Wie in Deutschland wird in den USA die Ausstrahlungspolitik des Senders NBC kritisiert, der auf zeitversetzte Bilder aus London setzt.
Jede Berichterstattung hat ihre Kritiker. Bei den Olympischen Spielen werden diese nun auf den Plan gerufen, weil die ausstrahlenden Sender bestimmte Wettkämpfe nur aufgezeichnet ausstrahlen und trotzdem eine Live-Atmosphäre erzeugen. Nicht nur in Deutschland wird das Thema diskutiert, sondern auch in den Vereinigten Staaten.
Dort zeigt NBC bestimmte Entscheidungen wie im Schwimmen und Turnen nur "live on tape" und damit zeitversetzt – auch aufgrund der anderen Zeitzone, die eine Live-Programmierung in der Primetime teils unmöglich macht. Besonders im Netz löste diese Ausstrahlungspolitik harsche Kritik aus; das Twitterkonto eines US-Journalisten wurde wegen negativer Töne gegenüber NBC zeitweise gesperrt. Das Network selbst reagiert gelassen auf die Anschuldigungen, wie NBC Sports Chairman Mark Lazarus mitteilt: "Ich denke, wir haben bewiesen, dass der amerikanischen Zuschauerschaft die Art und Weise gefällt, wie wir die Geschichte erzählen [...]." Lazarus kann sich bisher über starke Einschaltquoten freuen; die Primetime-Übertragungen bei NBC holten teils mehr als 30 Millionen Sportfans vor die Fernseher.
Bei den Olympischen Spielen wird auch deutschen Sendern vorgehalten, aufgezeichnete Wettkämpfe nicht als solche auszuweisen und damit die Zuschauer in die Irre zu führen. Ob die Kritik berechtigt ist, sei dahingestellt – schließlich verweisen ARD und ZDF auf ihre Kommentatoren und Moderatoren, die nur "live on tape" ausgestrahlte Wettkämpfe explizit als solche kenntlich machen würden. Das ZDF will seinen Kurs daher beibehalten: "Eine Änderung der Kennzeichnung der Bilder wird es nicht geben", teilte der Sender am Dienstag gegenüber Quotenmeter.de mit.