dankbar. Daher frage ich so: Wo kann man denn als Sportmoderator heute seine eigene Note einbringen?
Die Hauptaufgabe wird darin liegen, den Sport unterhaltsam zu präsentieren. Dafür steht letztlich das Produkt «ran». Natürlich wollen wir den Fans auch Wissen vermitteln, aber es ist der USP dieser Marke, dass wir uns alle selbst nicht ganz so ernst nehmen. Das ist auch die große Stärke von «ran» und genau das, worauf ich Lust habe.

Der Spagat zwischen sachlicher Sportberichterstattung, Taktik-Analyse und dem Unterhaltungs-Ansatz ist ja aber bei Weitem kein einfacher…
Natürlich ist das ein Balanceakt. Wir alle kennen ja den Spruch, dass es in Deutschland 80 Millionen Bundestrainer gibt. Der kommt nicht von ungefähr. Ich denke, dass wir uns mit unserem Ansatz recht schnell finden werden. Was Positiv ist: Vom Sender kommen die Signale, dass man uns Zeit geben wird. Das ist heute nicht mehr selbstverständlich.

Sie haben Ihre Karriere unter anderem bei der «akte» begonnen…
Genau, da habe ich mein Volontariat gemacht und erstmals ging es dann im «Frühstücksfernsehen» vor die Kamera. Claus Strunz hatte mich gefragt, ob ich mir eine Moderationsvertretung vorstellen könnte. Und dann stand ich plötzlich vor der Kamera, in diesem großen Studio, das mich im ersten Moment total erschlagen hat. Das waren meine ersten Schritte als Moderator.

Auf Dauer habe ich Hummeln im Hintern bekommen. Ich wollte raus und dort sein, wo die Geschichten letztlich passieren.
Sportmoderator Christian Düren über seine Zeit bei Sky Sport News HD
Danach wechselten Sie zu Sky Sport News HD – als Anchor im Newsstudio. Monoton oder doch eine wichtige Erfahrung?
Eine Mischung. Als Rookie war Sky Sport News HD für mich absolut super. Man ist jeden Tag fünf Stunden lang live auf Sendung. Das ist eine prima Schule, durch die man wichtige Erfahrungen sammelt. Eine Scheu vor Kameras gibt es da ganz schnell nicht mehr. Aber. Auf Dauer habe ich Hummeln im Hintern bekommen. Ich wollte raus und dort sein, wo die Geschichten letztlich passieren. Ich wollte gestalten – das geht bei den News, die ja einem festen Schema folgen, natürlich weniger.

Bei ProSieben moderieren Sie auch «taff» - also etwas ganz Anderes. Wie nahe liegen die dort laufenden Themen bei Ihnen?
Komplett. Ich sage immer, dass Sport meine private Leidenschaft ist und der Boulevard meine berufliche. Natürlich bilden nicht alle «taff»-Themen meine Lebenswirklichkeit ab, wenn ich an Themen denke: Zum Beispiel, wie man sich in Touristen-Hochburgen mit möglichst wenig Taschengeld durchschlägt. Aber ich bin begeistert vom Boulevard und auch davon, wie «taff» diese Themen angeht – wenn Donald Trump zum Beispiel bei uns auftaucht, dann passiert das auf eine Weise, die es so nur in «taff» gibt. Das ist dann der «taff»-Ansatz und der ist einzigartig.

Was verbinden Sie mit der Marke «ran»? Diese hat ja auch Nostalgisches…
Total, ich habe da kürzlich auch mit Rene Adler gesprochen, der ja mein Experte ist. Ich bin sportlich quasi mit «ran» aufgewachsen und kann als 1.FC-Köln-Fan sagen, dass die Leidensgeschichte meines Klubs auch immer eng mit «ran» verbunden ist. Ich habe sie in den 90ern schon in «ran» verfolgt.

Sie haben Rene Adler angesprochen. Wie verlief das Kennenlernen?
Hervorragend. Wir haben uns erstmals in Hamburg getroffen. Da waren dann auch ProSieben-Chef Daniel Rosemann und «ran»-Sportchef Alex Rösner dabei. Man hat schnell gemerkt, dass Rene und ich auf einer Wellenlänge sind. Mir gefällt an ihm, wie akribisch er arbeitet. Vergangene Woche hatten wir unser „ran SeasonOpening“ und dafür schon einen kleinen Talk gemacht. Danach klopfte er mir auf die Schulter und sagte: „Gut vorbereitet.“ Das hat mir gezeigt, wie wichtig ihm auch seine eigene Vorbereitung ist. Er ist auch da ein echter Profi. Natürlich: On Air werden wir uns noch ein bisschen beschnuppern müssen, aber ich denke, das wird sich schnell einspielen.

Zur Zeit ist ja Bundesliga-Pause, aber die Nationalmannschaften spielen. Glauben Sie eigentlich, dass es wegen des Überangebots an Live-Fußball bald zu einer Sättigung kommen wird?
Das ist keine einfache Frage. Ich denke, in der Regel hegen die Fans ja eine Leidenschaft für einen bestimmten Verein, dem sie dann auch folgen. Natürlich ist es aber schon so, dass sich der DFB verändern musste und muss. Es war zuletzt eine Distanz da zwischen den Fans und der Nationalmannschaft. Ich bin froh, dass wir die Jungs der U21 zeigen können – da warten spannende Partien auf uns. Und ich verstehe es auch, wenn Fans nicht gerade großes Prickeln spüren, wenn die A-Nationalmannschaft gegen San Marino spielt. Da kann es schon zum Overkill kommen. Wir wollen versuchen, mit der U21 auch mal ein bisschen nach links und nach rechts zu schauen und den Fan somit ein anderes Seherlebnis bieten als er es vielleicht bisher kennt.

Wie gehen Sie mit Misserfolgen um? Ich stelle mir das nicht einfach vor, wenn man, wie bei «Time Battle» hart arbeitet und dann so den ersten Karriererückschlag erlebt.
Bei mir ging es zuletzt immer steil bergauf. Dann kam mit diesem Format der Schritt in Richtung Showbühne. Ich habe mich auf dieses Rampenlicht gefreut, ohne Frage. Und dann bekommt man die Quote um die Ohren gehaut und die Kritiken noch dazu. Mein Gedanke war. Okay, so geht eben Realität. Flops gehören zum Geschäft. Ich glaube, dass ich alles regelmäßig reflektiere und obendrein auch selbstkritisch bin. Wichtig ist mir vor allem, dass ich immer das Gefühl habe, dass mein Sender zu und hinter mir steht.

Danke für das Gespräch und viel Spaß in den Fußballstadien dieser Welt.

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