Schwerpunkt

Gewinnerin des Jahres: Anna Schudt

von   |  1 Kommentar

Anna Schudt wurde dieses Jahr mit einem der renommiertesten internationalen Fernsehpreise ausgezeichnete. Nicht nur das macht sie zu einer unserer Gewinnerinnen des Jahres.

Trotz eines immer größer werdenden Outputs an inhaltlich überzeugenden Produktionen ist es immer noch eine Rarität, wenn ein fiktionales Format aus Deutschland oder dessen Macher international Anerkennung finden. 2018 konnte Anna Schudt jedoch einen solchen Erfolg feiern, als sie mit dem International Emmy Award als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde und sich dabei gegen prominente Kolleginnen aus England, Südafrika und Brasilien durchsetzte.

Den Preis erhielt sie für ihre Darbietung von Gaby Köster im biographischen RTL-Film «Ein Schnupfen hätte auch gereicht»: Köster hatte 2008 einen schweren Schlaganfall erlitten, von dessen Folgeschäden sie sich bis heute nicht ganz erholt hat. Der Film zeichnete ihren hart erkämpften Weg der Besserung und ihre Rückkehr in die Öffentlichkeit nach. Auch wenn zahlreiche Kritiker einen unterkomplexen Erzählduktus und eine mitunter fahrige Handlungsskizzierung monierten, waren sie sich doch einig, dass Schudts nahbares, einfühlsames Spiel das Herz dieses Films bildete und ihn trug.

Insofern ist Schudts Triumph bei den International Emmys umso beeindruckender – Film- und Serienfans ist es ja kein Geheimnis, dass Preise normalerweise eher an gelungene Leistungen in generell gefeierten Produktionen gehen. Sich als positives Element eines ansonsten durchwachsen aufgenommenen Projektes zu behaupten, ist deutlich schwerer, muss man mit seiner Performance doch gegen den Negativhype um die restliche Produktion ankämpfen.

Durchwegs positiv besprochen wurde hingegen Schudts dieses Jahr ausgestrahlter ZDF-Film «Aufbruch in die Freiheit», der exemplarisch am 70er-Jahre-Brandthema Schwangerschaftsabbrüche den langen, steinigen Weg um gleiche Rechte für beide Geschlechter in der Bundesrepublik thematisierte. Auch in diesem Film gelang ihr der Spagat zwischen emotionaler Nahbarkeit und intellektueller Vielschichtigkeit hervorragend, und sie reüssierte darin, den Schicksalsweg ihrer Rolle als Projektionsfläche für die Lebensläufe und –zwänge vieler fassbar zu machen (mehr zum Film gibt's in unserer sehr positiven Kritik).

Auch unbeschwert-albern beherrscht sie, so war Anna Schudt Teil des riesigen Ensembles von «Dr. Böhmermanns Struwwelpeter», einer der Satire-Sternstunden des deutschen Fernsehjahres. Zweifellos machen sie diese durchschlagenden Erfolge zu einer unserer Gewinnerinnen des Jahres und wir freuen uns, sie 2019 wiederzusehen, unter anderem in «Mordshunger - Wie ein Ei dem anderen».

Kurz-URL: qmde.de/105780
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger Artikel«Ghost in the Shell»: Nach dem Realfilm steht nun eine Netflix-Serie bevornächster ArtikelNächste «Doctor Who»-Staffel lässt sich Zeit
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Sentinel2003
11.12.2018 18:13 Uhr 1
Und, zudem gefällt mir nach wie vor Ihre Rolle im Dortmunder "tatort"!
Weitere Neuigkeiten

Optionen

Drucken Merken Leserbrief



Heute für Sie im Dienst: Fabian Riedner Veit-Luca Roth

E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung